Fiaker

Fiaker (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Fiaker die Fiaker
Genitiv des Fiakers der Fiaker
Dativ dem Fiaker den Fiakern
Akkusativ den Fiaker die Fiaker

Worttrennung:

Fi·a·ker, Plural: Fi·a·ker

Aussprache:

IPA: [ˈfiːakɐ], [fiˈaːkɐ][1], [ˈfi̯akɐ][2]
Hörbeispiele:  Fiaker (Info), ,
Reime: -aːkɐ, -akɐ

Bedeutungen:

[1] überwiegend Österreich: Mietkutsche mit zwei Pferden
[2] überwiegend Österreich, Berufsbezeichnung: Fahrer, Lenker eines Fiakers[1]
[3] Gastronomie, Wien: großer Mokka im Glas mit viel Zucker und einem Stamperl Sliwowitz oder Rum

Herkunft:

von fiacre  fr mit der gleichen Bedeutung; im Hôtel Saint-Fiacre in Paris gab es um 1650 das erste Büro für Vermietung von Kutschen[3]

Synonyme:

[1] Droschke, Kutsche
[2] Kutscher, Lenker

Oberbegriffe:

[1] Pferdefuhrwerk, Fahrzeug
[2] Beruf, Job, Tätigkeit
[3] Kaffee, Kaffeespezialität

Beispiele:

[1] „Er eilte die Treppe hinab, setzte sich in den nächsten Fiaker und fuhr aufs Land.“[4]
[1] „In den engen Gassen der historischen Altstadt war der Fiaker umgestürzt, was die Tiere aber nur weiter aufgestachelt hatte.“[5]
[1] „Ich nahm den erstbesten Fiaker, den ich fand, und fuhr zu Patu, dem ich wutschnaubend mein Erlebnis erzählte.“[6]
[2] „Die Fiaker vor dem Bahnhofe machten mir ihre komfortabelsten Gesichter, nannten mich »Herr Baron« und als mir das nicht zu genügen schien, »Herr Graf«; ich aber versetzte ohne allen Adelsstolz: »Nein, meine Herren, jetzt wird gegangen.«“[7]
[2] „Und dem Fiaker müsse man nun auch ein übermäßiges Trinkgeld geben.“[8]
[2] „Unglaubwürdig laut, so als hätten die Fiaker verborgene Lautsprecher integriert, die den perfekten Hufsound verstärken, knallten die traurigen Gäule ihre Eisen aufs Pflaster.“[9]
[1, 2] In Wien sind die Fiaker heute eine beliebte Touristenattraktion.
[3] Einen Fiaker bitte, ein Glas Wasser, Zahnstocher und die Zeitung.

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] einen Fiaker fahren, mieten, nehmen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Fiaker
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Fiaker
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalFiaker
[3] Wikipedia-Artikel „Fiaker

Quellen:

  1. Stefan Kleiner, Ralf Knöbl und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 7., komplett überarbeitete und aktualisierte Auflage. Band 6, Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-04067-4, DNB 1070833770 „Fiaker“, Seite 368.
  2. Max Mangold und Dudenredaktion: Duden Aussprachewörterbuch. In: Der Duden in zwölf Bänden. 6. Auflage. Band 6, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2005, ISBN 978-3-411-04066-7, DNB 975190849 „Fiaker“, Seite 329.
  3. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0 „Fiaker“
  4. Arthur Schnitzler  WP: Der Weg ins Freie. In: Projekt Gutenberg-DE. Siebentes Kapitel (URL).
  5. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 24 f.
  6. Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band III. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 185.
  7. Otto Ernst  WP: Vom grüngoldnen Baum. In: Projekt Gutenberg-DE. Die Marienbader Kur (URL).
  8. Katharina Adler: Ida. Roman. 1. Auflage. Rowohlt Verlag, Reinbek bei Hamburg 2018, ISBN 978-3-498-00093-6, Seite 46.
  9. Joachim Meyerhoff: Hamster im hinteren Stromgebiet. Alle Toten fliegen hoch. Teil 5. Roman. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2020, ISBN 978-3-462-00024-5, Seite 21.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Fakire
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