heint

heint (Deutsch)

Adverb

Nebenformen:

hint

Worttrennung:

heint

Aussprache:

IPA: [haɪ̯nt]
Hörbeispiele:  heint (Info)
Reime: -aɪ̯nt

Bedeutungen:

[1] landschaftlich mundartlich: in der heutigen Nacht, diese (vergangene, gegenwärtige oder kommende) Nacht, heute Nacht
[2] landschaftlich mundartlich: am derzeitigen, gegenwärtigen Tag (der gerade abläuft)
[3] landschaftlich mundartlich: in der gegenwärtigen Zeit

Herkunft:

Das Temporaladverb ist ein Stummelwort zu veraltetem heinacht[1] – vergleiche jiddisches הײַנט (YIVO: haynt)  yiheute.

Synonyme:

[1] veraltet: heintnacht
[2, 3] heute

Sinnverwandte Wörter:

[3] aktuell, gegenwärtig, heutzutage
[3] veraltend: heutigentags

Gegenwörter:

[2] anderntags, augenblicklich, gestern, jetzt, morgen
[3] früher

Beispiele:

[1] „Der Pfaff iſt heint nach Mittennacht hinwieder aus der Stadt gewichen und mit Taglicht hie geweſt.“[2]
[2] „Sein Leben lang habe er unter der Sache gelitten. ‚Auf dem Dorf draußen, da bist halt ein Meineidiger, ein Verbrecher. Bis heint hängt mir des nach.‘“[3]
[3] „Die Welt isch ja heint kluan, das Viech kimmp jo vun Auslond.“[4]

Wortbildungen:

[1–3] Adjektiv: heintig
[1] Adverb: heintnacht

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „heint
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch – elexiko „heint
[1–3] Duden online „heint
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „heint
[1, 2] Friedrich Maurer (Begründer), nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Rudlof Mulch und Roland Mulch; Hessische Historische Kommission, Darmstadt (Herausgeber): Südhessisches Wörterbuch. Band Ⅲ: H—ksch, N. G. Elwert Verlag, Marburg 1973–1977, ISBN 3-7708-0388-4 (Gesamtwerk), DNB 770343333 (Digitalisat des LAGIS), Stichwort »heint«, Spalte 240–241.
[1–3] Duden, Das große Wörterbuch der deutschen Sprache. 10 Bände auf CD-ROM ; mehr als 200 000 Stichwörter mit rund 90 000 Belegen aus mehreren Hundert Quellen ; vielfältige Recherchemöglichkeiten ; für MS Windows und Apple Macintosh. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2000, ISBN 978-3-411-71001-0, Stichwort »heint«.

Quellen:

  1. Duden online „heint
  2. Erwin Guido Kolbenheyer: Das dritte Reich des Paracelſus. Roman. 6. bis 10. Tauſend, Verlag von Georg Müller, München 1926, Seite 102 (Zitiert nach Google Books).
  3. Gisela Friedrichsen: SO EINE ART „HERBSTMILCH“. In: DER SPIEGEL. Nummer 15, 11. April 1994, ISSN 0038-7452, Seite 127 (DER SPIEGEL Archiv-URL, abgerufen am 20. März 2021).
  4. „Hinten und vorn zuagebundn - nor isch Wurscht“. In: Tiroler Tageszeitung. 28. Dezember 2000.
  5. Nach Friedrich Maurer (Begründer), nach den Vorarbeiten von Friedrich Maurer, Friedrich Stroh und Rudolf Mulch bearbeitet von Rudlof Mulch und Roland Mulch; Hessische Historische Kommission, Darmstadt (Herausgeber): Südhessisches Wörterbuch. Band Ⅲ: H—ksch, N. G. Elwert Verlag, Marburg 1973–1977, ISBN 3-7708-0388-4 (Gesamtwerk), DNB 770343333 (Digitalisat des LAGIS), Stichwort »heint«, Spalte 240.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Ethin, Thein
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