Beistand

Beistand (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Beistand die Beistände
Genitiv des Beistandes
des Beistands
der Beistände
Dativ dem Beistand
dem Beistande
den Beiständen
Akkusativ den Beistand die Beistände

Worttrennung:

Bei·stand, Plural: Bei·stän·de

Aussprache:

IPA: [ˈbaɪ̯ˌʃtant]
Hörbeispiele:  Beistand (Info)

Bedeutungen:

[1] ohne Plural: Tätigkeit, mit der man jemandem behilflich ist; Verhalten, das zu jemandes Erfolg beiträgt
[2] Rechtssprache: Helfer bei bestimmten Rechtsangelegenheiten
[3] österreichisch, veraltete Bedeutung: Zeuge bei einer Trauung; Trauzeuge

Herkunft:

Erbwort von spätmittelhochdeutsch bīstant  gmh[1]

Synonyme:

[1] Hilfe, Schützenhilfe, Unterstützung
[3] Trauzeuge

Oberbegriffe:

[2] Helfer

Unterbegriffe:

[2] Familienbeistand, Rechtsbeistand, Zeugenbeistand

Beispiele:

[1] „Sie [die an einer … Solidargemeinschaft Beteiligten] schulden einander mehr solidarischen Beistand und brüderliche Liebe als gegenüber außenstehenden Dritten, und zwar um so mehr, je enger das sie verbindende Band ist.“[2]
[1] „Wenn folgende Generationen von Päpsten das, was ihre Vorgänger entschieden haben, problematisieren, gerät natürlich die Vorstellung des Entscheidens unter göttlichem Beistand ins Wanken.“[3]
[1] „Keine Hand regte sich zu seinem Beistand; aus den verhangenen Augen drohte der Blitz, niemand gelüstete die verdiente Niederlage zu teilen.“[4]
[1] „Beide hatten Beistand in fernen Orten gesucht.“[5]
[2] „Der Beistand unterstützt den Angeklagten im Verfahren, ohne die dem Verteidiger vergleichbaren Rechte zu haben.“[6]
[3]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] mit Adjektiv: anwaltlicher / ärztlicher / gegenseitiger / juristischer / psychologischer / rechtlicher / seelsorgerischer Beistand
[1] mit Adjektiv (Kirche): geistlicher / göttlicher / himmlischer Beistand
[1] mit Verb: jemandem Beistand gewähren / leisten / versagen / zusichern, Beistand anfordern / erbitten / gebrauchen

Wortbildungen:

Beistandschaft, Beistandspakt, Beistandspflicht

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[2] Wikipedia-Artikel „Beistand
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Beistand
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Beistand
[1–3] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBeistand
[1, 2] The Free Dictionary „Beistand
[1–3] Duden online „Beistand
[3] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „Beistand“, Seite 66.

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „stehen“, Seite 1350 ff.
  2. Josef Isensee, Paul Kirchhof (Herausgeber): Handbuch des Staatsrechts. Band IX: Allgemeine Grundrechtslehren, C. F. Müller, 2011, ISBN 978-3811499928, Seite 673
  3. Christiane Florin: Katholische Kirche – Wenn Päpste peinlich werden. In: Deutschlandradio. 18. Juli 2019 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Tag für Tag, Text und Audio, hörbar nur bis 18.01.2020 wegen des deutschen Telemediengesetzes (TMG) in Verbindung mit dem Rundfunkstaatsvertrag in der Fassung der 22. Änderung), Interview mit dem Theologen Michael Seewald, URL, abgerufen am 18. Juli 2019).
  4. Friedrich von Gagern: Der Marterpfahl. Novelle. Reclam, Stuttgart 1985, ISBN 3-15-006533-X, Seite 6. Zuerst 1925.
  5. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 148. Isländisch 1943-1946.
  6. Hans Heiner Kühne: Strafprozessrecht. Eine systematische Darstellung des deutschen und europäischen Strafverfahrensrechts. C. F. Müller, 2010, ISBN 978-3811496194, Seite 160

Ähnliche Wörter (Deutsch):

Anagramme: abdienst
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