Rotz
Rotz (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Rotz | — |
Genitiv | des Rotzes | — |
Dativ | dem Rotz | — |
Akkusativ | den Rotz | — |
Nebenformen:
- Rotze
Worttrennung:
- Rotz, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ʁɔt͡s]
- Hörbeispiele: Rotz (Info)
- Reime: -ɔt͡s
Bedeutungen:
- [1] umgangssprachlich: schleimartiges Nasensekret
- [2] Veterinärmedizin: bakterielle Infektion bei Unpaarhufern, vor allem bei Pferden
- [3] umgangssprachlich, salopp: Zeug, unleidige Sache
Herkunft:
- [1] mittelhochdeutsch ro(t)z, althochdeutsch roz, westgermanisch *hruta- „Rotz“, belegt seit dem 8. Jahrhundert[1]
Synonyme:
- [1] Nasenschleim, Nasensekret, Schnodder
- [2] Mürde, Hautwurm, Malleus → la (veterinärmedizinisch)
- [3] Käse, Mist, Scheiß
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Popel
Oberbegriffe:
- [1] Sekret
- [2] Zoonose, Infektionskrankheit, Krankheit
Unterbegriffe:
- [2] Hautrotz, Lungenrotz, Nasenrotz
Beispiele:
- [1] Er putzte sich den Rotz mit einem Taschentuch von der Nase.
- [1] Ich war dermaßen erkältet, ich hatte hohes Fieber und der Rotz lief in Strömen.
- [1] „Da kommen üble Trollweiber vor, die rülpsen und furzen und ewig unbändigen Hunger haben auf Menschenfleisch. Oder Riesen, denen der Rotz nur so aus der Nase trieft.“[2]
- [1] „Das Taschentuch, vor dem er sich ekelte, hatte er weggeworfen, der verletzte Finger brannte, und die Nase lief so heftig, daß er angewidert dazu überging, den Rotz mit der bloßen Hand herauszuschneuzen.“[3]
- [1] „Aus der Nase lief ihm ständig der Rotz, uns so löste seine gesamte Erscheinung bei den anderen Kindern Ekel und Furcht aus.“[4]
- [1] „Auch zieht er gern den Rotz durch die Nase.“[5]
- [2] Mein Pferd hatte Rotz, deshalb mussten wir es einschläfern lassen.
- [2] Rotz kann auf den Menschen übergehen und dann auch tödlich sein.
- [2] Der Rotz ist hochgefährlich und kann auch auf den Menschen übergehen.[6]
- [2] Die Behandlung von an Rotz erkrankten Tieren ist aussichtslos und verboten. Sie werden sofort getötet.
- [3] Als es beim dritten Mal wieder nicht funktioniert hat, habe ich den ganzen Rotz einfach in die Tonne gehauen.
- [3] Was ist denn das für ein Rotz?
Redewendungen:
Wortbildungen:
- [1] Rotzaffe, Rotzbub/Rotzbube, rotzen, Rotzfahne, Rotzgöre, rotzig, Rotzlöffel, Rotzlumpen, Rotznase
Übersetzungen
[1] umgangssprachlich: schleimartiges Nasensekret
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[2] Veterinärmedizin: bakterielle Infektion bei Unpaarhufern, vor allem bei Pferden
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[3] umgangssprachlich, salopp: Zeug, unleidige Sache
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Rotz“
- [2] Wikipedia-Artikel „Rotz (Krankheit)“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Rotz“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Rotz“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Rotz“
- [1, 3] The Free Dictionary „Rotz“
- [1–3] Duden online „Rotz“
- [1, 2] Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 3657, Artikel „Rotz“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Rotz“, Seite 772.
- Andrea Walter: Wo Elfen noch helfen. Warum man Island einfach lieben muss. Diederichs, München 2011, Seite 109. ISBN 978-3-424-35065-4.
- Pascal Mercier: Perlmanns Schweigen. Roman. btb Verlag, München 1997, ISBN 978-3-442-72135-1, Seite 352.
- Angela Bajorek: Wer fast nichts braucht, hat alles. Janosch. Die Biographie. Ullstein, Berlin 2016, ISBN 978-3-550-08125-5, Seite 73 f. Polnisches Original 2015.
- Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 42. Erstauflage 2012.
- nach: Der Neue Herder. In 2 Bänden. Herder Verlag, Freiburg 1949, Band 2, Spalte 3657, Artikel „Rotz“
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