Idiosynkrasie
Idiosynkrasie (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Idiosynkrasie | die Idiosynkrasien |
Genitiv | der Idiosynkrasie | der Idiosynkrasien |
Dativ | der Idiosynkrasie | den Idiosynkrasien |
Akkusativ | die Idiosynkrasie | die Idiosynkrasien |
Worttrennung:
- Idio·syn·kra·sie, Plural: Idio·syn·kra·si·en
Aussprache:
- IPA: [ˌidi̯ozʏnkʁaˈziː]
- Hörbeispiele: Idiosynkrasie (Info)
- Reime: -iː
Bedeutungen:
- [1] Medizin: Überempfindlichkeit
- [2] spezifische oder besondere Eigenheit einer Person oder Gruppe
- [3] individuelle Abweichung von sozialer Norm (siehe auch [2])
- [4] Linguistik: spezifisches Merkmal eines sprachlichen Ausdrucks oder einer Sprachvarietät
Herkunft:
- Das Wort Idiosynkrasie im deutschsprachigen Raum ist im 18. Jahrhundert entlehnt worden aus der griechischen ιδιοσυγκρασία (idiosynkrasia☆) → grc,[1] heute idiosingrassía. Das Wort ist schon im Altgriechischen nachweisbar und setzt sich zusammen aus ιδιο- (idio-☆) → grc, „eigen-“, συν- (syn-☆) → grc, „zusammen-“ und κράση (krasē☆) → grc/κράσις (krasis☆) → grc, „die Mischung“ und bedeutete ursprünglich wohl „individuelle Mixtur von Körpersäften“ (vergleiche Wikipedia-Artikel „Säftelehre“) und in diesem Sinne eine so erzeugte „spezifische Beschaffenheit eines einzelnen Körpers“.[Quellen fehlen]
Synonyme:
- [1] Eigenheit, Überempfindlichkeit
- [4] Lexikalisierung
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] Auffassung
Beispiele:
- [1] Eine angeborene Form der Allergie ist die Idiosynkrasie, die bereits beim allerersten Kontakt mit dem Stoff Reaktionen auslöst.
- [2] „Geschriebene Zeichen, wie sie sich etwa auf den Zeilen dieser Seite befinden, sind also hinsichtlich der Ausdrucksseite tendenziell anonym, und auch wenn die Identifizierung des Zeichenproduzenten anhand formaler Idiosynkrasien (z. B. Handschrift aber auch Schreibmaschine) ohne weiteres möglich ist, können von da keinerlei Schlüsse auf den Ursprung des Inhalts gezogen werden.“[2]
- [3] In der Gemeinschaft fallen manche Individuen durch ihre Idiosynkrasie auf.
- [4] „Es gibt in der Tat zahlreiche dialektale Lautungen, die in keiner (bislang) erkennbaren Weise allgemeinen Gesetzmäßigkeiten unterliegen, sondern vermutlich als Idiosynkrasien gewertet werden müssen.“[3]
- [4] „Der zweite Fall zeigt sich in der Kommunikation mit anderen Sprechern, die irgendwelche Idiosynkrasien haben.“[4]
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] Medizin: Überempfindlichkeit
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[2] spezifische oder besondere Eigenheit einer Person oder Gruppe
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[3]
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[4]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–4] Wikipedia-Artikel „Idiosynkrasie“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Idiosynkrasie“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Idiosynkrasie“
- [1, 2] Duden online „Idiosynkrasie“
- [4] Hadumod Bußmann: Lexikon der Sprachwissenschaft. 3., aktualisierte und erweiterte Auflage. Kröner, Stuttgart 2002. Stichwort: „Idiosynkratisches Merkmal“. ISBN 3-520-45203-0.
- [4] Helmut Glück (Herausgeber), unter Mitarbeit von Friederike Schmöe: Metzler Lexikon Sprache. Dritte, neubearbeitete Auflage, Stichwort: „Idiosynkrasie“. Metzler, Stuttgart/ Weimar 2005. ISBN 978-3-476-02056-7.
Quellen:
- Kluge Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache, 24. Auflage
- Florian Coulmas: Über Schrift. Suhrkamp, Frankfurt/Main 1982, Seite 136. ISBN 3-518-07978-6.
- Sascha W. Felix, Dagmar Kühl: Hierarchien phonologischer Regeln bei Dialektsprechern. In: Zeitschrift für Sprachwissenschaft, Band 1, 1982, Heft 2, Seite 179-200, Zitat Seite 183.
- Gerd Fritz: Bedeutungswandel im Deutschen. Neuere Methoden der diachronen Semantik. Niemeyer, Tübingen 1974, ISBN 3-484-25014-3, Seite 4.
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