Stempel

Stempel (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Stempel die Stempel
Genitiv des Stempels der Stempel
Dativ dem Stempel den Stempeln
Akkusativ den Stempel die Stempel

Worttrennung:

Stem·pel, Plural: Stem·pel

Aussprache:

IPA: [ˈʃtɛmpl̩]
Hörbeispiele:  Stempel (Info)
Reime: -ɛmpl̩

Bedeutungen:

[1] Gerät zum Drucken eines Namens oder einer kurzen Information
[2] Abdruck mit Hilfe von [1]
[3] Technik: Präge- oder Stanzvorrichtung
[4] Botanik: Fruchtknoten, Griffel und Narbe einer Blüte
[5] Bauwesen: Stütze, Strebe

Herkunft:

im 17. Jahrhundert von mittelniederdeutsch stempel entlehnt[1]

Unterbegriffe:

[1] Bahnpoststempel, Faksimilestempel, Feingehaltstempel/Feingehaltsstempel, Frankostempel, Gummistempel, Handstempel, Holzstempel, Münzstempel, Paginierstempel, Siegelstempel, Vertiefstempel
[1, 2] Achteckstempel, Diagrammstempel, Dienststempel, Eichstempel, Fingerhutstempel, Halbkreisstempel, Judenstempel, Killerstempel, Mühlradstempel, Namensstempel/Namenstempel, Nummernstempel, Orts-Datum-Stempel/Ortsdatumstempel, Ortsstempel, Orts-Tages-Stempel, Postablagestempel, Prägestempel, Segmentstempel, Sonderstempel, Uhrradstempel, Ziffernstempel
[2] Ankunftsstempel, Aufgabestempel, Bahnpoststempel, Beschussstempel, Bibliotheksstempel, Datumsstempel, Eingangsstempel, Entwerterstempel, Entwertungsstempel, Ersttagsstempel, Firmenstempel, Freistempel, Gebührenstempel, Gefälligkeitsstempel, Gegenstempel, Kontrollstempel, Luftpoststempel, Maschinenstempel, Poststempel, Sonderstempel, Tagesstempel, Zeilenstempel
[2] übertragen: Zeitstempel
[3] Schlagstempel

Beispiele:

[1] In der Bastelstunde haben wir uns aus Kartoffeln Stempel gefertigt.
[1] „Von den restlichen Geschenken waren ein Kinderlexikon und ein Stempel mit meinem Namen und meiner Adresse die besten.“[2]
[1] „Am 1. November 1849 gab es natürlich noch keine Stempel, die speziell zur Entwertung von Briefmarken gedient hätten.“[3]
[2] Am Stempel erkannte ich das Aufgabepostamt.
[2] „Heute würde mich United Airlines mit diesen Stempeln im Pass direkt nach Guantanamo fliegen.“[4]
[2] „Er prüfte das Visum und die Stempel der Ministerien und blätterte lustlos in den Arbeitsproben.“[5]
[2] „Trotzdem gab es noch jede Menge Stempel und Papierkram zu erledigen, bis ich endlich einreisen konnte.“[6]
[2] „Wie unbeliebt die Methode war, zeigt sich daran, dass aus den neuen Stempeln mit Inschrift »TIN CAN CANOE MAIL« (deutsch »Blechdosen-Kanu-Post«) der Zusatz »Canoe« wieder entfernt wurde - denn die Postschwimmer hatten mit Streik gedroht.“[7]
[3] Der Stempel wird aus besonders hartem Stahl gefertigt.
[4] Viele Insekten streifen die Pollen am Stempel ab.
[5] Vor dem Betonieren der Decke werden starke Stempel aufgestellt.

Redewendungen:

einer Sache seinen Stempel aufdrücken, jemand oder etwas trägt einen Stempel

Wortbildungen:

[1] Stempelabschlag, Stempelfarbe, Stempelform, Stempelkarussell, Stempelkissen, Stempelständer
[2] Stempelgeld, Stempelstelle
[3] Stempelmarkt

Entlehnungen:

russisch: штемпель (štempelʹ)  ru

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–5] Wikipedia-Artikel „Stempel
[1–5] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Stempel
[1–5] Duden online „Stempel
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalStempel
[1, 2, 4] The Free Dictionary „Stempel

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 5., neu bearbeitete Auflage. Band 7, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04075-9, Stichwort Stempel.
  2. Gerhard Henschel: Kindheitsroman. Hoffmann und Campe, Hamburg 2004, ISBN 3-455-03171-4, Seite 167.
  3. Peter Zollner: 170 Jahre erste deutsche Briefmakren. In: philatelie. Nummer 509, November 2019, Seite 22-27, Zitat Seite 24.
  4. Helge Timmerberg: Die Märchentante, der Sultan, mein Harem und ich. Piper, München 2015, ISBN 978-3-492-40582-9, Zitat Seite 164.
  5. Michael Obert: Regenzauber. Auf dem Niger ins Innere Afrikas. 5. Auflage. Malik National Geographic, München 2010, ISBN 978-3-89405-249-2, Seite 24.
  6. Lois Pryce: Mit 80 Schutzengeln durch Afrika. Die verrückteste, halsbrecherischste, schrecklich-schönste Reise meines Lebens. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 2018 (übersetzt von Anja Fülle, Jérôme Mermod), ISBN 978-3-7701-6687-9, Seite 33. Englisches Original 2009.
  7. Post aus der Blechdose. In: postfrisch. Das Philatelie-Journal. Nummer 6, 2021, ISSN 2192-3574, Seite 32-33, Zitat Seite 33., DNB 019107048.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: stemple, Tempels
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