gürten
gürten (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | gürte | ||
du | gürtest | |||
er, sie, es | gürtet | |||
Präteritum | ich | gürtete | ||
Konjunktiv II | ich | gürtete | ||
Imperativ | Singular | gürte! | ||
Plural | gürtet! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gegürtet | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:gürten |
Worttrennung:
- gür·ten, Präteritum: gür·te·te, Partizip II: ge·gür·tet
Aussprache:
- IPA: [ˈɡʏʁtn̩]
- Hörbeispiele: gürten (Info)
- Reime: -ʏʁtn̩
Bedeutungen:
- [1] gehoben: jemandem/sich einen Gürtel oder eine andere Art Riemen oder Band umlegen, umschnallen; etwas mit einem Gürtel oder Ähnlichem versehen
- [2] transitiv, veraltete Bedeutung: etwas (meist Kleidung oder Waffen) vermittels eines Gürtels befestigen
- [3] transitiv: etwas mit einem Gürtel zusammenhalten
- [4] übertragen: sich vorbereiten, sich fertig machen
- [5] gehoben: den Sattel auf ein Reittier legen und den Gurt festzurren
- [6] veraltete Bedeutung: hart gegen sich oder andere sein, sich oder andere hart rannehmen
- [7] transitiv, veraltete Bedeutung: jemanden (ursprünglich mit einem Gurt) schlagen
Herkunft:
- Das Verb gürten geht zurück auf das althochdeutsche gurten und das mittelhochdeutsche gürten, gurten. Im Mittelniederdeutschen existierte die Form görden, das (Mittel-)Niederländische kennt gorden → nl, zudem gibt es die altenglische Form gyrdan → ang, die englische Form gird → en und das altnordische gyrða → non. All diese Wörter stehen ablautend zum starken gotischen Verb bigaίrdan ‚umgürten‘ und gehören zu einer indoeuropäischen Dentalerweiterung *g̑herdh- oder *gherdh- ‚umfassen, umgürten, umzäunen’, welche zu der indoeuropäischen Wurzel *g̑her-, *gher- ‚greifen, fassen, einfassen, umfassen, einzäunen‘ gebildet wurde, auf die sich möglicherweise auch Garten zurückführen lässt.[1]
Unterbegriffe:
- [1] abgürten, umgürten
Beispiele:
- [1] Der Ritter gürtete sich mit seinem Schwert und zog in die Schlacht.
- [1] Als sie erwachte, stand er gestiefelt, gegürtet und gespornt vor ihr.
- [1] Lloyd gürtet seine Beinkleider nur, wenn er einen Smoking trägt.
- [1] Die Braut gürtete sich das Knie mit einem feinen perlenbesetzten Band.
- [2] Der Ritter gürtete sein Schwert an seine Seite.
- [2] Nachdem er seinen Degen an seine Seite gegürtet hatte, stob der Reiter von dannen.
- [3] Sophia trug beim Empfang einen gegürteten Seidenmantel.
- [3] Diese Kreation unseres Designers wird an der Taille gegürtet.
- [4] Wir sind für kommende Herausforderungen gegürtet.
- [5] Jona gürtete den Esel.
- [6] Die Bediensteten fürchteten, dass der neue Herr sie arg gürten würde.
- [7] Der Patron holte mit dem Scheit aus, um den ungehorsamen Gehilfen tüchtig zu gürten.
Wortbildungen:
- Gürtung
Übersetzungen
[1] jemandem/sich einen Gürtel oder eine andere Art Riemen oder Band umlegen, umschnallen
|
[2] etwas (meist Kleidung oder Waffen) vermittels eines Gürtels befestigen
[3] transitiv: etwas mit einem Gürtel zusammenhalten
[4] übertragen: sich vorbereiten, sich fertig machen
[5] gehoben: den Sattel auf ein Reittier legen und den Gurt festzurren
[6] veraltet: hart gegen sich oder andere sein, sich oder andere hart rannehmen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gürten“
- [1] The Free Dictionary „gürten“
- [1, 2, 4–7] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „gürten“
- [1, 3] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „gürten“ auf wissen.de
- [1, 5] Duden online „gürten“
- [2, 5] Johann Christoph Adelung: Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen. Zweyte, vermehrte und verbesserte Ausgabe. Leipzig 1793–1801 „gürten“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „gürten“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „gürten“, Seite 488
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