Wesen
Wesen (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Wesen | die Wesen |
Genitiv | des Wesens | der Wesen |
Dativ | dem Wesen | den Wesen |
Akkusativ | das Wesen | die Wesen |
Worttrennung:
- We·sen, Plural: We·sen
Aussprache:
- IPA: [ˈveːzn̩]
- Hörbeispiele: Wesen (Info), Wesen (Info)
- Reime: -eːzn̩
Bedeutungen:
- [1] in bestimmter Art und Weise in Erscheinung Tretendes, meist lebendiger Organismus, Lebewesen
- [2] ohne Plural: alle Charaktereigenschaften, die sich im Verhalten und Denken eines Menschen widerspiegeln
- [3] das Charakteristische an etwas, das seine Eigenart ausmacht
- [4] Aufstand, Treiben, Tumult
Herkunft:
Synonyme:
Gegenwörter:
- [1] Leiche
- [4] Desinteresse, Gleichgültigkeit, Ruhe
Unterbegriffe:
- [1] Fabelwesen, Geisterwesen, Gruppenwesen, Hexenwesen, Kleingruppenwesen, Lebewesen, Mischwesen, Sterbewesen, Zwischenwesen
- [1, 3] Spielwesen
- [2] Leidwesen
- [3] Agrarwesen, Bankwesen, Bauwesen, Berichtswesen, Gerichtswesen, Ingenieurwesen, Mahnwesen, Postwesen, Rechtswesen, Strafvollzugswesen, Straßenwesen, Verkehrswesen, Vermessungswesen
- [4] Unwesen
Beispiele:
- [1] In der Tiefsee hat man seltsame Wesen entdeckt.
- [1] „Da stand der Frau im Fischladen mit einem Mal der Mund etwas offen, und sie schaute mich an wie ein Wesen vom Mond.“[2]
- [1] „Dieses Wesen ist mikroskopisch klein und mit flimmernden Härchen besetzt.“[3]
- [1] „Auf dem Heimweg überlegte ich, daß alles, was Jussuf mir über die Wesenheit Gottes gesagt hatte, durchaus richtig sein konnte, denn sicherlich konnte der Urgrund alles Seins seiner Wesenheit nach nur das einfachste aller Wesen sein.“[4]
- [2] Sie hat ein freundliches Wesen.
- [2] „Ihre Stimme, ihr ganzes Wesen zeugte von einer Aufregung, einer Leidenschaftlichkeit, die etwas Wahnsinniges hatte.“[5]
- [2] „Ihr Wesen war wieder gehemmt.“[6]
- [3] Das Wesen der Philosophie ist freie Erkenntnis.
- [4] Auf dem Jahrmarkt war ein unglaubliches Wesen.
- [4] Mama macht immer so viel Wesens, wenn ich jemanden mit nach Hause bringe.
- [4] Mach doch aus dem kaputten Glas nicht so viel Wesens.
Redewendungen:
- [4] sein Wesen treiben, analog zu "sein Unwesen treiben", in seiner besonderen Art und Weise handeln / aktiv sein, positiv besetzt (im Gegensatz zu Unwesen)
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] irdisches Wesen, göttliches Wesen, körperloses Wesen
- [2] ausgeglichenes, aufbrausendes, freundliches, unfreundliches Wesen
- [3] dem Wesen nach
- [4] ein / kein / viel Wesen um etwas machen, viel Wesens um etwas machen
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: abwesend, anwesend, wesenlos, wesensfremd, wesensgleich, wesensverwandt, wesentlich
- Substantive: Anwesen, Wesenheit, Wesensart, Wesenskern, Wesenszug
Übersetzungen
[1] in Erscheinung Tretendes, meist lebendiger Organismus, Lebewesen
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[2] alle Charaktereigenschaften, die sich im Verhalten und Denken eines Menschen widerspiegeln
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[3] das Charakteristische an etwas, das seine Eigenart ausmacht
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 2] Wikipedia-Artikel „Wesen“
- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Wesen“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Wesen“
- [1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Wesen“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Wesen“, Seite 985.
- Hanns-Josef Ortheil: Die Berlinreise. Roman eines Nachgeborenen. Luchterhand, München 2014, ISBN 978-3-630-87430-2, Seite 170.
- Nicole Heißmann: Die Formel für ein langes Leben. In: Stern. Nummer Heft 10, 2017, Seite 30–37, Zitat Seite 33.
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben von Erich Loos, Band II. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 92.
- Charles Sealsfield: Der Legitime und die Republikaner. Eine Geschichte aus dem letzten amerikanisch-englischen Kriege. Greifenverlag, Rudolstadt 1989, ISBN 3-7352-0163-6, Seite 119. Zuerst 1833; diese Ausgabe beruht auf der von 1847.
- Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 258. Isländisch 1943-1946.
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