lynchen
lynchen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | lynche | ||
du | lynchst | |||
er, sie, es | lyncht | |||
Präteritum | ich | lynchte | ||
Konjunktiv II | ich | lynchte | ||
Imperativ | Singular | lynche! lynch! | ||
Plural | lyncht! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gelyncht | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:lynchen |
Worttrennung:
- lyn·chen, Präteritum: lynch·te, Partizip II: ge·lyncht
Aussprache:
- IPA: [ˈlʏnçn̩], auch: [ˈlɪnçn̩]
- Hörbeispiele: lynchen (Info)
- Reime: -ʏnçn̩
Bedeutungen:
- [1] jemanden für eine Tat, die als Unrecht angesehen wird, ohne rechtskräftiges Gerichtsurteil schwer misshandeln und/oder töten
- [2] umgangssprachlich, ironisch: sehr mit jemandem schimpfen
Herkunft:
- das Verb wurde im 19. Jahrhundert aus dem amerikanisch-englischen lynch → en entlehnt, das auf den Familiennamen Lynch zurückgeht. Als Grund hierfür wird angegeben, dass ein Farmer in Virginia im 18. Jahrhundert mit einem von ihm ernannten Gremium Recht gesprochen haben soll.[1] Bei dieser Person kann es sich um William Lynch[2] oder um Charles Lynch[3] handeln.
Beispiele:
- [1] Weil sie ihn für einen Vergewaltiger hielten, lynchten die Farmer den Pfarrer.
- [1] „Den ungarischen Ministerpräsidenten wollten sie lynchen, weil er einen Bauernjungen mit seinem Auto überfahren hat.“[4]
- [2] Du wirst von deiner Schwester gelyncht, wenn du dich noch einmal an ihrer Duschlotion bedienst.
Wortbildungen:
- Lyncher, Lynchjustiz, Lynchmob, Lynchmord
Übersetzungen
[1] jemanden für eine Unrechtstat ohne rechtskräftiges Gerichtsurteil schwer misshandeln und/oder töten
|
[2] umgangssprachlich, ironisch: sehr mit jemandem schimpfen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „lynchen“
- [1] Duden online „lynchen“
- [1, 2] The Free Dictionary „lynchen“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „lynchen“
- [1] Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5, „lynchen“, Seite 826
- [*] Wikipedia-Artikel „Lynchjustiz“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „lynchen“, Seite 819
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion, Annette Klosa u. a. (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-05504-9, „lynchen“, Seite 1037
- Dieter Baer und wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion; Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 3-411-04162-5, „lynchen“, Seite 826
- Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz. Die Geschichte vom Franz Biberkopf. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1965, ISBN 3-423-00295-6, Seite 324. Erstveröffentlichung 1929.
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Lychen
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