Geothermie
Geothermie (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Geothermie | — |
Genitiv | der Geothermie | — |
Dativ | der Geothermie | — |
Akkusativ | die Geothermie | — |
Worttrennung:
- Geo·ther·mie, kein Plural
Aussprache:
- IPA: [ɡeotɛʁˈmiː]
- Hörbeispiele: Geothermie (Info)
- Reime: -iː
Bedeutungen:
- [1] Geowissenschaft, Umwelttechnik: Nutzung der im oberen (zugänglichen) Teil der Erdkruste gespeicherten Wärme
Herkunft:
- Das Wort Geothermie ist aus den ursprünglich griechischen Wörtern γῆ (gē☆) → grc „Erde“ und θερμός (thermos☆) → grc „warm, heiß“ zusammengesetzt und mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -ie abgeleitet.[2] Es ist mit Geothermik verwandt.[3]
Synonyme:
- [1] Erdwärme
Beispiele:
- [1] Geothermie kann als Energiequelle zur Erzeugung von Wärme und Strom genutzt werden.
- [1] „Um klimaneutral zu werden, benötigt Deutschland emissionsfreie Heizmethoden. Eine Möglichkeit ist die Geothermie, das Nutzen der Erdwärme.“[4]
- [1] [Das Potenzial ist] „erstaunlich hoch: Laut der Studie könnte die Geothermie ein Viertel des deutschen Wärmebedarfs decken.“[4]
- [1] „Wie lange ist Heizen mit Gas noch möglich? Die Preise sind bereits stark gestiegen. Es ist Zeit für andere Wärmequellen – zum Beispiel Geothermie.“[5]
- [1] „Allein die hydrothermale Geothermie könnte demnach - "konservativ geschätzt" - rund 25 Prozent des deutschen Wärmebedarfs von rund 1400 TWh pro Jahr decken“[1] […].
- [1] „Die oberflächennahe Geothermie ist eine andere Art der Nutzung von Umgebungstemperatur, die vor allem zum Beheizen, aber auch zum Kühlen kleinerer Gebäude sinnvoll sein kann.“[1]
- [1] Oberflächennahe Geothermie reicht meist ein paar Meter bis zu 100 Meter, maximal 250 Meter, tief.
- [1] „Was die Wirtschaftlichkeit der Geothermie betrifft, stimmen die Erfahrungen mit den bisherigen Anlagen recht optimistisch: Hier liegen die Erzeugungskosten bei 2,5-3 Cent/kWh, also in der Größenordnung der fossilen Energien.“[4]
- [1] „Doch da die Geothermie nun so zügig ausgebaut werden soll, stehen allein in den kommenden zehn Jahren hohe Investitionen an, geschätzte 50 bis 60 Milliarden Euro.“[4]
- [1] „Billiger wäre es Geothermie dort einzusetzen, wo man sowieso in die Erde gräbt – wie beim Bau eines Stadtbahn- oder Autotunnels.“[6]
- [1] „Eine parallel zur Geothermie installierte Abwärme-Anlage, die sich aus der Betriebszentrale des Tunnels speisen wird, könnte weitere 70 Kilowatt liefern.“[6]
- [1] „Doch auch angesichts zumindest bislang vergleichsweise hoher Startkosten ist Moeck von den Vorteilen der Geothermie überzeugt: »Es ist immer noch effizienter und für das Klima deutlich schonender als mit fossilen Brennstoffen zu heizen«.“[5]
- [1] „In ihrer Roadmap betonen die Autoren aber die wirtschaftliche Seite: »Die Geothermie war schon vor dem Anstieg der Gaspreise wettbewerbsfähig - auch im Vergleich mit fossilen Energieträgern«, betont Bracke.“[1]
- [1] „Ungarn bezieht Gas und Atomtechnik aus Russland. Dabei hat das Land beste Voraussetzungen für Geothermie.“[7]
- [1] „Allerdings birgt die Geothermie auch einige Risiken und Nebenwirkungen.“[4]
- [1] [Island:] „Mit Geothermie und Wasserkraft erzeugen die staatliche Landsvirkjun und andere Energieunternehmen nahezu 100 Prozent des Stroms der Insel.“[8]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Verb: die Geothermie ausbauen / nutzen
- [1] mit Adjektiv: CO₂-freie / emissionsfreie / umweltfreundliche Geothermie
- [1] mit Adjektiv: hydrothermale / oberflächennahe / petrothermale Geothermie
- [1] mit Substantiv: Ausbau / Chancen / Kosten / Potenzial / Wirtschaftlichkeit der Geothermie
- [1] mit Substantiv: Vorteile / Nachteile der Geothermie
- [1] mit Substantiv: Investitionen in die Geothermie
Wortbildungen:
- geothermal, geothermisch
- Geothermieanlage, Geothermiebranche, Geothermienutzung, Geothermiekraftwerk
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Geothermie“
- [*] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Geothermie“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Geothermie“
- [1] Duden online „Geothermie“
Quellen:
- Jan D. Walter: Energiewende – Wird Geothermie zur Säule der Wärmewende?. In: Deutsche Welle. 4. Februar 2022 (URL, abgerufen am 14. August 2022).
- Renate Wahrig-Burfeind (Herausgeber): Wahrig, Deutsches Wörterbuch. 9. Auflage. Wissen-Media-Verlag, Gütersloh/München 2011, ISBN 978-3-577-07595-4, Stichwort: Geothermie.
- Duden online „Geothermie“, 2017
- Frank Grotelüschen: Erdwärme als Energieträger – Entwicklungspotenzial der Geothermie in Deutschland. In: Deutschlandradio. 2. Februar 2022 (Deutschlandradio / Köln, Text und Audio zum Download, Dauer 04:43 mm:ss, URL, abgerufen am 14. August 2022).
- Heizen mit Geothermie – Wärme aus der Erde als Alternative für Gas. In: Deutschlandradio. 29. Juli 2022 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin; Interview mit der Geologin Geologin Inga Moeck, das Interview führte Stephan Karkowsky, Text und Audio zum Download, Dauer 07:24 mm:ss, URL, abgerufen am 14. August 2022).
- Anneke Meyer: Geothermie-Projekt in Stuttgart – Wärme aus dem Tunnel. In: Deutschlandradio. 11. September 2018 (Deutschlandradio / Köln, URL, abgerufen am 14. August 2022).
- Jan-Uwe Stahr: Geothermie in Ungarn – „Wir sind nahe der Hölle“. In: Deutschlandradio. 17. Februar 2015 (Deutschlandfunk Kultur / Berlin, Sendereihe: Weltzeit, URL, abgerufen am 14. August 2022).
- Jan D. Walter: Energiewende – Bitcoin Mining: Geht der Kryptoboom in Skandinavien zu Ende?. In: Deutsche Welle. 6. Mai 2021 (URL, abgerufen am 14. August 2022).
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