gedenken
gedenken (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | gedenke gedenk | ||
du | gedenkst | |||
er, sie, es | gedenkt | |||
Präteritum | ich | gedachte | ||
Konjunktiv II | ich | gedächte | ||
Imperativ | Singular | gedenk! gedenke! | ||
Plural | gedenkt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gedacht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:gedenken |
Worttrennung:
- ge·den·ken, Präteritum: ge·dach·te, Partizip II: ge·dacht
Aussprache:
- IPA: [ɡəˈdɛŋkn̩]
- Hörbeispiele: gedenken (Info)
- Reime: -ɛŋkn̩
Bedeutungen:
- [1] mit Genitiv: die Erinnerung an jemand oder etwas pflegen, wachhalten
- [2] etwas beabsichtigen, planen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch gedenken, althochdeutsch githenken „an etwas denken“, belegt seit der Zeit um um 800[1]
Synonyme:
- [1] sich erinnern
- [2] beabsichtigen, planen, vorhaben
Gegenwörter:
- [1] vergessen
- [2] unterlassen
Oberbegriffe:
- [1] denken
Beispiele:
- [1] An Allerheiligen wird der Verstorbenen gedacht.
- [1] „Gerne der Zeiten gedenk ich, / da alle Glieder gelenkig / bis auf eins. / Die Zeiten sind vorüber, / steif sind alle Glieder / bis auf eins.“[2]
- [1] „Mir fallen die Treffen der Vertriebenenverbände ein, wo alte Menschen Breslaus, Königsbergs, Ostpreußens und Schlesiens gedenken, aber kaum einer würde die Koffer packen und zurückwollen.“[3]
- [2] Wir gedenken uns dieses Spiel anzusehen.
- [2] „Beim Tee unterbrach Carpenter seinen Redeschwall, so daß ihm John endlich die Frage stellen konnte, die ihm die ganze Zeit auf der Zunge lag: wann er denn abzureisen gedenke.“[4]
- [2] „Man hätte ihn von dort sonst jederzeit deportieren können, und Martin gedachte nicht, es den Verfolgern so leicht zu machen.“[5]
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] mit Genitiv: die Erinnerung an jemand oder etwas pflegen, wachhalten
|
[2] etwas beabsichtigen, planen
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gedenken“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „gedenken“
- [1, 2] The Free Dictionary „gedenken“
- [1, (2)] Duden online „gedenken“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „denken“.
- Oft wohl fälschlich Johann Wolfgang von Goethe zugeschrieben, zum Beispiel in: Helmut Sommerhäuser: Zeitgedanken. Essay. In: Literatur-Werkstatt Hennef (Herausgeber): Alles wird gut. Anthologie 1.0. BoD-Books on Demand, Norderstedt 2015, ISBN 9783734759536, Seite 79 (Google Books, abgerufen am 9. Juli 2015), und ähnlich Wikiquote, Zitat des Tages am 1. Juli 2005
- Hatice Akyün: Verfluchte anatolische Bergziegenkacke oder wie mein Vater sagen würde: Wenn die Wut kommt, geht der Verstand. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2014, ISBN 978-3-462-04699-1, Seite 83.
- Ю́рий Серге́евич Рытхэ́у (Juri Rytchëu): Traum im Polarnebel. Unionsverlag, Zürich [2009] (Originaltitel: Сон в начале тумана (Son v načale tumana), übersetzt von Arno Specht (aus dem Russischen)), ISBN 978-3-293-20351-8, Seite 353, DNB 994359659 (Lizenz: Verlag Volk und Welt, Berlin 1973)
- Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin. 2. Auflage. Ungekürzte Taschenbuchausgabe, Piper Verlag, München 2020, ISBN 978-3-492-31424-4, Seite 76 (Erstauflage 2019, Originalausgabe im Berlin Verlag, Berlin 2017).
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