kapern

kapern (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichkapere
dukaperst
er, sie, eskapert
Präteritum ichkaperte
Konjunktiv II ichkaperte
Imperativ Singularkapere!
Pluralkapert!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gekapert haben
Alle weiteren Formen: Flexion:kapern

Worttrennung:

ka·pern, Präteritum: ka·per·te, Partizip II: ge·ka·pert

Aussprache:

IPA: [ˈkaːpɐn]
Hörbeispiele:  kapern (Info),  kapern (Info)
Reime: -aːpɐn

Bedeutungen:

[1] sich eines Schiffs bemächtigen
[2] übertragen: etwas übernehmen, sich in Besitz eines (fremden) Guts setzen

Herkunft:

seit dem 17. Jahrhundert bezeugt; zu Kaper = „Freibeuter“, „Freibeuterschiff“ gebildet, aus niederländisch: kaper  nl = „Seeräuber“,[1] Substantivbildung zu kapen  nlSeeräuberei treiben“, dessen Herkunft umstritten ist. Mögliche Herleitungen beziehen sich auf altfriesisch: kāpia = „kaufen“ (in euphemistischer Verwendung) oder auf niederländisch: kaap  nl = „Kap“, „Vorgebirge“ oder auch auf mittelniederländisch: cāpen = „Ausschau halten“ (da sowohl ein erhöhtes Vorgebirge als auch das Ausschauen nach fremden Schiffen für die Seeräuberei von Belang ist)[2]

Synonyme:

[1] erbeuten, entern, aufbringen

Oberbegriffe:

[1] besetzen
[2] übernehmen

Beispiele:

[1] „Somalische Piraten haben vor der ostafrikanischen Küste ein Containerschiff gekapert.[3]
[1] „Ich begleitete ihn auf drei oder vier Fahrten und wuchs zu einem großen, kräftigen Burschen heran; da kaperte uns auf der Heimfahrt von der Neufundlandbank ein algerischer Seeräuber oder ein Kriegsschiff.“[4]
[1] „Und in Libyen kaperten Milizen, die eine Abspaltung der Region Cyrenaika fordern, kurzerhand einen Tanker mit 200000 Fass Öl, um den Brennstoff auf eigene Rechnung zu verkaufen.“[5]
[2] „Finanzlobbyisten kapern US-Regierung.“[6]

Wortbildungen:

[1] Kaper, Kaperbrief, Kaperer, Kaperfahrt, Kaperschiff, Kaperung

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalkapern
[1, 2] The Free Dictionary „kapern
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kapern

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 468.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, Seite 619.
  3. Schifffahrt: Somalische Piraten kapern Containerschiff, Zeit Online, 15. Oktober 2009
  4. Daniel Defoe: Das Leben, die Abenteuer und die Piratenzüge des berühmten Kapitän Singleton. Verlag Neues Leben, Berlin 1985, ISBN -, Seite 6.
  5. Michael Schaper: Liebe Leserin, lieber Leser!. In: GeoEpoche: Afrika 1415-1960. Nummer Heft 66, 2014, Seite 3.
  6. Lobbyismus: Finanzlobbyisten kapern US-Regierung, Handelsblatt, 15. Oktober 2009

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: parken, Parken, Pranke
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