Sonderling

Sonderling (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Sonderling die Sonderlinge
Genitiv des Sonderlings der Sonderlinge
Dativ dem Sonderling den Sonderlingen
Akkusativ den Sonderling die Sonderlinge

Worttrennung:

Son·der·ling, Plural: Son·der·lin·ge

Aussprache:

IPA: [ˈzɔndɐlɪŋ]
Hörbeispiele:  Sonderling (Info)

Bedeutungen:

[1] ein Mensch, der einen eigenartigen Charakter hat und in seiner eigenen Welt lebt

Herkunft:

frühneuhochdeutsch „sunderling“. Das Wort ist seit dem 17. Jahrhundert belegt.[1]

Sinnverwandte Wörter:

[1] Exzentriker, Heteroklit

Oberbegriffe:

[1] Mensch

Unterbegriffe:

[1] Krauter, Hypochonder, Melancholiker, Schwermütiger
[1] Außenseiter, Einsiedler, Einzelgänger, Eremit, Wunderling; umgangssprachlich: Original, Unikum; abwertend: Eigenbrötler, Spinner

Beispiele:

[1] Ein Sonderling ist oftmals ein Genie, das seinen eigenen Weg geht.
[1] Wer von der sozialen Norm abweicht, ist ein Sonderling.
[1] Sonderlinge sind unbeliebt und haben es sehr schwer in unserer Gesellschaft.
[1] „So gab ich diesem Sonderling einen der Beweise seiner geistigen Anziehungskraft, auf die er sich gern berief.“[2]
[1] „Mag sein: Mein Leben als Einzelkind und der spärliche Umgang mit Gleichaltrigen haben mich zum Sonderling und Grübler gemacht.“[3]
[1] „Andere Menschen sahen in ihm einen Sonderling, einen, der angeblich auch mit den Elfen sprechen konnte.“[4]
[1] „Wie schon erwähnt, war dieser Doktor Eisentür ein etwas wunderlicher, altmodischer Herr, ein richtiger Sonderling und Eigenbrötler.“[5]

Wortbildungen:

[1] Sonderlingsstellung, Sonderlingsmeinung

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Sonderling
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Sonderling
[1] Meyers Konversationslexikon (retro-bib) „Sonderling
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Sonderling
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalSonderling

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Sonderling“, Seite 856.
  2. Ernst Jünger: Afrikanische Spiele. Roman. Klett-Cotta, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-608-96061-7, Seite 160f. Erstausgabe 1936.
  3. Halldór Laxness: Auf der Hauswiese. Roman. Huber, Frauenfeld/Stuttgart 1978, ISBN 3-7193-0611-9, Seite 153. Isländisches Original 1975
  4. Thilo Mischke: Húh! Die Isländer, die Elfen und ich. Unterwegs in einem sagenhaften Land. Ullstein, Berlin 2017, ISBN 978-3-86493-052-2, Seite 199.
  5. Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 72. Chinesisches Original 1634. Druckfehler beseitigt.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Sanderling, Silberling
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