Gracht
Gracht (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
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Nominativ | die Gracht | die Grachten |
Genitiv | der Gracht | der Grachten |
Dativ | der Gracht | den Grachten |
Akkusativ | die Gracht | die Grachten |
Worttrennung:
- Gracht, Plural: Grach·ten
Aussprache:
- IPA: [ɡʁaxt]
- Hörbeispiele: Gracht (Info)
- Reime: -axt
Bedeutungen:
- [1] Graben oder auch Burggraben
- [2] rheinländisch, westfälisch: grabenartige Vertiefung, auch für: Straßenrinne, Holzrinne, Metallrinne, Bach, Schlucht oder Hohlweg
- [3] rheinländisch, westfälisch: Begräbnis oder auch Grabstätte
- [4] mundartlich: Wassergraben, Kanal; innerstädtische Kanalstraße niederländischer oder vereinzelt deutscher Städte
Abkürzungen:
Herkunft:
- im 18. Jahrhundert von niederländisch gracht → nl entlehnt[1]
- althochdeutsch graban graben dazu Graft, Gräfte, Graben, Kanal, Begräbnis[Quellen fehlen]
Synonyme:
Oberbegriffe:
- [4] Wasserstraße
Beispiele:
- [1] „Aïs neues strukturierendes Landschaftselement wurde im südlichen Quartier, der StraBenbahntrasse folgend, ein Boulevard mit einem Wassergraben - die Gracht - angelegt.“[2]
- [1] „[…] Straße der Stadt, die sie vom Oster- zum Westersielzug quer durchschneidet, die einzige, bei der die Gefahr einer Monotonie hätte aufkommen können, ist von einer Gracht durchflossen, oder wie man hier sagt: von einem Burggraben.“„“[3]
- [2, 3] Gracht ist ein anderes Wort für das mittelniederdeutsche »Graft«, es steht sowohl für den Stadtgraben, als auch für das Begräbnis und den Begräbnisplatz.[4]
- [4] „Diese einfache Form steht neben gruft, wie im Ndl. graf Grab neben graft und gracht Graben.“[5]
- [4] Im Spreewald gibt es Fließe, im Fläming Grachten.
- [4] „Im 17. Jahrhundert, so hatte ich mal gelesen, wurden die Steuern nach der Zahl der Fenster zur Gracht berechnet.“[6]
- [4] „Rotterdam am Maasfluß ist eine große Stadt, von Kanälen durchzogen, die sie dort Grachten nennen, welche viel als Schiffshäfen benutzt werden.“[7]
Übersetzungen
[1] Graben oder auch Burggraben
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[3] rheinländisch, westfälisch: Begräbnis oder auch Grabstätte
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [2, 4] Wikipedia-Artikel „Gracht“
- [1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Gracht“
- [4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Gracht“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Gracht“
- [4] Duden online „Gracht“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Gracht“, Seite 367.
- Potsdam, Kirchsteigfeld: eine Stadt entsteht, Rob Krier, Christoph Kohl. Abgerufen am 21. November 2017.
- Eine Gabe der Freunde für Carl Georg Heise zum 28.VI.1950, Erich Meyer, Carl Georg Heise. Abgerufen am 21. November 2017.
- Mittelniederdeutsches Handwörtenbuch, August Löbben. Abgerufen am 21. November 2017.
- Phonetische, etymologische und orthographische Essays über deutsche und fremde Wörter mit harten und weichen Verschlußlauten, 1884. Abgerufen am 21. November 2017.
- Annette Birschel: Mordsgouda. Als Deutsche unter Holländern. Ullstein, Berlin 2011, Zitat Seite 73. ISBN 978-3-548-28201-5.
- Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 98. Isländisch 1943-1946.
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