Akzidens
Akzidens (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural 1 | Plural 2 | Plural 3 | |
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Nominativ | das Akzidens | die Akzidenzien | die Akzidentia | die Akzidentien |
Genitiv | des Akzidens | der Akzidenzien | der Akzidentia | der Akzidentien |
Dativ | dem Akzidens | den Akzidenzien | den Akzidentia | den Akzidentien |
Akkusativ | das Akzidens | die Akzidenzien | die Akzidentia | die Akzidentien |
Worttrennung:
- Ak·zi·dens, Plural 1: Ak·zi·den·zi·en, Plural 2: Ak·zi·den·tia, Plural 3: Ak·zi·den·ti·en
Aussprache:
- IPA: [ˈakt͡siˌdɛns]
- Hörbeispiele: Akzidens (Info)
Bedeutungen:
- [1] Philosophie: ein zufälliges Phänomen, das nicht unbedingt zum Wesen einer Sache gehört
- [2] Musik, im Plural auch Akzidentien: Versetzungszeichen, das innerhalb eines Taktes zu den Noten hinzutritt
Herkunft:
- von lateinisch accidens → la „Zufall“, abgeleitet vom Partizip Präsens des Verbs accidere → la „an etwas fallen; vorfallen, geschehen“, einer Ableitung zum Verb cadere → la „fallen“ mit dem Präfix ad- → la[1]
Synonyme:
- [1] Akzidenz, Zufall, Zufälligkeit
- [2] Versetzungszeichen, Vorzeichen
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Nebensächlichkeit, Randerscheinung
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] Vorkommnis, Phänomen
- [2] Musikzeichen, Zeichen, Notenschrift
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] „Der Zufall, das Akzidens, wird nach der aristotelischen Logik als von außen kommender Zusatz dem Notwendigen, der Substanz, entgegengesetzt.“[2]
- [1] „Obwohl sie [die Philosophen] sich selbst nicht kennen […], so rühmen sie sich dennoch, sie sähen die Ideen, die Formen, die Materien, die Eigenschaften und die Akzidentien, und das sind doch so subtile Dinge, daß meiner Meinung nach niemand sie sehen kann, und hätte er Luchsaugen.“[3]
- [1] „Jetzt, liebevoll bis ins kleinste ornamentale Akzidens hin renoviert, nutzen es die Mainzer, um in intimen Rahmen des kleinen Rokoko-Saals mit rund 150 Sitzplätzen, Bühnenwerke und Kammeropern aufzuführen.“[4]
- [2] Akzidentien können Stammtöne um einen oder zwei Halbtöne nach oben oder unten versetzen.
- [2] „Ein weiteres Beispiel für den Einsatz von Akzidentien sind Septsprünge, wobei häufig die obere Note mit einem Akzidens versehen ist.“[5]
- [2] „Im Tenor ist an drei Stellen ein Akzidens eingezeichnet und zwar immer dann, wenn er den Ambitus des Hexchord naturale, das die dorische Quintenspecies d-re/a-la umfaßt, überschreitet.“[5]
Übersetzungen
[1] ein zufälliges Phänomen, das nicht unbedingt zum Wesen einer Sache gehört
[2] Musik: Versetzungszeichen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Akzidens“
- [1] Wikipedia-Artikel „Akzidenz (Philosophie)“
- [2] Wikipedia-Artikel „Versetzungszeichen“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Akzidens“
- [1, 2] The Free Dictionary „Akzidens“
- [1, 2] Duden online „Akzidens“
Quellen:
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das große Fremdwörterbuch. Herkunft und Bedeutung der Fremdwörter. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-04164-0, Seite 69, Eintrag „Akzidens“.
- Matthias Bickenbach, Michael Stolzke: Die Logik des Unfalls: Zufall und Notwendigkeit. (Hrsg. Matthias Bickenbach, Michael Stolzke), 1996, abgerufen am 6. Januar 2012.
- Erasmus von Rotterdam: Lob der Narrheit. Erasmus Verlag, Wien 1946, Seite 113 (Neubearbeitung von Richard Hoffmann).
- Norbert Rüdell: Villa Musica und die Musik der Metropolen. Klassik-Treff.GmbH, 14. Augsut 2003, abgerufen am 6. Januar 2012.
- Christian Berger: Hexachord, Mensur und Textstruktur: Studien zum französischen Lied des 14. Jahrhunderts. Band 35 von Beihefte zum Archiv fur Musikwissenschaft (AFMW-B) Series, Franz Steiner Verlag, 1992, ISBN 9783515060974, Seite 156, zitiert nach Google Books.
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