Spracherwerb
Spracherwerb (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Spracherwerb | — |
Genitiv | des Spracherwerbs | — |
Dativ | dem Spracherwerb | — |
Akkusativ | den Spracherwerb | — |
Worttrennung:
- Sprach·er·werb, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ˈʃpʁaːxʔɛɐ̯ˌvɛʁp]
- Hörbeispiele: Spracherwerb (Info)
Bedeutungen:
- [1] Linguistik: Erlernen einer Sprache, entweder als Muttersprache oder als Fremd- oder Zweitsprache.
Herkunft:
- Determinativkompositum aus dem Stamm des Substantivs Sprache und dem Substantiv Erwerb
Synonyme:
- [1] Sprachentwicklung (für den Erwerb der Muttersprache)
Sinnverwandte Wörter:
- [1] Kindersprache
Gegenwörter:
- [1] Sprachverlust
Unterbegriffe:
- [1] Lauterwerb, Phonemerwerb, Syntaxerwerb, Wortschatzerwerb
- [1] Erstspracherwerb, Fremdsprachenerwerb, Fremdspracherwerb, L1-Erwerb, L2-Erwerb, Schriftspracherwerb, Zweitspracherwerb/Zweitsprachenerwerb
Beispiele:
- [1] Mit Spracherwerb ist gemeint, dass jemand alle Einheiten und Regeln der betreffenden Sprache erlernen kann.
- [1] Unter Spracherwerb werden sehr verschiedene Dinge zusammengefasst: Der spontane (natürliche) Erwerb der Muttersprache und evt. einer Zweitsprache (dies, falls nächste Verwandte verschiedensprachig sind) einerseits und andererseits der spätere, bewusste Erwerb einer Fremdsprache, der etwa von der Pubertät an in der Regel nicht mehr spontan erfolgt.
- [1] „Unter Spracherwerb versteht man ganz allgemein den Vorgang, wie Menschen Sprache(n) zu verstehen und zu sprechen lernen; seien es Fremdsprachen, Fachsprachen. Gruppensprachen oder künstliche Sprachen. Der Spracherwerb des Kindes, von dem in diesem Arbeitsheft die Rede ist, bezeichnet das Erlernen einer ersten Sprache (‚first language acquisition‘).“[1]
- [1] „Dabei spielen Fragen des Spracherwerbs (des Erwerbs der Regeln) eine wichtige Rolle.“[2]
- [1] „Der Spracherwerb von Kindern ist bekanntlich ein wichtiger Prüfstein für den explanativen Gehalt einer jeden Grammatiktheorie.“[3]
- [1] „Schon beim Spracherwerb zeigen sich ja Regularitäten, und zwar gerade in den vielen Fehlern, die Kinder machen.“[4]
Wortbildungen:
- [1] Spracherwerbsforschung, Spracherwerbsgesetz, Spracherwerbsmechanismus, Spracherwerbstheorie
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Spracherwerb“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Spracherwerb“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Spracherwerb“
Quellen:
- Hans Ramge: Spracherwerb. Grundzüge der Sprachentwicklung des Kindes. 2., überarbeitete Auflage. Niemeyer, Tübingen 1975, Seite 1. ISBN 3-484-25016-X.
- Thea Schippan: Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Niemeyer, Tübingen 1992, Seite 124. ISBN 3-484-73002-1.
- Jens Gerdes: Als die Sprache zur Welt kam. Was Linguisten über die Evolution von Sprache zu sagen haben. In: Sprachreport. Nummer Heft 1, 2010, Seite 9-16, Zitat Seite 11.
- Jörg Keller, Helen Leuninger: Grammatische Strukturen – Kognitive Prozesse. Ein Arbeitsbuch. Narr, Tübingen 1993, ISBN 3-8233-4954-6, Seite 58.
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