bevormunden
bevormunden (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | bevormunde | ||
du | bevormundest | |||
er, sie, es | bevormundet | |||
Präteritum | ich | bevormundete | ||
Konjunktiv II | ich | bevormundete | ||
Imperativ | Singular | bevormunde! | ||
Plural | bevormundet! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
bevormundet | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:bevormunden |
Worttrennung:
- be·vor·mun·den, Präteritum: be·vor·mun·de·te, Partizip II: be·vor·mun·det
Aussprache:
- IPA: [bəˈfoːɐ̯mʊndən]
- Hörbeispiele: bevormunden (Info)
Bedeutungen:
- [1] transitiv: eine Person oder eine Gruppe von Personen (Staat, Staatsbürger, Gruppe) nicht selbstständig denken, entscheiden oder handeln lassen
Herkunft:
- von mittelhochdeutsch vormunden → gmh „Vormund sein“ im 16. Jahrhundert abgeleitet[1]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) des Substantivs Vormund mit dem Präfix be-
Synonyme:
- [1] beeinflussen, bemündeln, bevogten, dirigieren, gängeln, leiten, lenken, lotsen, vorschreiben; Redewendung: jemanden am Gängelband führen
Gegenwörter:
- [1] emanzipieren, unterstützen
Oberbegriffe:
- [1] beherrschen, dominieren
Beispiele:
- [1] Gefährlich wird es, wenn man dem anderen signalisieren will, was gut für ihn ist, ihn mit dem Geschenk bevormunden möchte und nicht auf dessen ureigenste Wünsche eingeht.[2]
- [1] Es dauerte noch hundert Tage, bis sich Streiff abermals mit einem Knall verabschiedete, weil er sich nicht bevormunden lassen wollte.[3]
- [1] Vogel beginnt aufzuzählen: Bürgerrechte dürften nicht eingeschränkt, der einzelne dürfe nicht vom Staat bevormundet werden.[4]
- [1] »Ja,« fiel Tschun ganz eifrig ein, »daran denk ich jetzt auch immer, denn es wäre doch furchtbar, wenn der Boxerwahnsinn von den Ausländern als Vorwand benutzt würde, uns noch mehr Land zu rauben oder uns durch Syndikate, Geldanleihen und sogenannte Ratgeber noch schärfer bevormunden zu wollen.[5]
- [1] „Trotzdem das Land auf der Karte rot angestrichen ist, hat es seine vollständige innere Selbständigkeit bewahrt, ohne britische ›Residenten‹, die die afrikanischen Schattenkönige und die indischen Radschas bevormunden.“[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] sich nicht bevormunden lassen
Wortbildungen:
- Bevormunden, bevormundet, Bevormundung
Übersetzungen
[1]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „bevormunden“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „bevormunden“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „bevormunden“
- [1] The Free Dictionary „bevormunden“
Quellen:
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 296
- Heike Stüvel: Was ein Geschenk so alles bedeuten kann. In: Welt Online. 23. Dezember 2009, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
- Der schnelle Abschied vom Airbus-Chef. In: Welt Online. 19. Oktober 2006, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
- Michael Schlieben: Smart und abgebrüht. In: Zeit Online. 30. Oktober 2009, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 25. August 2012).
- Elisabeth von Heyking: Tschun - Eine Geschichte aus dem Vorfrühling Chinas. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- Kurt Faber: Tausend und ein Abenteuer. In: Projekt Gutenberg-DE. Kap. 14, Insel der Seligen (URL).
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