vergessen
vergessen (Deutsch)
Adjektiv
- Partizipien können auch als Adjektiv verwendet werden; sie werden zwar von einem Verb abgeleitet und behalten dabei teilweise die Eigenschaften eines Verbs bei, erwerben aber teilweise auch Eigenschaften eines Adjektivs. Für nähere Informationen siehe Hilfe:Verbaladjektiv. Wenn Du einen Adjektiv-Abschnitt ergänzt (Hilfe:Eintrag), dann entferne bitte diesen Text-Baustein.
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | vergesse | ||
du | vergisst | |||
er, sie, es | vergisst | |||
Präteritum | ich | vergaß | ||
Konjunktiv II | ich | vergäße | ||
Imperativ | Singular | vergiss! | ||
Plural | vergesst! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
vergessen | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:vergessen |
Worttrennung:
- ver·ges·sen, Präteritum: ver·gaß, Partizip II: ver·ges·sen
Aussprache:
- IPA: [fɛɐ̯ˈɡɛsn̩]
- Hörbeispiele: vergessen (Info), vergessen (Info)
- Reime: -ɛsn̩
Bedeutungen:
- [1] transitiv, mit Akkusativ, früher und gehoben auch heute noch mit Genitiv, etwas, jemanden vergessen: sich an etwas, jemanden nicht mehr erinnern
- [2] intransitiv, reflexiv: sich vergessen: die Beherrschung verlieren
- [3] transitiv, Österreich, mit Akkusativ, mit der Präposition auf: an etwas, jemanden nicht denken
Herkunft:
Synonyme:
- [1] entfallen, entschlüpfen, verlernen
- [2] erhitzen, erzürnen
- [2] umgangssprachlich ausrasten
- [3] umgangssprachlich verschwitzen
Gegenwörter:
- [1] erinnern, merken, wissen
- [2] sich beherrschen
- [3] berücksichtigen
Oberbegriffe:
Beispiele:
- [1] Unglücklicherweise vergaß er ihrer nach all den Jahren. (veraltend)
- [1] Sie wollen sich andererseits betrinken, um zu vergessen, daß alles nicht so weiter geht, in infinitum.[2]
- [1] Nach ein paar Augenblicken schon hatte er die Gesellschaft vergessen, die schnell hinter dem Vorgebirge verschwunden war, als er in seiner Nähe das Rascheln eines Kleides und leichte Tritte hörte.[3]
- [1] Das Geld genügt, um Maria die Zukunft zu sichern, ihr späterhin ein Geschäft einzurichten und sie die Vergangenheit vergessen zu lassen.[4]
- [2] Die versteckte ist immer ein bißchen fies, ja fast anrüchig und eindeutig unfair, die offene Kamera aber, vor der gleichwohl der Mensch sich vergißt, weil, was ihn um die Beherrschung brachte, stärker war als der telegene Selbstzwang - erst sie liefert Dokumente von moralisch einwandfreier Allzumenschlichkeit.[5]
- [2] Als Günther Koch am letzten Spieltag der Saison 1998/99 sich vergaß und schrie: »Ich pack das nicht, ich halt das nicht mehr aus!«, da war das aus dem Augenblick heraus geboren.[6]
- [3] „Viele der 200.000 Pendler, die derzeit täglich mit dem Auto in die Stadt kommen und bisher teils kostenlos parken konnten, müssen bis zum kommenden Jahr zum Umstieg auf Öffis bewegt werden. Auf sie darf Wien nicht vergessen – und den Ausbau von öffentlichen Verkehrsmitteln und Park-&-ride-Anlagen nicht nur Niederösterreich überlassen.“[7]
Redewendungen:
- [1] die Welt um sich vergessen — sich vergessen fühlen — vergessen und verkauft — vergessen und verraten — verzeihen heißt nicht vergessen
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] vergessen dürfen, lassen, machen
- [1] alles, ganz, gänzlich, gar nicht, nicht, nie, niemals vergessen
Wortbildungen:
- Adjektive: selbstvergessen, vergesslich
- Konversionen: vergessen, Vergessen, vergessend
- Substantive: Vergessenheit, Vergesslichkeit, Vergissmeinnicht,
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „vergessen“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „vergessen“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „vergessen“
- [1, 2] The Free Dictionary „vergessen“
- [1–3] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Vollständige Ausgabe mit dem amtlichen Regelwerk. 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08514-6 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 772.
Quellen:
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4
- Peter Altenberg: Prosaskizzen. In: Projekt Gutenberg-DE. Nachtcafé (URL).
- Honoré de Balzac: Das Chagrinleder. In: Projekt Gutenberg-DE. (URL).
- Hugo Bettauer: Hemmungslos. In: Projekt Gutenberg-DE. VIII. Kapitel (URL).
- Barbara Sichtermann: O Gott! Premiere: Zapping. In: Zeit Online. 31. Dezember 1998, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. November 2013).
- Helmut Böttiger: Wir melden uns vom Abgrund. In: Zeit Online. 8. Juni 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 28. November 2013).
- Parkpickerl in ganz Wien: Auf Pendler nicht vergessen. In: Der Standard digital. 17. Juni 2021 (URL, abgerufen am 18. Juni 2021).
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