wund

wund (Deutsch)

Adjektiv

Positiv Komparativ Superlativ
wund wunder am wundesten
Alle weiteren Formen: Flexion:wund

Worttrennung:

wund, Komparativ: wun·der, Superlativ: am wun·des·ten

Aussprache:

IPA: [vʊnt]
Hörbeispiele:  wund (Info)
Reime: -ʊnt

Bedeutungen:

[1] an der Haut aufgeschürft
[2] gehoben, poetisch: psychisch angegriffen, verletzt

Herkunft:

Wund stammt vom althochdeutschen Adjektiv wunt ab, das ursprünglich „geschlagen“ oder „verletzt“ bedeutete. Es ist verwandt mit „verwunden“, „Wunde“ und dem veralteten Verb „wunden“.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] aufgescheuert, aufgeschürft, entzündet, offen, zerschunden

Oberbegriffe:

[1] verletzt

Unterbegriffe:

[1] fußwund, todwund

Beispiele:

[1] Als er vom Spielen nach Hause kam, hatte Jonas zwei wunde Knie.
[1] Deutsche Musiker in Texas: 22 heimische Acts spielten sich beim South by Southwest-Festival im US-amerikanischen Austin die Finger wund.[2]
[1] Früher drehten die Druckpressen heiß, um bei der Demonstration am nächsten Tag genügend Flugblätter zu haben. Heute tippen Protestler sich die Finger wund, denn das Netz macht's möglich: Jeder kann sich beteiligen und relevante Infos in Umlauf bringen.[3]
[2] „Ich war zwar vor Trauer wund, aber gleichzeitig spürte ich die Lust, in dieser Rolle völlig aufzugehen, nichts mehr zurückzuhalten.“[4]
[2] „»Weißt du das noch?«, hatte sie Ada in den wundesten Trauertagen immer wieder gefragt.“[5]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] wunde Finger, wunde Füße, ein wundes Knie, wunde Lippen, ein wunder Popo (eines Babys wegen feuchter Windeln)
[1] sich wund kratzen, sich wund liegen, sich wund reiben, sich wund scheuern
[1] figurativ, Musik: sich die Finger wund spielen, figurativ, Telefonie: sich die Finger wund wählen (weil beim Angerufenen dauernd besetzt ist)
[1, 2] figurativ: wunder Punkt ( Audio (Info)): einen wunden Punkt (ansprechen / treffen), eine wunde Stelle (berühren / treffen)

Wortbildungen:

[1] wundlaufen, wundliegen, wundreden, wundreiben, wundreiten, wundscheuern, wundschreiben, wundtelefonieren
[2] waidwund

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „wund
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „wund
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalwund
[1] The Free Dictionary „wund

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, „wund“, Seite 934.
  2. PopXport 27.03.15. In: Deutsche Welle. 27. März 2015 (URL, abgerufen am 26. Juni 2015).
  3. Internet - Online organisieren - Offline protestieren. Ob über den Umbau des Stuttgarter Hauptbahnhofs oder die aktuelle Atompolitik – im Netz wird diskutiert, organisiert und sogar demonstriert. Gibt es eine neue digitale Protestkultur in Deutschland?. In: Deutsche Welle. 24. Oktober 2010 (URL, abgerufen am 26. Juni 2015).
  4. Gwyneth Paltrow: "Ich war wund vor Trauer". In: Spiegel Online. 7. Januar 2005, ISSN 0038-7452 (URL).
  5. Sharon Dodua Otoo: Adas Raum. Roman. Originalausgabe, 2. Auflage. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2021, ISBN 978-3-10-397315-0, Seite 102.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hund, Mund, und, Wunde, Wunder
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