Widerspruch
Widerspruch (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Widerspruch | die Widersprüche |
Genitiv | des Widerspruches des Widerspruchs |
der Widersprüche |
Dativ | dem Widerspruch dem Widerspruche |
den Widersprüchen |
Akkusativ | den Widerspruch | die Widersprüche |
Anmerkung:
- Der häufige Rechtschreibfehler von „Widerspruch“ mit einem (veralteten) Dehnungs-e (zu Wiederspruch), kann auch auf die Analogie zum Wort „wieder“ zurückgeführt werden.
- Laut Duden hat das Wort in der Bedeutung „Einspruch“, „Beschwerde“ keinen Plural, aber dieser wird z.B. auch in manchen Gesetzestexten verwendet.[1]
Worttrennung:
- Wi·der·spruch, Plural: Wi·der·sprü·che
Aussprache:
- IPA: [ˈviːdɐˌʃpʁʊx]
- Hörbeispiele: Widerspruch (Info)
Bedeutungen:
- [1] logische Unvereinbarkeit mehrerer gegensätzlicher Informationen
- [2] Äußerung einer gegensätzlichen Meinung
- [3] Recht: Einspruch, [offizielle] Beschwerde, im deutschen Verwaltungsrecht so definiert: in vielen Bundesländern vorgesehener Rechtsbehelf, mit dem der durch einen Verwaltungsakt Beschwerte die Überprüfung der Recht- und Zweckmäßigkeit des Verwaltungsakts durch die Ausgangsbehörde und gegebenenfalls durch die Widerspruchsbehörde überprüfen lässt
Herkunft:
- von widersprechen aus wider (=entgegen) und sprechen zusammengesetzt
Synonyme:
Sinnverwandte Wörter:
- [3] Einspruch
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [3] Rechtsbehelf
Beispiele:
- [1] Der Artikel hat im dritten Absatz einen Widerspruch.
- [1] Ein dreistimmiges Quintett scheint freilich wohl ein Widerspruch in sich.
- [1] Die Angeklagte verwickelte sich bei der zweiten Befragung in Widersprüche.
- [1] „Die Widersprüche innerhalb der Regierung bleiben nicht verborgen.“[2]
- [1] „Dieser Widerspruch rührt daher, dass die Kriegswissenschaft die Kampfkraft einer Partei für identisch mit ihrer zahlenmässigen Stärke hält.“[3]
- [1] „Denn er sah keinen Widerspruch zwischen diesen beiden Religionen, die sich so ähnlich seien in ihrem klaren Monotheismus, ohne Erweiterung um einen Gottessohn, auch ohne die Macht der Kirche.“[4]
- [2] Mein Vater duldet keinen Widerspruch.
- [2] Wenn du den Vorschlag wirklich machst, musst du dich auf harten Widerspruch gefasst machen.
- [2] „Es muß nicht immer Lessing sein. Obwohl natürlich, wie Sie schon gelesen haben (…), eine Berufung auf die klangvollen Namen unserer Geistesgeschichte sich in hervorragender Weise dazu eignet, jeden Widerspruch oder auch nur den Anflug eines Zweifels von vornherein zu unterbinden.“[5]
- [3] Gegen diesen Bescheid können die Betroffenen Widerspruch einlegen.
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] im Widerspruch stehen zu, ein Widerspruch in sich, sich in Widersprüche verwickeln
- [2] Widerspruch erheben (gegen etwas), keinen Widerspruch dulden
- [3] Widerspruch einlegen
Wortbildungen:
- Widerspruchsbehörde, Widerspruchsfrist, Widerspruchsgeist, widersprüchlich, widerspruchslos
Übersetzungen
[1] logische Unvereinbarkeit mehrerer gegensätzlicher Informationen
|
[2] Äußerung einer gegensätzlichen Meinung
|
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Widerspruch“
- [3] Wikipedia-Artikel „Widerspruch“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Widerspruch“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Widerspruch“
- [1–3] Duden online „Widerspruch“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Widerspruch“
Quellen:
- EU-Verordnung zur Widerspruchskammer der Europäischen Chemikalienagentur
- Ernst Toller: Eine Jugend in Deutschland. Reclam, Stuttgart 2013, ISBN 978-3-15-018688-6, Seite 163. Erstauflage 1933.
- Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1342. Russische Urfassung 1867.
- Ronen Steinke: Der Muslim und die Jüdin. Die Geschichte einer Rettung in Berlin. 2. Auflage. Ungekürzte Taschenbuchausgabe, Piper Verlag, München 2020, ISBN 978-3-492-31424-4, Seite 34–35 (Erstauflage 2019, Originalausgabe im Berlin Verlag, Berlin 2017).
- Willy Sanders: Sprachkritikastereien und was der „Fachler“ dazu sagt. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1992, ISBN 3-534-11690-9, Seite 85.
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