polyvalent
polyvalent (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
---|---|---|---|---|
polyvalent | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:polyvalent |
Worttrennung:
- po·ly·va·lent, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [ˌpolivaˈlɛnt][1]
- Hörbeispiele: polyvalent (Info), polyvalent (Österreich) (Info)
- Reime: -ɛnt
Bedeutungen:
- [1] Medizin: aus Antikörpern gegen verschiedene Antigene gemischt
- [2] Chemie, von Ionen: mit einer Vielzahl von Ladungen
- [3] allgemein: mit einer Vielzahl von Lösungen, Bedeutungen, Funktionen oder Ähnlichem
Synonyme:
- [3] multivalent
Herkunft:
- zusammengesetzt aus poly- (von altgriechisch πολυ (poly☆) → grc) „viel“ und lateinisch valēns, zum Verb valēre → la „wert sein“, Grundbedeutung also „vielwertig“ [Quellen fehlen]
Beispiele:
- [1] „Kommerziell erhältliche Produkte sind darum polyvalente Mischungen verschiedener Seren, z. B. das Schlangengift-Immunserum ‚Europa‘ gemäß Europäischem Arzneibuch (Kreuzotter, Bergotter, Sandotter, Aspisviper, Levante-Viper).“[2]
- [1] „Man kann sich also durchaus eine Art polyvalente Vakzine gegen die meisten Krebsarten vorstellen.“[3]
- [1] „Solche Vaccinen gegen die verschiedensten Infektionen sind im Handel zu haben. Es sind meistens polyvalente Impfstoffe, d. h. sie sind aus möglichst verschiedenen Stämmen der betreffenden Bakterien hergestellt.“[4]
- [2] „Dadurch, daß die Säureanionen gestreckte polyvalente Kettenmoleküle darstellen, wird eine Art gegenseitiger Festlegung der Säureanionen durch Ionenladungen eintreten.“[5]
- [2] „Polyäthylenimine sind polyvalente basische Verbindungen; sie können aus wässerigen Lösungen mit starker Kalilauge gefällt werden.“[6]
- [2] „In wäßrigem, physiologischem Milieu liegen die Moleküle vieler Proteine als polyvalente lonen vor, da die Aminosäure - Reste noch dissoziierende Gruppen besitzen […].“[7]
- [2] „Diese Gestaltänderung tritt ein, sobald die gefalteten Moleküle der undissoziierten Polyacrylsäure durch Zusatz von Alkali in polyvalente Ionen verwandelt werden.“[8]
- [2] „Makroionen können Makrokationen oder Makroanionen oder Makroampholytionen sein mit den entsprechenden mono-, bi- oder polyvalenten, also auch mit makromolekularen Gegenionen.“[9]
- [3] „Eine besondere Art offener Aufgaben sind polyvalente Aufgaben. Diese Bezeichnung hat sich bei unseren Forschungsarbeiten zu speziellen offenen Aufgaben herausgebildet.“[10]
- [3] „Die polyvalente Gottheit Saturn ist mit Ackerbau und mit den Saturnalien assoziiert.“[11]
- [3] „Wein ist in der Welt der griechisch-hellenistischen Antike fest verbunden mit der Gottheit Dionysos, wobei Wein nur als ein Bereich der polyvalenten Gottheit gilt.“[12]
- [3] „Texte sind polyvalente Phänomene – schon in ihrem Entstehungsmoment.“[13]
- [3] „Lurche, vor allem Frösche, können polyvalente Wirte für verschiedene parasitäre Würmer sein.“[14]
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] Medizin: aus Antikörpern gegen verschiedene Antigene gemischt
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[2] Chemie, von Ionen: mit einer Vielzahl von Ladungen
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[3] allgemein: mit einer Vielzahl von Lösungen, Bedeutungen, Funktionen oder Ähnlichem
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „polyvalent“
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „polyvalent“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „polyvalent“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „polyvalent“
- [1, 3] Duden online „polyvalent“
Quellen:
- Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770
- Wikipedia-Artikel „Antivenin“ (Stabilversion)
- Ernst Bäumler: Das masslose Molekül. Econ-Verlag, 1967, Seite 265 (Zitiert nach Google Books)
- Fritz Ullmann: Enzyklopädie der technischen chemie: bd. Tinte-Zündwaren. Edwards Brothers, 1943, Seite 264 (Zitiert nach Google Books)
- Hermann Staudinger: Die Hochmolekularen Organischen Verbindungen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-86281-6, Seite 336 (Zitiert nach Google Books)
- Roelof Houwink, Albert Jan Staverman: Chemie und Technologie der Kunstoffe. Geest & Portig, 1962, Seite 66 (Zitiert nach Google Books)
- Gerhard Richter: Stoffwechselphysiologie der Pflanzen. Georg Thieme Verlag, 1998, ISBN 978-3-13-442006-7, Seite 476 (Zitiert nach Google Books)
- Albrecht Fleckenstein: Der Kalium-Natrium-Austausch als Energieprinzip in Muskel und Nerv. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-92643-3, Seite 128 (Zitiert nach Google Books)
- Houben-Weyl Methods of Organic Chemistry Vol. XIV/1, 4th Edition. Georg Thieme Verlag, 2014, ISBN 978-3-13-181044-1, Seite 1 (Zitiert nach Google Books)
- Hans-Dieter Sill: Grundkurs Mathematikdidaktik. UTB, 2018, ISBN 978-3-8252-5008-9, Seite 53 (Zitiert nach Google Books)
- Monika Schmitz-Emans: Literatur, Buchgestaltung und Buchkunst. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-052647-9, Seite 912 (Zitiert nach Google Books)
- Jan Heilmann: Wein und Blut. Kohlhammer Verlag, 2014, ISBN 978-3-17-025183-0, Seite 69 (Zitiert nach Google Books)
- Desmond Kirchhoff, Renate Mutschler, Bernhard Bell: Lebenswelten - Textwelten - Diversität. BoD – Books on Demand, 2014, ISBN 978-3-7720-8550-5, Seite 43 (Zitiert nach Google Books)
- Angewandte Parasitologie. G. Fischer., 1970, Seite 152 (Zitiert nach Google Books)
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