Knallerbse
Knallerbse (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Knallerbse | die Knallerbsen |
Genitiv | der Knallerbse | der Knallerbsen |
Dativ | der Knallerbse | den Knallerbsen |
Akkusativ | die Knallerbse | die Knallerbsen |
Worttrennung:
- Knall·erb·se, Plural: Knall·erb·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈknalˌʔɛʁpsə]
- Hörbeispiele: Knallerbse (Info)
Bedeutungen:
- [1] Pyrotechnik: kleiner kugelförmiger Feuerwerkskörper, der beim Aufprall knallend explodiert
- [2] umgangssprachlich: weiße Frucht der Gewöhnlichen Schneebeere (Symphoricarpos albus), die beim Zerdrücken ein knackendes Geräusch erzeugt
- [3] abwertend, oft als Schimpfwort: jemand, der als dumm, einfältig oder als nicht sonderlich kompetent angesehen wird
Herkunft:
- strukturell:
- Determinativkompositum aus dem Stamm des Verbs knallen und dem Substantiv Erbse
- [3] Der Gebrauch als Schimpfwort ist seit 1950 bezeugt.[1]
Synonyme:
- [1] Knallteufel
- [3] Knallcharge, Knallkopf / Knallkopp, Knalltüte
Oberbegriffe:
- [1] Böller, Feuerwerkskörper
- [2] Frucht
- [3] Person
Beispiele:
- [1] Er ließ am Silvesterabend ein paar Knallerbsen im Garten zerspringen.
- [1] „Am Abend war die ganze Stadt erleuchtet; und die Soldaten ſchoſſen mit Kanonen und die Knaben mit Knallerbſen; und es wurde gegeſſen und getrunken, angeſtoßen und geſprungen oben im Schloſſe.“[2]
- [1] „Für gewöhnlich hat man, um den Glauben an Etwas zu erschüttern, durchaus nicht nöthig, ohne Weiteres das schwerste Geschütz des Angriffs vorzufahren; bei Vielen führt es schon zum Ziele, wenn man den Angriff mit etwas Lärm macht: sodass oft Knallerbsen genügen.“[3]
- [1] „Doch dieses zweite Jahr, das zu Ende ging, war das Jahr 32. Elli beruhigte ihr Kind, das durch die Knallerbsen und Prositrufe auf das Jahr 33 erwachte.“[4]
- [1] „Darauf verstummte alles, und dann war es wieder anzuhören, als sei jemand auf Knallerbsen getreten.“[5]
- [2] „Die letzte, noch subtilere Form, stellen die Knallerbsen dar, die, von den kahlen Sträuchern gepflückt und auf der Straße zertreten, plupp machen, zumindest manchmal.“[6]
- [2] „Die Kinder pflücken ‚Knallerbsen‘ von einem Busch und lassen sie am Boden zerplatzten.“[7]
- [2] „Von den Büschen wurden die weißen Knallerbsen gepflückt, die ich dann mit einem lauten Knall zertreten durfte.“[8]
- [2] „Gerade steuert ein Mädchen mit seinem jüngeren Bruder an der Hand zielstrebig auf das Gebüsch zu. ‚Knallerbsen!‘, ruft die Kleine erfreut, denn so werden die Beeren im Volksmund genannt. In bester Laune stellen sich die Kinder auf Zehenspitzen und recken die Arme in die Höhe, um an die weißen Kugeln zu gelangen. Dann werfen sie sie mit Schwung auf den Erdboden und freuen sich über das puffende Geräusch, das beim Aufprall entsteht.“[9]
- [3] „‚Die Erde ist rund, und wir stehen obendrauf. Aber sie dreht sich schließlich, und so müßten wir doch irgendwann einmal auf dem Kopf stehen. He, warum stehen wir nicht auf dem Kopf?‘ ‚Du Knallerbse!‘ brummte Schönfisch. ‚Das ist ganz einfach, das macht die Anziehungskraft der Erde. Sie wirkt wie ein Magnet.‘“[10]
- [3] „Marion C.’s Tochter war gerade acht, als sie von ihrer Lehrerin zu hören bekam: ‚Du Knallerbse, streng deinen Gehirnkasten an.‘“[11]
Redewendungen:
- umgangssprachlich: mit den Augen Knallerbsen spielen[1]
Übersetzungen
[1]
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Knallerbse“
- [2] Wikipedia-Artikel „Gewöhnliche Schneebeere“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knallerbse“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „Knallerbse“
- [1] Duden online „Knallerbse“
- [1, 2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Knallerbse“ auf wissen.de
- [*] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Knallerbse“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Knallerbse“
- [3] Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Knallerbse«.
Quellen:
- Heinz Küpper: Wörterbuch der deutschen Umgangssprache. In: Digitale Bibliothek. 1. Auflage. 36, Directmedia Publishing, Berlin 2006, ISBN 3-89853-436-7, Stichwort »Knallerbse«.
- Hans Christian Andersen: Der Reiſecamerad. In: H. C. Anderſen’s Geſammelte Werke. Vom Verfaſſer ſelbſt beſorgte Ausgabe. Geſammelte Märchen. Dritter Theil, Verlag von Carl B. Lorck, Leipzig 1849 (Originaltitel: Reisekammeraten), Seite 355 (Zitiert nach Google Books; dänische Erstveröffentlichung 1835).
- Friedrich Nietzsche: Menschliches, Allzumenschliches. Ein Buch für freie Geister. Zweiter Band, Neue Ausgabe mit einer einführenden Vorrede, Verlag von E. W. Fritzsch, Leipzig 1886 (Zitiert nach eKGWB).
- Anna Seghers: Das siebte Kreuz. Roman aus Hitlerdeutschland. Editorial “El Libro Libre”, Mexico 1942, Seite 143 (Zitiert nach Google Books).
- Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (Originaltitel: Война и миръ, übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 851 (Russische Urfassung 1867).
- Florian Illies: Ortsgespräch. 1. Auflage. Karl Blessing, München 2006, ISBN 978-3-89667-262-Y, Seite 80 (Zitiert nach Google Books).
- Ina Jeske: Raumwahrnehmung und Raumaneignung von Kindern in ländlichen Siedlungen Deutschlands. Der ländliche Raum als Feld einer raumbezogenen Kindheitsforschung. LIT VERLAG, Berlin/Münster 2017, ISBN 978-3-643-13721-0, Seite 269 (Zitiert nach Google Books).
- Carlo Fuchs: Karl, mein Opa der 05er. Mainzer Altstadttango. 1. Auflage. Books on Demand, Norderstedt 2019, ISBN 978-3-7481-0337-0, Seite 60 (Zitiert nach Google Books).
- Ellen Driechciarz: Was die Spatzen im Zoo von den Dächern pfeifen. Wahre Geschichten einer Abenteuerreise. 1. Auflage. Papierfresserchens MTM-Verlag, Langenargen 2021, ISBN 978-3-96074-435-1 (E-Book; zitiert nach Google Books; Erstveröffentlichung als Taschenbuchauflage 2018).
- G. Rosser: Stirb wie ein Kerl. Roman. 1. Auflage. Universitas Verlag, Berlin 1958, Seite 254 (Zitiert nach Google Books).
- Ein Junge hat sogar Angst, morgens zur Schule zu gehen. In: Berliner Kurier. Nummer 80, 22. März 2002, ISSN 1437-3475, Seite 11.
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