Höflichkeit

Höflichkeit (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Höflichkeit die Höflichkeiten
Genitiv der Höflichkeit der Höflichkeiten
Dativ der Höflichkeit den Höflichkeiten
Akkusativ die Höflichkeit die Höflichkeiten

Worttrennung:

Höf·lich·keit, Plural: Höf·lich·kei·ten

Aussprache:

IPA: [ˈhøːflɪçkaɪ̯t]
Hörbeispiele:  Höflichkeit (Info)

Bedeutungen:

[1] distanzierte, formale Freundlichkeit; Respekt von einer Person zu einer anderen (Ohne Plural)
[2] eine höfliche Geste oder Floskel

Herkunft:

mittelhochdeutsch hovelecheit[1]
Ableitung zum Adjektiv höflich mit dem Derivatem (Ableitungsmorphem) -keit

Sinnverwandte Wörter:

[1] Anständigkeit, Artigkeit, Freundlichkeit, Liebenswürdigkeit, Zuvorkommenheit

Gegenwörter:

[1] Grobheit, Unhöflichkeit

Oberbegriffe:

[1] Umgangsform

Beispiele:

[1] Etwas mehr Höflichkeit wäre durchaus angebracht!
[1] „Eher aus Höflichkeit ging ich darauf ein, ich hatte den Eindruck, Ada wollte einfach etwas für mich tun, auch wenn sie fort war.“[2]
[1] „Eigentlich haben es Reisende leichter, durch Höflichkeit aufzufallen.“[3]
[1] „Höflichkeit und Taktgefühl spielen meistens eine Rolle dabei, wenn wir von der Wahrheit abweichen.“[4]
[1] Unser alltägliches Verhalten auf dem Flur oder auf der Straße wird, wenn es gut geht, von erlernter Höflichkeit gesteuert, aber die darunter liegenden Strebungen, die Hintergedanken, gehörten in das Forschungsfeld von Sigmund Freud, und sie sind immer noch da.[5]
[2] Sie tauschten untereinander Höflichkeiten aus.
[2] „Nach diesen gegenseitigen Höflichkeiten verneigte sich die gesamte Priesterschar zu beiden Seiten und man bat, sich zur dreiräumigen Halle der äußeren Abtei zu begeben, die die Bezeichnung Saal der Föhren und Reiher führte.“[6]

Redewendungen:

Pünktlichkeit ist die Höflichkeit der Könige

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] gebührende Höflichkeit ( Audio (Info))
[2] Höflichkeiten austauschen

Wortbildungen:

Höflichkeitsbesuch, Höflichkeitsfloskel, Höflichkeitsform, Höflichkeitsformel, Höflichkeitsphrase

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Höflichkeit
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Höflichkeit
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHöflichkeit

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1995, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Hof“.
  2. Wolfgang Büscher: Ein Frühling in Jerusalem. Rowohlt Berlin Verlag, Berlin 2014, ISBN 978-3-87134-784-9, Seite 150.
  3. Andreas Altmann: Gebrauchsanweisung für die Welt. 8. Auflage. Piper, München/Berlin/Zürich 2016, ISBN 978-3-492-27608-5, Seite 43. Erstauflage 2012.
  4. Ines Eisele: Wissen & Umwelt – Warum wir so viel lügen. In: Deutsche Welle. 3. November 2017 (URL, abgerufen am 9. September 2018).
  5. Barbara Sichtermann: #Metoo-Debatte – Das komplizierte Verhältnis der Geschlechter. In: Deutschlandradio. 9. September 2018 (Deutschlandfunk / Köln, Sendereihe: Essay und Diskurs, Text und Audio, Dauer 28:52 mm:ss, URL, abgerufen am 9. September 2018).
  6. Djin Ping Meh. Schlehenblüten in goldener Vase. Band 2, Ullstein, Berlin/Frankfurt am Main 1987 (übersetzt von Otto und Artur Kibat), ISBN 3-549-06673-2, Seite 444. Chinesisches Original 1755.
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