plündern
plündern (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | plündere | ||
du | plünderst | |||
er, sie, es | plündert | |||
Präteritum | ich | plünderte | ||
Konjunktiv II | ich | plünderte | ||
Imperativ | Singular | plünder! plündere! | ||
Plural | plündert! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
geplündert | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:plündern |
Worttrennung:
- plün·dern, Präteritum: plün·der·te, Partizip II: ge·plün·dert
Aussprache:
- IPA: [ˈplʏndɐn]
- Hörbeispiele: plündern (Info)
- Reime: -ʏndɐn
Bedeutungen:
- [1] nach einer militärischen Eroberung, einem Überfall, einer Katastrophe oder Ähnlichem rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche an einem Ort (zum Beispiel Stadt, Geschäft, Gebäude) an sich nehmen
- [2] übertragen, scherzhaft: (etwas, zum Beispiel die Speisekammer, das eigene Sparschwein) leer machen, (nahezu) alles entnehmen
- [3] veraltet: (jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
- [4] nach einer militärischen Eroberung, einem Überfall, einer Katastrophe oder Ähnlichem herumziehen und rücksichtslos nahezu alles Wertvolle/Nützliche, was zu irgendwo zu finden ist, an sich nehmen
Herkunft:
- mittelhochdeutsch plundern „Plunder nehmen, rauben“, mittelniederdeutsch/mittelniederländisch plunderen; das Wort ist seit dem 14. Jahrhundert belegt[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1, 3] ausplündern
- [2] leeren, leer räumen/leerräumen
- [3] ausrauben
Beispiele:
- [1] Die entlaufenen Häftlinge plünderten leerstehende Häuser.
- [1] „Die Krise verschärfte sich erheblich, als im Jahre 455 die Vandalen Rom einnahmen, die Stadt plünderten, die Oberschicht gefangen nahmen und erst nach Zahlung eines hohen Lösegeldes entließen.“[2]
- [1] „1204 dringen Kreuzfahrer in die Stadt ein, brennen ihr Zentrum nieder, plündern den kaiserlichen Palast und rauben zahlreiche kostbare Reliquien aus Kirchen und Klöstern.“[3]
- [1] „Dörfer werden systematisch geplündert, Vergewaltigungen bleiben unbestraft.“[4]
- [2] Aus Angst vor Lebensmittelknappheit plünderten die Kunden die Regale.
- [2] Die Kinder haben in Abwesenheit der Eltern den Kühlschrank geplündert.
- [3] „Im Jahr 1530 fielen ihn auf dem Jura Räuber an, plünderten ihn und lieferten ihn wieder in des Herzogs Hände.“[5]
- [4] „Wir wissen aber, dass während dieses Feldzugs auch die Christen oft raubten und plünderten, da aber Schesäus nur die Türken erwähnt, so übernimmt auch Miles nur die Greueltaten der Türken.“[6]
Wortbildungen:
Übersetzungen
[1]
|
[3] veraltet: (jemandem) widerrechtlich alles Wertvolle/Nützliche gewaltsam wegnehmen
[4]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „plündern“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „plündern“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „plündern“
- [1, 2, 4] The Free Dictionary „plündern“
- [1–4] Duden online „plündern“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Plunder“.
- Pedro Barceló: Kleine römische Geschichte. Sonderausgabe, 2., bibliographisch aktualisierte Auflage. Primus Verlag, Darmstadt 2012, ISBN 978-3534250967, Seite 151.
- Ralf Berhorst: Im Dienst des Kaisers. In: GeoEpoche: Die Wikinger. Nummer Heft 53, 2012, Seite 144-153, Zitat Seite 153.
- Georg Bönisch: Staatsgebiet zweiter Klasse. In: SPIEGEL GESCHICHTE. Nummer Heft 1, 2016, Seite 112-115, Zitat Seite 113.
- George Gordon Byron: Dichtungen. [Erstes Bändchen]. Die Belagerung von Korinth. Der Gefangene von Chillon. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag des Bibliographischen Instituts, 1865 (Deutsch von Wilhelm Schäffer, URL, abgerufen am 30. September 2022).
- Peter Lőkös: Ungarisch-deutscher Kulturtransfer in der deutschsprachigen Literatur des 16. bis 20. Jahrhunderts. Frank & Timme, 2020, ISBN 978-3-7329-0703-8, Seite 31 (zitiert nach Google Books).
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