in einem fort

in einem fort (Deutsch)

Redewendung

Nebenformen:

veraltend: in einem fort und fort

Worttrennung:

in ei·nem fort

Aussprache:

IPA: [ɪn ˌaɪ̯nəm ˈfɔʁt]
Hörbeispiele:  in einem fort (Info)

Bedeutungen:

[1] adverbiell: ohne Unterbrechung; immer wieder

Synonyme:

[1] ohne Unterlass, pausenlos, unaufhörlich, unausgesetzt, ununterbrochen

Sinnverwandte Wörter:

[1] fortgesetzt, fortwährend, ständig
[1] am laufendem Band, in einem Ruck, in einer Tour

Beispiele:

[1] „Jch habe mit Fleiß die Schraube ohne Ende in die Windwage genommen/ weil nicht allein dadurch die geringen Winde das Gewichte heben koͤnnen; ſondern auch daſſelbe/ wenn es einmal auf einen gewießen Grad gehoben worden/ nicht wieder zuruͤcke fallen kan: welches abſonderlich noͤthig/ indem der Wind nicht in einem fort/ ſondern nur ruckweiſe blaͤſet.“[1]
[1] „Ich bin wirklich froh, daß die Tini eine Anſprach’ hat und nicht in einem fort zu Hauſe ſitzt.“[2]
[1] „Georg wartete vor dem Ladenfenster, ohne sein gewoehnliches Laecheln, mit einem fast finsteren Gesicht, das Franz gar nicht verstand, obwohl er in einem fort aus dem Ladeninnern ueber die Auslage weg durch die Scheibe spaehte.“[3]
[1] „Klatschend schlug ihm Kluttig die Hände ins Gesicht und schrie in einem fort: «Wer sind die anderen? Sag die Namen!»“[4]
[1] „Der Leiter des Büros hatte die zeichnerischen Entwürfe sorgfältig geprüft, seinen Kopf wie ein Pendel bewegt und in einem fort gemurmelt: ‚Ist ja toll. Total einleuchtend. Ist ja toll.‘“[5]
[1] „Sie ließ ihn tagsüber arbeiten, und abends hatte er so viel für sie gedacht, daß er anfing, in einem fort zu reden.“[6]
[1] „»Du wirst nie reich werden«, sagte der Junge. »Und du nicht alt«, sagte der Mann, »wenn du in einem fort stichelst.«“[7]
[1] „Da waren Herren, die in einem fort von ihren Sitzen aufspritzten und sich wieder niederließen und wieder aufsprangen, […].“[8]
[1] „Die Frau mit den blauen Leuchtaugen lächelt in einem fort, hat ihren freundlichen Blick fest auf die Besucherin gerichtet.“[9]
[1] „Andreas daneben quasselte in einem fort.[10]
[1] „In einem Traume soll sie ihre Freundin besuchen; die Mutter hat ihr gesagt, sie soll fahren, nicht gehen; sie läuft aber und fällt dabei in einem fort.[11]
[1] „Er hat mindestens zehn Minuten angehalten, dieser Schrei, in einem fort, ohne Atempause und ohne Worte.“[12]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] in einem fort jammern, lächeln, nörgeln, sprechen, trinken; in einem fort an etwas denken

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „fort
[1] The Free Dictionary „fort
[1] Duden online „ein sowie Duden online „fort
[1] Wahrig Großes Wörterbuch der deutschen Sprache „fort“ auf wissen.de
[1] Redensarten-Index „in einem fort
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalin einem fort
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Redewendungen. Wörterbuch der deutschen Idiomatik. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4., neu bearbeitete und aktualisierte Auflage. Band 11, Dudenverlag, Berlin/Mannheim/Zürich 2013, ISBN 978-3-411-04114-5, Stichwort »¹ein: in einem fort«, Seite 180.
[1] Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Stichwort »¹ein: in einem fort«, Seite 477 sowie Stichwort »fort«, Seite 632.

Quellen:

  1. Chriſtian Wolffen: Der Anfangs-Gruͤnde Aller Mathematiſchen Wieſſenſchaften. Anderer Theil/ Welcher Die Artillerie/ Fortification/ Mechanick/ Hydroſtatick/ Aerometrie und Hydraulick in ſich enthaͤlt/ Und Zu mehrerem Aufnehmen der Mathematick ſo wol auf hohen als niedriegen Schulen aufgeſetzet worden, Rengeriſcher Buchhandlung, Halle im Magdeburgiſchen An. ⅯⅮⅭⅭⅩ [1710], Seite 409 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  2. Arthur Schnitzler: Liebelei. Schauſpiel in drei Akten. 1. Auflage. S. Fiſcher, Verlag, Berlin 1896, Seite 84 (Zitiert nach Deutsches Textarchiv).
  3. Anna Seghers: Das siebte Kreuz. Ein Roman aus Hitlerdeutschland. 1. Auflage. Editorial “El Libro Libre”, Mexiko 1942, Seite 76 (Zitiert nach Google Books).
  4. Bruno Apitz: Nackt unter Wölfen. Roman. Ungekürzte Ausgabe, Rowohlt, Reinbek bei Hamburg 1961 (rororo Taschenbuch 416/417), Seite 152 (Erstausgabe 1958).
  5. Erik Neutsch: Spur der Steine. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 1964, Seite 458.
  6. Uwe Johnson: Jahrestage. Aus dem Leben von Gesine Cresspahl. [Band 1], Suhrkamp Verlag, Frankfurt am Main 1970, Seite 103.
  7. Ludwig Fels: Die Sünden der Armut. Roman. Erstausgabe, Luchterhand, Darmstadt/Neuwied 1975 (Sammlung Luchterhand ; 202), ISBN 3-472-61202-9, Seite 26 (Zitiert nach Google Books).
  8. Patrick Süskind: Das Parfum. Die Geschichte eines Mörders. Diogenes, Zürich 1985, ISBN 3-257-01678-6, Seite 302.
  9. Geschichten von der Jugend und der Seefahrt. In: Süddeutsche Zeitung. Nummer 285, 11. Dezember 1995, ISSN 0174-4917, Seite 14.
  10. Kerstin Jentzsch: Seit die Götter ratlos sind. Roman. Heyne Verlag, München 1999, ISBN 3-453-09954-0, Seite 269 (Erstausgabe 1994).
  11. Sigmund Freud: Ⅴ Das Traummaterial und die Traumquellen. In: Alexander Mitscherlich, Angela Richards, James Strachey (Herausgeber): Sigmund Freud. Studienausgabe. Limitierte Sonderausgabe. Band Ⅱ: Die Traumdeutung (1900), Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt am Main 2000, ISBN 3-596-50360-4, Seite 210.
    Die Kursivsetzung im Original wurde bis auf das Lemma nicht übernommen.
  12. Leïla Slimani: Dann schlaf auch du. Roman. 1. Auflage. btb Verlag, München 2018 (Originaltitel: Chanson douce, übersetzt von Amelie Thoma aus dem Französischen), ISBN 978-3-442-71742-2, Seite 81 (Genehmigte Taschenbuchausgabe).
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