Einwertigkeit

Einwertigkeit (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Einwertigkeit
Genitiv der Einwertigkeit
Dativ der Einwertigkeit
Akkusativ die Einwertigkeit

Worttrennung:

Ein·wer·tig·keit, kein Plural

Aussprache:

IPA: [ˈaɪ̯nˌveːɐ̯tɪçkaɪ̯t], [ˈaɪ̯nˌveːɐ̯tɪkkaɪ̯t]
Hörbeispiele:  Einwertigkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] allgemein: Eigenschaft, nur einen Zustand, eine Möglichkeit zu haben
[2] Chemie, selten: Eigenschaft, nur mit einem anderen Atom eine chemische Bindung einzugehen
[3] Linguistik, bei einem Verb: Eigenschaft, drei obligatorische Aktanten zu haben

Herkunft:

Ableitung des Adjektivs einwertig zum Substantiv mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Synonyme:

[1, 2] Monovalenz

Gegenwörter:

[1, 2] Bivalenz, Zweiwertigkeit

Beispiele:

[1] „Die Mehrwertigkeit des Konsumismus hebt sich hier sehr prägnant von der Einwertigkeit der Religion und der Zweiwertigkeit der Politik ab.“[1]
[1] „Sämtliche Daten des Modells sind durch Einwertigkeit und durch statischen Charakter gekennzeichnet […].“[2]
[1] „Die Zuverlässigkeit der Rechnerarbeit besteht eben in der Einwertigkeit der Bedeutung und Form der übergebenen Anweisungen.“[3]
[1] „Diese Voraussetzung der Einwertigkeit der Umweltvorstellung ist nicht identisch mit der Annahme der Richtigkeit dieser Vorstellung.“[4]
[1] „Nun ist die Einheit der Satzintention Voraussetzung für die Einwertigkeit des Satzes im Sinne des Prinzips vom ausgeschlossenen Dritten: entweder ist der Satz wahr oder er ist falsch.“[5]
[1] „Wie bei der Darstellung der Namenstheorie ausgeführt wurde, führt die Verbindung zweier Glieder notwendig zu einer einzigen und damit einwertigen Relation, die dann leicht in eine Einwertigkeit des Ausdrucks umgedeutet werden kann.“[6]
[2] „Chlor ist in der siebten Hauptgruppe zu finden, was ebenfalls Einwertigkeit impliziert.“[7]
[2] „Ebenso wenig wie hier die Einwertigkeit der Alkali- und Halogenatome sich unmittelbar in der Struktur äußert, tut das etwa die Zweiwertigkeit von Zink und Schwefel in ZnS.“[8]
[2] „Die größere Stabilität der abgeschlossenen Schale von zehn 4d-Elektronen hängt offenbar mit der strengen Einwertigkeit des Silbers zusammen.“[9]
[2] „Chemische Eigenschaften, die sich periodisch wiederholen, sind beispielsweise die Einwertigkeit der Alkali-Atome oder die Reaktionsträgheit der Edelgase.“[10]
[3] „Es gibt Verben v1, die nur in syntaktischer Einwertigkeit vorkommen.“[11]
[3] „Eine besondere Schwierigkeit liegt darin, daß zunächst nur einwertige Verben (Einwertigkeit im Sinne des Dependenzmodells) Verwendung finden können, wodurch die Zahl der in Frage kommenden Verben stark reduziert wird.“[12]
[3] „Im Kern dieser sprachlichen Handlungstheorie unterscheidet Tesnière bei den Verben drei Valenzen, nämlich die Einwertigkeit , die Zweiwertigkeit und die Dreiwertigkeit.“[13]
[3] „Im Unterschied der dann als Ausgangsversion angesetzten Variante ‚eine Frage stellen‘ ist keine Reduktion auf Einwertigkeit möglich.“[14]
[3] „Der Verlust der Einwertigkeit wird dadurch möglich, daß die Nominalform des Verbs nicht in primären, sondern in sekundären Sätzen steht.“[15]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Einwertigkeit
[*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Einwertigkeit
[*] Duden online „Einwertigkeit
[*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Einwertigkeit

Quellen:

  1. Norbert Bolz: Werdet erwachsen!. In: Welt Online. 22. April 2005, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 24. Februar 2022).
  2. Wolfgang Becker, Stefan Lutz: Gabler Kompakt-Lexikon Modernes Rechnungswesen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-94418-4, Seite 41 (Zitiert nach Google Books)
  3. Ludek Hudec: Die Einführung auf den Weg zur Weisheit. Lulu.com, 2013, Seite 205 (Zitiert nach Google Books)
  4. Helmut Koch, Erich Gutenberg: Zur Theorie des Absatzes. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-322-83594-9, Seite 221 (Zitiert nach Google Books)
  5. Rodrigo Jokisch: Logik der Distinktionen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-663-10681-4, Seite 133 (Zitiert nach Google Books)
  6. Dieter Horn: Rechtssprache und kommunikation. Duncker & Humblot, 1966, Seite 38 (Zitiert nach Google Books)
  7. Dr. Reinhold Goldmann: Ragins Weg. tredition, 2020, ISBN 978-3-347-08640-1, Seite 96 (Zitiert nach Google Books)
  8. Walther Kossel: Valenzkräfte und Röntgenspektren. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-40052-4, Seite 39 (Zitiert nach Google Books)
  9. Friedrich Hund: Linienspektren und Periodisches System der Elemente. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-7091-5695-7, Seite 170 (Zitiert nach Google Books)
  10. Hermann Haken, Hans C. Wolf: Atom- und Quantenphysik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-00142-4, Seite 27 (Zitiert nach Google Books)
  11. Göttingische gelehrte Anzeigen. Akademie der Wissenschaften., 1973, Seite 309 (Zitiert nach Google Books)
  12. Der Altsprachliche Unterricht. Ernst Klett Verlag., 1973, ISBN 978-3-12-960940-8, Seite 17 (Zitiert nach Google Books)
  13. Harald Weinrich: Sprache, das heißt Sprachen. Gunter Narr Verlag, 2006, ISBN 978-3-8233-6204-3, Seite 34 (Zitiert nach Google Books)
  14. Peter Durco: Valenz und Kookkurenz. LIT Verlag Münster, 2014, ISBN 978-3-643-50564-4, Seite 9 (Zitiert nach Google Books)
  15. Peter Schäublin: Probleme des adnominalen Attributs in der deutschen Sprache der Gegenwart. Walter de Gruyter GmbH & Co KG, 2019, ISBN 978-3-11-082691-3, Seite 26 (Zitiert nach Google Books)
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