Schleier
Schleier (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Schleier | die Schleier |
Genitiv | des Schleiers | der Schleier |
Dativ | dem Schleier | den Schleiern |
Akkusativ | den Schleier | die Schleier |
Worttrennung:
- Schlei·er, Plural: Schlei·er
Aussprache:
- IPA: [ˈʃlaɪ̯ɐ]
- Hörbeispiele: Schleier (Info)
- Reime: -aɪ̯ɐ
Bedeutungen:
- [1] dünner, halbdurchsichtiger Stoff zur Verhüllung von Kopf/Gesicht (einer Frau)
- [2] übertragen: durchsichtige, feine Wolke aus kleinen Partikeln
- [3] übertragen: Vertrübung oder Verfärbung einer Oberfläche, beispielsweise auf Fotos oder Gemälden
Herkunft:
- mittelhochdeutsch slei(g)er, slo(i)ger und andere, ähnliche Formen, belegt seit dem 13. Jahrhundert; weitere Herkunft nicht bekannt, vermutlich Entlehnung[1]
Synonyme:
- [1] Verschleierung
Unterbegriffe:
- [1] Brautschleier, Frisierschleier, Frisurenschleier, Frisurschleier, Ganzkörperschleier, Gesichtsschleier, Grauschleier, Trauerschleier, Vollschleier, Wasserwellschleier
- [2] Dunstschleier, Nebelschleier, Rauchschleier, Regenschleier, Schneeschleier, Staubschleier
Beispiele:
- [1] „Sie war ganz in Schwarz und trug einen Schleier. Ich erkannte ihr Gesicht kaum unter den Spitzen, […]“[2]
- [1] „Als er dann am Abend endlich allein mit ihr in der Brautkammer war und sie den Schleier lüftete, da heftete er voll gespannter Erwartung die Pupille auf seine Neue.“[3]
- [1] „Die Bewunderung raubte mir den Verstand; mit einer fast unwillkürlichen Bewegung streckte ich den Arm aus und wollte mit kühner Hand den Schleier heben.“[4]
- [2] „Nach einer trüben, regnerischen Woche zerriß plötzlich der graue Schleier, der heitere Himmel kam zum Vorschein, […]“[5]
- [2] „Diese so genannten planetarischen Nebel faszinieren die Astronomen schon lange, doch die Entstehung und Entwicklung der farbigen Schleier gibt noch immer Rätsel auf.“[6]
- [2] „Durch einen Schleier von Tränen hindurch lächelte sie Pierre zu.“[7]
- [3] „Zusätzlich kann bei unsachgemäßem Vorgehen eine Überfixierung entstehen, die weiße Schleier zur Folge haben.“[8]
Redewendungen:
- den Schleier lüften
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1] dünner, halbdurchsichtiger Stoff zur Verhüllung von Kopf/Gesicht (einer Frau)
|
[2] übertragen: durchsichtige, feine Wolke aus kleinen Partikeln
[3]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Schleier“
- [1–3] Wikipedia-Artikel „Schleier (Begriffsklärung)“
- [1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Schleier“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Schleier“
- [1, 2] The Free Dictionary „Schleier“
- [1–3] Duden online „Schleier“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Schleier“, Seite 808.
- Alexandre Dumas: Die Kameliendame
- Li Yü: Jou Pu Tuan (Andachtsmatten aus Fleisch). Ein erotischer Roman aus der Ming-Zeit. Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 1979 (übersetzt von Franz Kuhn), ISBN 3-596-22451-9, Seite 56. Chinesisches Original 1634.
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben von Erich Loos, Band II. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 110.
- Michail Alexejewitsch Kusmin: Die grüne Nachtigall und andere Novellen
- Knoten im Kosmos, Spiegel Online, 18.02.2003
- Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1971 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 1450. Russische Urfassung 1867.
- Marion Wohlleben: Mineralfarben, 1998, S. 126
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