Iftar

Iftar (Deutsch)

Substantiv, m, n, f

Singular 1Singular 2Singular 3 Plural 1Plural 2Plural 3
Nominativ der Iftardas Iftardie Iftar die Iftarsdie Iftaredie Iftar
Genitiv des Iftars
des Iftar
des Iftars
des Iftar
der Iftar der Iftarsder Iftareder Iftar
Dativ dem Iftardem Iftarder Iftar den Iftarsden Iftarenden Iftar
Akkusativ den Iftardas Iftardie Iftar die Iftarsdie Iftaredie Iftar

Anmerkung:

Der Duden gibt das Wort als Maskulinum mit der Pluralform Iftars aus.[1] Es lassen sich jedoch mehr Belege für den Gebrauch als Neutrum finden. Zudem wird es seltener auch als Femininum gebraucht. Ebenso finden sich mehr Belege für die 2. und 3. Pluralform. Siehe hierzu die Beispielsätze.

Worttrennung:

If·tar, Plural 1: If·tars, Plural 2: If·ta·re, Plural 3: If·tar

Aussprache:

IPA: [ˈɪftaːɐ̯], [ɪfˈtaːɐ̯]
Hörbeispiele:  Iftar (Info)  Iftar (Info),
Reime: -aːɐ̯

Bedeutungen:

[1] islamische Religion: Mahl am Ende eines Tages während des Ramadan

Herkunft:

Bei dem Wort handelt es sich um eine Entlehnung aus arabischem[2] إِفْطَار (DMG: ifṭār) →ar [3][4], das eigentlich ‚Frühstück[2][3][4] bedeutet, weil es das erste Mahl zwischen der Zeit kurz nach Sonnenuntergang und kurz vor Sonnenaufgang ist[5].

Synonyme:

[1] Fastenbrechen

Oberbegriffe:

[1] Festessen, Religionspraktik

Beispiele:

[1] „Als deutliches Zeichen der neuen Anerkennung Rabins in der arabischen Welt werteten Beobachter, daß der Gipfel mit dem Iftar begann - dem rituellen Abendessen während des moslemischen Fasten- und Friedensmonats Ramadan.“[6]
[1] „Mit einer Einladung zum Iftar, dem täglichen Höhepunkt im islamischen Fastenmonat Ramadan, hat der jüngste Nahostgipfel in Kairo begonnen. Der Iftar ist das festliche Abendessen, mit dem nach Sonnenuntergang das Fasten gebrochen wird. In der korrekten Übersetzung heißt Iftar Frühstück, obwohl das Fastenbrechen am Abend erfolgt.“[7]
[1] „Ramadan - das bedeutet aber auch Politik, vor allem im Rahmen des Iftar.[8]
[1] „Es ist einer der letzten Tage im Fastenmonat Ramadan, und nach Sonnenuntergang zelebriert man den Iftar, das Fastenbrechen - sogar dann, wenn man nicht wirklich gefastet hat.“[9]
[1] „Vertreter von Schulen und Kindergärten wollten die ‚Iftar‘, das so genannte Fastenbrechen, ebenfalls mit den Muslimen begehen.“[10]
[1] „‚Nichts, das nicht auf dem Tisch gestanden hätte‘, erinnert sich Essens-Schreiber Vedat Basaran an die Iftar seiner Kindheit: ‚eine heiße Suppe, auf die gebackenes Kebap folgte, dann Spinat und Joghurt-Borani, Eier mit würzigem Pastrami, Zucchini-Pasteten und Safran-Reis.‘“[11]
[1] „Außerdem organisiert der Verein im Fastenmonat Ramadan ‚Iftare‘ - Veranstaltungen zu religiösen Festen wie etwa dem ‚Fastenbrechen‘.“[12]
[1] „Die Herausforderung endet aber nicht mit dem Sonnenuntergang; eine steht noch an: der Iftar.[13]
[1] „Die Projekte wurden hauptsächlich bei mehreren Fastenbrechen — sogenannten Iftaren — beworben.“[14]
[1] „Ein opulentes Iftar, das traditionelle Mahl nach dem Fastenbrechen im Ramadan, und Getränke gab es gratis.“[15]
[1] „Der Kontrollpunkt bei der Einfahrt zu den Herbergen war nicht besetzt, die Sicherheitsleute aßen Iftar, das Mahl zum Fastenbrechen.“[16]
[1] „Abends kommen sie zur ‚Iftar‘ zusammen, dem Mahl des Fastenbrechens.“[17]
[1] „Während der Woche arbeiteten die meisten und machten Iftar zu Hause.“[18]
[1] „Sie können stattdessen bedürftigen Menschen Essen im Wert eines Iftars — die erste Mahlzeit nach Sonnenuntergang — kaufen.“[19]
[1] „Erst jetzt, zur Iftar, dem Fastenbrechen in der Dämmerung, dürfen sie wieder essen.“[20]
[1] „Eine muslimische Familie im kenianischen Nairobi wartet nach einem langen Fastentag auf das Iftar.[21]
[1] „Das Iftar, also Fastenbrechen, findet an jedem Ramadantag mit dem Sonnenuntergang statt. […] Diese Iftar finden meist in großer Runde mit verschiedensten traditionellen Gerichten statt.“[22]
[1] „Bei traditioneller Musik, Tanz und gutem Essen feiern die Gäste gemeinsam das Iftar auf dem Leopoldplatz.“[23]
[1] „Den Iftar gibt es nach dem Sonnenuntergang.”[24]

Wortbildungen:

Iftar-Abend, Iftar-Empfang, Iftar-Essen, Iftar-Mahl

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalIftar
[1] Duden online „Iftar

Quellen:

  1. Duden online „Iftar
  2. Paola Beate Pückler: Für mich und die Anderen, Weg-sein in Ägypten. Pro BUSINESS, Berlin 2009, ISBN 978-3-86805-324-1, Seite 327 (Zitiert nach Google Books)
  3. Hans Wehr, unter Mitwirkung von Lorenz Kropfitsch: Arabisches Wörterbuch für die Schriftsprache der Gegenwart. Arabisch - Deutsch. 5. Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1985, ISBN 3-447-01998-0, DNB 850767733, Stichwort »افطار«, Seite 971.
  4. Dr. Rohi Baalbaki: Al-Mawrid. A Modern Arabic–English Dictionary. 7. Auflage. DAR EL-ILM LILMALAYIN, Beirut 1995 (Internet Archive), Stichwort »إِفْطار«, Seite 142.
  5. Hartmut Kiehling: Arabien-Knigge. Oldenbourg Wissenschaftsverlag, München ©2009, ISBN 978-3-486-58505-6, Seite 5 (Zitiert nach Google Books).
  6. Bislang einmaliger nahöstlicher Vierer-Gipfel in Kairo: Den Stillstand überwinden. In: Nürnberger Nachrichten. 3. Februar 1995, Seite 5.
  7. Iftar. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 28, 3. Februar 1995, ISSN 0174-4917, Seite 2.
  8. Astrid Frefel: Wenn der Trommler die gläubigen Muslime weckt. In: Zürcher Tagesanzeiger. 30. Januar 1996, Seite 5.
  9. „Die ‚Genfer Initiative‘ wird also scheitern“. Die Debatte in Israel findet nur sehr zögerlich statt. In: Die Nordwestschweiz. 25. November 2003, Seite 2.
  10. Gemeinsam essen schafft Vertrauen. In: Rheinische Post. 18. Oktober 2005.
  11. Fasten bis zum Brechen. In: Süddeutsche Zeitung. 5. Oktober 2006, ISSN 0174-4917, Seite 3.
  12. Muslime bekommen Sitz im Jugendbeirat des Landes. In: Neue Kronen-Zeitung. 14. Oktober 2008, Seite 20.
  13. Verzichten — aber nicht fluchen! In: Frankfurter Neue Presse. 1. August 2011, Seite 1.
  14. Muslimische Jugend kocht perfektes Dinner in der Gruft. In: Wiener Zeitung. 13. August 2011, Seite 16.
  15. Historische Machtübergabe ein Jahr nach Gaddafis Fall. In: Die Südostschweiz. 10. August 2012, Seite 17.
  16. Wer steckt hinter den Bomben? In: Wiener Zeitung. 10. August 2012, Seite 7.
  17. Ramadan meint „Läuterung der Seele“. In: Darmstädter Echo. 11. August 2012.
  18. Wenn Fasten unterbrochen wird. In: Saarbrücker Zeitung. 13. August 2012.
  19. 18 Stunden Hunger. In: Wiener Zeitung. 13. Juli 2013, Seite 20.
  20. „Für Gott und für mich selbst“. In: Darmstädter Echo. 5. August 2013.
  21. Anja Melzer: Iftar: Mahlzeit nach Sonnenuntergang. In: Der Standard digital. 21. Juli 2014 (URL, abgerufen am 2. Juli 2015).
  22. Ramadan-Lexikon: Es heißt nicht Fastenbrechen, sondern Iftar. In: dtj, Deutsch Türkisches Journal. [Onlineausgabe]. 17. Juni 2015 (URL, abgerufen am 2. Juli 2015).
  23. Mit allen Sinnen: Iftar-Essen auf dem Leopoldplatz. In: BerlinOnline. 1. Juli 2015 (URL, abgerufen am 2. Juli 2015).
  24. Iftar – Fastenbrechen im Islam. www.religionen-entdecken.de, abgerufen am 2. Juli 2015.
  25. Lexico (Oxford University Press) „iftar
  26. Larousse: Dictionnaires Françaisiftar
  27. Hebrew-English Dictionary „אפטאר
  28. Karl Steuerwald: Türkisch-Deutsches Wörterbuch. 2., verbesserte und erweiterte Auflage. Otto Harrassowitz, Wiesbaden 1988, ISBN 3-447-02804-1, Stichwort »iftar«, Seite 521.
  29. Muhammet Mertek: Türkisch-Deutsches Wörterbuch islamischer Begriffe Mit deutsch-türkischem Glossar. 2., überarbeitete Auflage. Main-Donau Verlag, Frankfurt am Main 2012, ISBN 978-3-944206-03-5, Stichwort »iftar«, Seite 127 (Türkisch-Deutsches Wörterbuch) sowie Stichwort »Brechen des Fastens«, Seite 320 (Deutsch-Türkisches Glossar).
  30. Ferit Devellioğlu: Osmanlıca-Türkçe Ansiklopedik Lûgat. Eski ve yeni harflerle. Aydın Kitabevi, Ankara 1986, Stichwort »iftâr افطار«, Seite 492.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: Tarif
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