kannibalisieren

Worttrennung:

kan·ni·ba·li·sie·ren, Präteritum: kan·ni·ba·li·sier·te, Partizip II: kan·ni·ba·li·siert

Aussprache:

IPA: [kanibaliˈziːʁən]

Hörbeispiele:  kannibalisieren ^(Info)

Reime: -iːʁən

Bedeutungen:

[1] Wirtschaft: etwas, zum Beispiel Kunden oder Marktanteile, (kurzfristig) für sich gewinnen, ohne Rücksicht auf die Methoden, die das ganze System oder einzelne Mitbewerber oder Marken zerstören können; extensiv auf Kosten anderer wachsen

[2] Zoologie: zu einem Tier machen, das seinesgleichen verzehrt

Herkunft:

Derivation (Ableitung) zum Stamm des Substantivs Kannibale mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -isier und der Flexionsendung -en

Sinnverwandte Wörter:

[1] Kunden stehlen, ruinieren, zerstören

Beispiele:

[1] Wenn der Preis des neuen Produkts niedriger ist und es sich im Wesentlichen um die gleiche Ware handelt, die das gleiche Bedürfnis des Kunden befriedigt, werden Sie zwangsläufig die Verkäufe bei der höherwertigen Marke kannibalisieren.

[1] „Dies deutet daraufhin, dass die E-Book-Verkäufe die Print-Verkäufe bei Amazon nicht kannibalisierten, sondern dass diese Tendenz zu Lasten anderer Akteure ging, namentlich der großen Buchhandelsketten.“[1]

[2] Eine Hungersnot kann Nagetiere kannibalisieren, Ratten können dann zum Beispiel ihren Nachwuchs fressen.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] den Markt kannibalisieren, die Muttermarke kannibalisieren, ein Produkt kannibalisiert auf Kosten von etwas

Wortbildungen:

Kannibalisierung

[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „kannibalisieren“

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kannibalisieren“

[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „kannibalisieren“

[1, 2] Duden online „kannibalisieren“

[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „kannibalisieren“

Quellen: