Käse

Käse (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Käse die Käse
Genitiv des Käses der Käse
Dativ dem Käse den Käsen
Akkusativ den Käse die Käse

Nebenformen:

bairisch umgangssprachlich: Kas

Worttrennung:

Kä·se, Plural: Kä·se

Aussprache:

IPA: [ˈkɛːzə], [ˈkeːzə]
Hörbeispiele:  Käse (Info),  Käse (Info),  Käse (Info)
Reime: -ɛːzə

Bedeutungen:

[1] ein festes Milchprodukt
[2] regional: Quark, vor allem in Verbindungen wie Käsekuchen, Käsetorte
[3] umgangssprachlich: Unsinn, Unrealistisches, Unwahres

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; Erbwort aus mittelhochdeutsch kæse  gmh, das auf althochdeutsch kāsi  goh zurückgeht (siehe auch altsächsisch kiēsi  osx, kēsi  osx); geht wie altenglisch cēse  ang auf eine frühe Entlehnung aus lateinisch cāseus  la „Käse“ zurück, die ihrerseits zu einem Wort für „Gärung, Gärmittel“ gehört (vergleiche altkirchenslawisch квасъ (kvasŭ)  cuSauerteig“ und andere); das lateinische Wort wird mit der Labkäsebereitung entlehnt; zuvor kannten die Germanen nur Weichkäse (Quark)[1]

Synonyme:

[2] Weißkäse
[3] Blödsinn, Fantasterei, Flunkerei, Hirngespinst, Lüge, Quatsch, Unsinn, Unwahrheit

Verkleinerungsformen:

[1] Käschen

Oberbegriffe:

[1] Milchprodukt
[2] Lebensmittel, Nahrungsmittel

Unterbegriffe:

[1] Analogkäse, Eckerlkäse, Frühstückskäse, Grillkäse, Handkäse, Hartkäse, Hirtenkäse (→ Back-Hirtenkäse), Hüttenkäse, Kochkäse, Reibkäse/Reibekäse, Rohmilchkäse, Schimmelkäse (→ Blauschimmelkäse, Weißschimmelkäse), Schmelzkäse, Schmierkäse, Schnittkäse, Schichtkäse, Siebkäse, Stangenkäse, Stinkkäse, Streichkäse, Weichkäse, Weißkäse
[1] Almkäse, Alpkäse, Backsteinkäse, Bergkäse, Bierkäse, Briekäse, Butterkäse, Chesterkäse, Edelpilzkäse, Eichelkäse, Fleischkäse, Frischkäse, Fußkäse, Geheimratskäse, Großlochkäse, Goudakäse, Harzer Käse, Joghurtkäse (Jogurtkäse), Kräuterkäse, Kuhmilchkäse, Kümmelkäse, Kunstkäse, Labkäse, Leberkäse, Magerkäse, Münsterkäse, Parmesankäse, Quarkkäse, Quittenkäse, Raclettekäse, Rahmkäse, Räßkäse, Räucherkäse, Saanenkäse, Sahnekäse, Sahnenkäse, Sauermilchkäse, Schafkäse (Schafskäse), Trappistenkäse, Ziegenkäse, Ziegerkäse
[1] Bergbaron, Baronesse, Bergtaler (→ Bio-Bergtaler), Brie, Camembert, Chester, Danish blue, Edamer, Feta, Fromage de Brie, Gorgonzola, Gouda, Goudette, Harzer, Leerdamer, Mozzarella, Roquefort, Stilton, Tilsiter, Quark

Beispiele:

[1] Sie mag lieber Käse als Wurst.
[1] Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt?
[1] "Der Glaube, dass die Kombination von Wein und Käse eine göttliche Fügung sei, hält einer objektiven Prüfung nicht stand. Feine Rotweine werden von starken Käsesorten geradezu erschlagen: nur herbe oder süße Weißweine behaupten sich."[2]
[1] „Auf dem Markt kauften sie Hirse und Käse.“[3]
[1] Der Käse ist alt und schimmlig, ich würde gerne den Restaurantleiter sprechen.
[1] „Sie packt den Käse sorgfältig in das Papier zurück, steht mit dem Rücken zu ihm und meint, etwas in seiner Stimme zu hören, das bisher nicht da war.“[4]
[1] „Frau Witte kam mit dem Salat und dem Käse.“[5]
[2] Der Käse im Kuchen ist Quark.
[3] Er erzählt den lieben langen Tag nichts als großen Käse.

Redewendungen:

  • etwas ist Käse – etwas ist unsinnig
  • Käse reden, erzählen – Unsinn reden
  • Käse schließt den Magen – Käse soll der Abschluss eines gelungenen Menüs sein und den Magen schließen.
  • Käse öffnet den Magen – Käse soll ebenso der Auftakt eines gelungenen Menüs sein und den Magen öffnen.
  • etwas zwischen Birnen und Käse versprechen – spielt auf die gute Laune nach dem Essen an, in der man bereit ist, allerlei zuzusagen oder zu versprechen
  • Käse ohne Brot essen und im gleichen Sinn Wurst ohne Brot essen – beim Essen zu den leckersten, teuersten Happen greifen, sich einfach das Beste nehmen
  • Wer hat den Käse zum Bahnhof gerollt? – der Volksmund sucht mit dieser Fragestellung (scherzhaft) einen vermeintlichen Schuldigen für eine offenbar sinnlose und unsinnige Tat. (vgl. Eulen nach Athen tragen)
  • der Käse ist gegessen – eine Sache ist abgeschlossen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Käse essen, Käse reiben, stinkender Käse

Wortbildungen:

Adjektive/Adverbien: käseförmig, käseweiß, käsig
Substantive: Käseauflauf, Käseaufschnitt, Käsebank, Käsebauer, Käsebettler, Käseblume, Käsebereitung, Käseblatt, Käsebohrer, Käsebrecher, Käsebrot, Käsebrühe, Käsebude, Käsebutte/Käsebütte (Trog), Käsebutter, Käsecanapé, Käsecracker, Käsedieb, Käsedose, Käseecke, Käsefabrik, Käsefett, Käsefladen, Käsefliege, Käsefondue, Käseform, Käsefrau, Käsefresser, Käsefuß, Käsegebäck, Käsegeld, Käsegeruch, Käsegeschmack, Käseglocke, Käsegülte, Käsehafen, Käsehandel, Käsehändler, Käseherstellung, Käsehoch, Käsehobel, Käsehütte, Käseimitat, Käsekammer, Käsekasten, Käsekäulchen, Käsekräcker, Käsekrainer, Käsekrämer, Käsekrämerei, Käsekrapfen, Käsekuchen, Käseladen, Käselager, Käselaib, Käsemacher, Käsemade, Käsemagen, Käsemann, Käsemarkt, Käsematte, Käsemauken, Käsemeister, Käsemesser, Käsemilbe, Käsemilch, Käsemus, Käsemutter, Käsenapf, Käsenudel, Käsepapier, Käsepappel, Käsepfanne, Käseplatte, Käseproduktion, Käserei, Käser, Käserad, Käserinde, Käserösti, Käsesahne, Käsesahnetorte, Käsesandwich, Käseschaber, Käseschmiere, Käsesorte, Käsesoße/Käsesauce, Käsespätzle, Käsespeicher, Käsestange, Käsestoff, Käsestrudel, Käsesuppe, Käseteller, Käsetheke, Käsetoast, Käsetopf, Käsetorte, Käsetuch, Käsewasser, Käseweib, Käsewoche, Käsewürstchen
Verb: käsen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Käse
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Käse
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Käse
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKäse
[1, 3] Duden online „Käse

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 474
  2. Hugh Johnson: Der kleine Johnson für Weinkenner. 21. Auflage. 1999, ISBN 3-444-70202-7, Seite 27
  3. Arno Surminski: Der lange Weg. Von der Memel zur Moskwa. Roman. LangenMüller, Stuttgart 2019, ISBN 978-3-7844-3508-4, Seite 95.
  4. Mechtild Borrmann: Grenzgänger. Die Geschichte einer verlorenen deutschen Kindheit. Roman. Droemer, München 2019, ISBN 978-3-426-30608-6, Seite 139.
  5. Erich Maria Remarque: Zeit zu leben und Zeit zu sterben. Roman. 4. Auflage. Kiepenheuer & Witsch, Köln 2003, ISBN 3-462-02726-3, Seite 330. Urfassung von 1954.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Askese, käme, Lese, läse, These
Homophone: Keese
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