verschulen

Worttrennung:

ver·schu·len, Präteritum: ver·schul·te, Partizip II: ver·schult

Aussprache:

IPA: [fɛɐ̯ˈʃuːlən]

Hörbeispiele:  verschulen ^(Info)

Reime: -uːlən

Bedeutungen:

[1] transitiv, meist pejorativ: in der Art eines Schulbetriebes führen; wie eine Schule organisieren

[2] transitiv, fachsprachlich: junge Pflanzen zur Verzweigung der Wurzeln in ein anderes Beet umsetzen

Herkunft:

Derivation (Ableitung) des Verbs schulen mit dem Präfix ver-

Sinnverwandte Wörter:

[2] pikieren, umtopfen, vereinzeln

Oberbegriffe:

[1] organisieren, reglementieren

[2] umpflanzen, verpflanzen

Beispiele:

[1] Ihr Argument lautet: Man muss die Studien verschulen, weil die bildungsfernen Schichten nicht wissen, wo sie hinsollen.[1]

[1] Trotz des wachsenden Andrangs hat sich die Fakultät vor drei Jahren entschlossen, das Studium stärker zu strukturieren – man kann es auch „verschulen“ nennen: indem deutlich mehr Pflichtübungen verlangt und „Voraussetzungsketten“ für die Abfolge der Prüfungen gelegt wurden.[2]

[1] Das Studium, aus dem die neuen Lehrer kommen, ist stärker verschult, leistungsorientierter vielleicht auch.[3]

[1] „Wollen Sie den Kindergarten verschulen?“, fragt der Dachverband der Kindergarten- und HortpädagogInnen [sic] Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) in einem offenen Brief.[4]

[2] Während der mehrjährigen Entwicklung werden die Pflanzen mehrfach umgepflanzt (Fachausdruck: verschulen), um den Pflanzen einen ihrem Alter und Wuchstyp entsprechenden Standraum zu bieten.[5]

[2] Junge Bäume und Sträucher werden „verschult“ – daher die Bezeichnung Baumschule.[6]

[2] „Verschult“ wird im Frühjahr und auch im Spätherbst.[7]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] das Studium verschulen

[2] Bäume, Sträucher verschulen

Wortbildungen:

Konversionen: Verschulen, verschulend, verschult

Substantiv: Verschulmaschine, Verschulung

[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verschulen“

[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „verschulen“

[1] Duden online „verschulen“

[1, 2] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Die deutsche Rechtschreibung. Das umfassende Standardwerk auf der Grundlage der aktuellen amtlichen Regeln. In: Der Duden in zwölf Bänden. 26., völlig neu bearbeitete und erweiterte Auflage. Band 1, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04016-2, Seite 1132.

Quellen: