Tigerpferd
Tigerpferd (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Tigerpferd | die Tigerpferde |
Genitiv | des Tigerpferds des Tigerpferdes |
der Tigerpferde |
Dativ | dem Tigerpferd | den Tigerpferden |
Akkusativ | das Tigerpferd | die Tigerpferde |
Worttrennung:
- Ti·ger·pferd, Plural: Ti·ger·pfer·de
Aussprache:
- IPA: standardsprachlich gemeindeutsch: [ˈtiːɡɐˌp͡feːɐ̯t]
- Hörbeispiele: Tigerpferd (Info)
- IPA: standardsprachlich vor allem in Ostmitteldeutschland, Südwestdeutschland, Westösterreich und der Schweiz: [ˈtiːɡɐˌp͡fɛʁt]
- Hörbeispiele: —
Bedeutungen:
- [1] (als Zirkuspferd beliebtes) Pferd, dessen Fell ungleiche (rundliche) Flecke aufweist, Pferd mit Tigerscheckung
- [2] veraltend: ein in Afrika beheimatetes, zur Familie der Pferde (Equidae) gehörendes, wildlebendes Huftier (Hippotigris), dessen Fell einen – je nach Art / Unterart – weißlichen bis hellbraunen Grundton mit bräunlichen bis schwarzen Querstreifen aufweist
Herkunft:
- Determinativkompositum aus den Substantiven Tiger und Pferd
Synonyme:
Oberbegriffe:
- [1, 2] Tier, Wirbeltier, Säugetier, Huftier, Unpaarhufer / Unpaarzeher, Einhufer / Equid n / Equide m / Pferd
Unterbegriffe:
- [1] Schabrackentiger, Schneeflockentiger, Volltiger
- [1] Tigerschimmel
Beispiele:
[1] | „Durchbohrt mit einem Pfeilschuſs, ihn zu fesseln, |
Die Schenkel ihm: er weicht, so schwört er, eher | |
Von dieser Amazone Ferse nicht, | |
Bis er bei ihren seidnen Haaren sie | |
Von dem gefleckten Tigerpferd gerissen.“[1] |
- [1] „1725 wurde in der Dresdener Chronik folgendes festgehalten: ‚Der Fremdling erregte großes Aufsehen in den Straßen. Er ritt in seinen weiten Hosen und dem spitzigen Hut auf einem schwarz-weiß-gefleckten Tigerpferd einher und hatte die Ehre, vor dem Königspaar aufzutreten.‘“[2]
- [1] „Zur Show gehören auch mehrere Tiere. Wir haben zwei Lamas, sechs Westernpferde, zwei Ponys, ein Tigerpferd, drei Ziegen, zwei Hasen und ein paar Tauben, die in unserer Show mitwirken, sagt Bernardo Köllner.“[3]
- [2] Tigerpferde sind in Afrika heimisch.
- [2] „Die Tigerpferde ähneln, was ihre Geſtalt anlangt, ebenſoſehr den Roſſen, wie den Eſeln.“[4]
- [2] „Über den welligen nächstgelegenen Hügelketten, aus welchen zahlreiche Wildwechsel zu den einzelnen tennenartig flach ausgetretenen Tränkstellen am Wasser führen, tauchen jetzt schon ganz langsam, unter Führung alter bewährter Leittiere heranziehend, Trupps der herrlichen Tigerpferde, der Zebras, auf.“[5]
- [2] „Ein gellender Pfiff auf dem gekrümmten Zeigefinger ertönte, wurde gleich darauf durch ein eigenartiges Bellen, wie es den Zebras eigen ist, beantwortet, und herbei trabte ein junges Fohlen dieser von der Natur so herrlich ausgestatteten Tigerpferde.“[6]
- [2] „Haben Zebras eigentlich schwarze Streifen auf weißem Grund oder weiße Streifen auf schwarzem Grund? Auch beim Schachbrett kann man sich ja darum streiten, was als Muster und was als Grundfarbe gilt. Bei den Tigerpferden ist es sicher das Weiß, denn die Quaggas in Südafrika, die nie wieder ein Mensch auf dieser Erde lebend sehen wird, hatten am Hinterkörper gar keine Streifen, sondern waren bräunlich.“[7]
- [2] «Zwar sind die bekannten Steppenzebras weit verbreitet, aber die Grevyzebras, die grössten wildlebenden Pferde der Erde, sind stark bedroht. Vor 40 Jahren gab es noch rund 15 000 solcher Tigerpferde, heute sind es weniger als 3000.»[8]
Übersetzungen
[1]
|
[2]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Duden online „Tigerpferd“
- [2] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „Tigerpferd“ auf wissen.de
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Tigerpferd“
- [1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Tigerpferd“
- [2] Meyers Großes Konversationslexikon. Ein Nachschlagewerk des allgemeinen Wissens. Sechste, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. Bibliographisches Institut, Leipzig/Wien 1905–1909, Stichwort „Tigerpferd“ (Wörterbuchnetz), „Tigerpferd“ (Zeno.org)
- [2] Johannes Thiele: Schwarzbuch Deutsch. Die Liste der untergegangenen Wörter. 3., vollständig bearbeitete Auflage. Marix Verlag GmbH, Wiesbaden 2006, ISBN 978-3-86539-111-7, Stichwort »Tigerpferd«, Seite 44.
Quellen:
- Heinrich von Kleist: Penthesilea. In: Heinrich v. Kleist, Adam H. Müller (Herausgeber): Phöbus. Ein Journal für die Kunst. Erster Jahrgang, erstes Stück, gedruckt bei Carl Gottlob Gürtner, Dresden Januar 1808, Seite 9 (Zitiert nach Google Books sowie Digitalisat der UB Bielefeld).
- Die deutsche Stadt Dresden huldigt seit 300 Jahren einen Obersteirer: Josef Fröhlich war der gefeierte Hofnarr von August dem Starken! In: Neue Kronen Zeitung. 10. April 2005, Seite 11.
- Familienzirkus gastiert in Greiz. In: Ostthüringer Zeitung. 29. Juni 2017, Seite 13 (Ausgabe Greiz).
- Alfred Edmund Brehm: Jlluſtrirtes Thierleben. Eine allgemeine Kunde des Thierreichs. Zweiter Band, Verlag des Bibliographiſchen Jnſtituts, Hildburghauſen 1856, Seite 374 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
- Heinrich Herold, Stephan Reinke, Theodor Herold, Hilar Wolffgarten: Deutſches Leſebuch für Mittelſchulen. Band 3 A. Oberſtufe für Knaben, (7.—9. Schuljahr.), Druck und Verlag von W. Trüwell, Dortmund 1910, Seite 245 (Zitiert nach Digitalisat des GEI-Digital).
- Karl Angebauer: Der Sklave der Schnellen Büchse. In: Exotische Jagdabenteuer. Enßlin & Laiblin, Reutlingen 1927, Seite 5 (Erstauflage 1926).
- Bernhard Grzimek, Michael Grzimek: Serengeti darf nicht sterben. 367000 Tiere suchen einen Staat. [1.–15. Tausend], Ullstein Verlag, Berlin (West)/Frankfurt am Main/Wien 1959, Seite 195 (Zitiert nach Google Books).
- Rolf App: Tigerpferde in Gefahr. In: St. Galler Tagblatt. Nummer 205, 3. September 2011, Seite 12.
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