bingewatchen

bingewatchen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichbingewatche
dubingewatchst
er, sie, esbingewatcht
Präteritum ichbingewatchte
Konjunktiv II ichbingewatchte
Imperativ Singularbingewatch!
bingewatche!
Pluralbingewatcht!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gebingewatcht haben
Alle weiteren Formen: Flexion:bingewatchen

Worttrennung:

binge·wat·chen, Präteritum: binge·watch·te, Partizip II: ge·binge·watcht

Aussprache:

IPA: [ˈbɪnd͡ʒˌwɔt͡ʃn̩], [ˈbɪnt͡ʃˌvɔt͡ʃn̩]
Hörbeispiele:  bingewatchen (Info)

Bedeutungen:

[1] umgangssprachlich: mehrere beziehungsweise alle Folgen einer Serie(n-Staffel) oder eines filmischen Mehrteilers (vor allem über die Video-on-Demand-Angebote eines Streamingdienstes oder über die Mediatheken eines Fernsehsenders) am Stück ansehen

Herkunft:

Das Wort ist dem gleichbedeutend englischen binge-watch  en[1] entlehnt.

Synonyme:

[1] komaglotzen

Sinnverwandte Wörter:

[1] durchsuchten, suchten

Oberbegriffe:

[1] ansehen, konsumieren, verschlingen
[1] süddeutsch, österreichisch, schweizerisch, sonst gehoben: anschauen

Kurzformen:

[1] bingen

Beispiele:

[1] „Natürlich macht man dann nichts von alledem, weil die Teenager sowieso nicht aufstehen und man selber ebenfalls viel lieber am Sofa winterschläft und Serien bingewatcht ([…]).“[2]
[1] „Wer die restaurierte Fassung auf der Berlinale verpasst hat, kann das TV-Juwel nun an zwei Abenden in Folge bingewatchen.[3]
[1] „Denn im Gegensatz zur TV-Serie, die man bequem im Streamingdienst-Abo bingewatchen kann, muss man in Kinokarten oder DVDs investieren, um auf dem Laufenden zu bleiben.“[4]
[1] „Man kann ja viele Arbeiten im Haushalt liegen lassen, aber benutzte Teller fangen im Gegensatz zu Klamotten irgendwann an zu stinken. Am Spülen führt also kein Weg vorbei - und damit direkt ins Glück: Endlich eineinhalb Stunden bingewatchen![5]
[1] „Ich saß da, bingewatchteHow I Met Your Mother‘ zum tausendsten Mal, prokrastinierte meine Hausarbeiten vor mir her und trank mit schlechtem Gewissen Sterni - eigentlich sollte man keinem Bier vertrauen, bei dem das Flaschenpfand mehr kostet als der Inhalt.“[6]
[1] „Ich sitze auf der Couch und ‚bingewatche‘, wie man neudeutsch einen Serien-Marathon nennt, alle Folgen des US-Horrorerfolgs ‚Stranger Things‘.“[7]
[1] „Hätte Fontane ein Smart-TV mit Netflix, Sky und Amazon Prime Video besessen, hätte er womöglich zu Hause gebingewatcht.[8]
[1] „In einer zweiten Studie, in der sie die Befragten baten, sich entweder an eine Situation zurückzuerinnern, in der sie eine Serie im wöchentlichen Rhythmus rezipierten (Gruppe traditional viewing) oder an eine solche, in der sie eine Serie bingewatchten, wollten sie überprüfen, ob Binge Watching ‚a fundamentally different involvement opportunity‘ (Tukachinsky & Eyal, 2017, 17) bietet als traditional viewing.“[9]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] eine Serie bingewatchen

Wortfamilie:

Bingewatcher, Binge Watching/Binge-Watching

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:

Quellen:

  1. Lexico (Oxford University Press) „binge-watch
  2. Doris Knecht: So schaut das schon ganz anders aus. In: FALTER. 18. Januar 2017, ISSN 1605-671X, Seite 46.
  3. Beate Scheder: Fassbinder satt. In: taz.die tageszeitung. Nummer 11289, 30. März 2017, ISSN 1434-4459, Seite 26 (taz Print-Archiv, abgerufen am 21. Juni 2019).
  4. Jörg Wunder: Als Spider-Man noch ein Teenager war. In: Der Tagesspiegel Online. 13. Juli 2017 (URL, abgerufen am 21. Juni 2019).
  5. Franziska Seyboldt: Die Geschichte von der halben Spülmaschine. In: taz.die tageszeitung. Nummer 11520, 5. Januar 2018, ISSN 1434-4459, Seite 14 (taz Print-Archiv, abgerufen am 21. Juni 2019).
  6. Mareike Froitzheim: Die Sache mit dem Fragen. In: Die Welt. 29. September 2018, ISSN 0173-8437, Seite 28 (Onlineversion: URL, abgerufen am 21. Juni 2019).
  7. Kolumne - So kann’s gehen: Das Schattenmonster von oben drüber. In: Saarbrücker Zeitung. 13. Februar 2018, Seite 15.
  8. Jan Küveler: Bye, bye, Theaterkritiker. In: Welt am Sonntag. 11. November 2018, Seite 55.
  9. Miriam Czichon: Kumulierte Serienrezeption. Ein Modell zur Erklärung des Rezeptionsphänomens Binge Watching. 1. Auflage. Springer VS, Wiesbaden 2019, ISBN 978-3-658-26841-1, Seite 5–6 (Zitiert nach Google Books).
    Die Kursivsetzung im Originalsatz von »traditional viewing« wurde nicht übernommen.
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