welsch
welsch (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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welsch | — | — | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:welsch |
Worttrennung:
- welsch, keine Steigerung
Aussprache:
- IPA: [vɛlʃ]
- Hörbeispiele: welsch (Info)
- Reime: -ɛlʃ
Bedeutungen:
- [1] schweizerisch: zum romanischsprachigen (insbesondere französischsprachigen) Teil der Schweiz gehörig, aus ihm stammend
- [2] veraltet: aus dem romanischen Bereich stammend, romanisch, insbesondere französisch oder italienisch
- [3] übertragen (veraltet, abwertend): undeutsch, fremdländisch, südländisch
Herkunft:
- seit dem 11. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch walhisch, welhisch, walsch, welsch ‚romanisch‘, althochdeutsch wal(a)hisc ‚romanisch, keltisch‘, urgermanisch *walhiskaz, außerdem niederländisch Waals ‚wallonisch‘ und englisch Welsh ‚walisisch‘, womit die Germanen ursprünglich den keltischen Stamm der Volcae, später alle Kelten und schließlich die Römer Galliens und Italiens bezeichneten.[1][2] Seit dem 16. Jahrhundert wird welsch auch in abwertendem Sinne als Gegensatz zu „Deutsch“ verwendet, übertragen hat es nun die Bedeutung „fremdartig, unverständlich“.[3]
Gegenwörter:
- [1–3] deutsch, deutschsprachig, germanisch
Unterbegriffe:
- [3] rotwelsch
Beispiele:
- [1] „Die Ehr' gegönnt dem Kaiser, der den Herrn / Sich nennt der deutschen und der welschen Erde“ – (Schiller, Wilhelm Tell)
- [3] „Bald wird dem Reisenden zur freudigen Gewissheit, dass hier kein welsches Wort die deutsche Ferienfreude stört.“[4]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] die welsche Schweiz, die welschen Kantone
- [2] Welsche Haube
Wortbildungen:
- [1–3] Welscher
- [1] Churwelsch (= Rätoromanisch), Welschschweiz (= französischsprachige Schweiz)
- [2] Welschtum, Welschtirol (= das Trentino), Welschland (= Frankreich und Italien); viele Ortsnamen und Toponyme wie: Welschneudorf, Welschneureut, Welschensteinach, Walchensee
- [3] Kauderwelsch, Rotwelsch, Welscher, Welscherei, welschen; Welschkohl (= Wirsing), Welschkorn (= Mais), Welschnuss (= Walnuss)
Übersetzungen
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[3] übertragen (veraltet, abwertend): undeutsch, fremdländisch, südländisch
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „welsch“
- [2] Wikipedia-Artikel „welsch“
- [2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „welsch“
- [1, 3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „welsch“
Quellen:
- Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 4830, Artikel „welsch“
- Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „welsch“, Etymologisches Wörterbuch
- Loriot (Verfasser); Susanne von Bülow, Peter Geyer, OA Krimmel (Herausgeber): Der ganz offene Brief. Hoffmann und Campe, Hamburg 2014, ISBN 978-3-455-40514-9, Seite 109.
Konjugierte Form
Nebenformen:
Worttrennung:
- welsch
Aussprache:
- IPA: [vɛlʃ]
- Hörbeispiele: —
- Reime: -ɛlʃ
Grammatische Merkmale:
- 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs welschen
welsch ist eine flektierte Form von welschen. Die gesamte Konjugation findest du auf der Seite Flexion:welschen. Alle weiteren Informationen findest du im Haupteintrag welschen. Bitte nimm Ergänzungen deshalb auch nur dort vor. |
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