gut Ding will Weile haben

gut Ding will Weile haben (Deutsch)

Sprichwort

Worttrennung:

gut Ding will Wei·le ha·ben

Aussprache:

IPA: [ˌɡuːt ˈdɪŋ vɪl ˈvaɪ̯lə ˌhabn̩], [ˌɡuːt ˈdɪŋ vɪl ˈvaɪ̯lə ˌhabm̩]
Hörbeispiele: ,  gut Ding will Weile haben (Info)

Bedeutungen:

[1] etwas, was gut werden soll, bedarf einer längeren (ausreifen lassenden) Zeit

Sinnverwandte Wörter:

[1] abwarten und Tee trinken, alles zu seiner Zeit, eile mit Weile, Eins nach dem anderen, Rom ist nicht an einem Tage erbaut worden/Rom ist nicht in einem Tage erbaut worden, mit der Zeit pflückt man Rosen, in der Ruhe liegt die Kraft

Gegenwörter:

[1] auf dem Sprung sein, auf die Schnelle, Hals über Kopf, holterdiepolter, im Handumdrehen, in null Komma nichts, ruck, zuck/rucki, zucki

Beispiele:

[1] ›Sie werden für die Programmierung aber mindestens zwei Monate brauchen!‹ ›Ich denke eher vier, gut Ding will Weile haben!
[1] Gut Ding will Weile haben? Das gilt wohl für so manchen Roman: Einst vergessen, verloren, verkannt erscheint er viele Jahrzehnte nach dem Tod des Autors. Dennoch lesenswert![1]
[1] „Man ist endlich, ich kann es wirklich nicht anders nennen, stupid genug, nicht einzusehen, daß gut Ding Weile haben will und daß eben die wahrhafte Regentenweisheit Mehemed Alis darin liegt, daß er nur thut, was die Zeit und der Zustand seiner Nation erlaubt, eben so behutsam als kräftig vorwärts schreitet und sich weder durch Ideologen noch durch Gewohnheitspedanten, weder durch Lob noch Tadel im Geringsten in seinem festen und überlegten Gange irre machen läßt.“[2]
[1] „Gut Ding wolle Weile haben, und nach Jahrzehnten der politischen Kontroversen und des Planens sei nun wirklich ein ‚gut Ding‘ herausgekommen, freute sich der Zürcher Baudirektor Hans Hofmann.“[3]
[1] „In der Adresse hab ich mich wohl nicht geirrt und ohnehin wollte ich mit Dir wegen Deiner Tochter und mir reden, aber da gut Ding Weile haben will und unnötige Eile nur schaden kann, habe ich mir etwas Zeit gelassen.“[4]
[1] „Und da gut Ding nun mal Weile haben will, dauerte der Prozess seine Zeit, mit dem Ergebnis, dass das Gericht die Position der Bavaria Film als die rechtmäßige benannte.“[5]
[1] „Bis es so weit war, wollte gut Ding Weile haben.[6]

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. In zehn Bänden. 3., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. 2. Band Bedi–Eink, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 1999, ISBN 3-411-04753-4, DNB 96540790X, Stichwort »Ding«, Seite 820.
[1] Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Stichwort »Ding«, Seite 404.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Buch der Zitate und Redewendungen. 2. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-71802-3, Stichwort »Gut«, Seite 288.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »Ding«, Seite 161–162.
[1] Duden online „gut Ding will Weile haben
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „gut Ding will Weile haben
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalgut+Ding+will+Weile+haben
[1] Redensarten-Index „Gut Ding will Weile haben

Quellen:

  1. Nadine Wojcik, Klaus Krämer: Acht Bücher, die (fast) nicht gedruckt wurden. In: Deutsche Welle. 12. April 2017 (URL, abgerufen am 2. Dezember 2017).
  2. Hermann Fürst von Pückler: Aus Mehemed Ali’s Reich. Erster Theil. Unter-Aegypten. Vom Verfasser der Briefe eines Verstorbenen, Hallberger’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart 1844, Seite 53 (Zitiert nach Google Books).
  3. Roger Keller: 820 Millionen für zehn Kilometer. In: Zürcher Tagesanzeiger. Nummer 27, 16. August 1996, Seite 23.
  4. Karl-Wilhelm Rudnick: Von Wölfen und Menschen. Books on Demand, Norderstedt 2000, ISBN 978-3-89811-610-7, Seite 207 (Zitiert nach Google Books).
  5. Thilo Wydra: Stilles Ende einer deutsch-australischen Schauermär. Samstag um 22.55 Uhr strahlt die ARD „Abschied in den Tod“ aus - Erste Koproduktion scheiterte fast an Rechtsstreit. In: Welt Online. 26. Mai 2001, ISSN 0173-8437 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  6. Paul Schneeberger: Der erste Schritt zum öffentlichen Individualverkehr. Der Taktfahrplan ist neben der Elektrifikation die einzige à fond umgesetzte Strategie im schweizerischen Schienenverkehr. In: NZZOnline. 19. Juni 2012, ISSN 0376-6829 (URL, abgerufen am 3. August 2013).
  7. The FreeDictionary: „haste makes waste“
  8. The FreeDictionary: „early ripe, early rotten“
  9. The FreeDictionary: „slow and steady wins the race“
  10. Oxford Learner's Dictionary: „more haste, less speed“
  11. The FreeDictionary: „more haste, less speed“
  12. The FreeDictionary: „Rome wasn't built in a day“
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