Holler

Holler (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Holler die Holler
Genitiv des Hollers der Holler
Dativ dem Holler den Hollern
Akkusativ den Holler die Holler

Worttrennung:

Hol·ler, Plural: Hol·ler

Aussprache:

IPA: [ˈhɔlɐ]
Hörbeispiele:  Holler (Info)
Reime: -ɔlɐ

Bedeutungen:

[1] Süddeutschland, Österreich: Strauch mit essbaren Blüten und Beeren; Holunder
[2] Österreich, umgangssprachlich, ohne Plural: etwas Unsinniges, Sinnloses, Törichtes

Herkunft:

Siehe auch die Angaben im Eintrag Holunder. Die Betonung der zweiten Silbe stammt nicht aus frühen Sprachstufen, sondern ist wohl relativ jung.[1] Aus anfangsbetonten Formen entwickelten sich althochdeutsch holdera (belegt im 9. Jahrhundert) und holer (belegt im 11. Jahrhundert), daraus mittelhochdeutsch holder und holer, mittelniederdeutsch holder,[2] die Vorläufer der heutigen regionalen Formen Holder und Holler.

Synonyme:

[1] Holunder; Südwestdeutschland, Schweiz, Vorarlberg: Holder; regonial: Flieder

Sinnverwandte Wörter:

[2] Blech, Blödsinn, Dummheit, Fez, Humbug, Irrsinn, Irrwitz, Kappes, Käse, Kohl, Kokolores, Larifari, Mist, Mumpitz, Nonsens, Quark, Quatsch, Quatsch mit Soße, Schmarrn, Schnickschnack, Schwachsinn, Stuss, Tinnef, Unfug, Unsinn, Wahnwitz; Österreich: Quargel, Schas, Topfen; Schweiz: Gugus, Hafenkäse, Kabis

Beispiele:

[1] Ein Holler im Garten bringt angeblich Glück und Segen.
[2] „Otto Schenk redet Holler, den niemand versteht, erzählt absurde Geschichten und rezitiert die Gralserzählung auf Russisch.“[3]

Wortbildungen:

Hollerbaum, Hollerbeere, Hollerblüte, Hollerbusch, Hollerkoch, Hollerküchel/Hollerkiachl, Hollerröster, Hollersaft, Hollersalse, Hollersekt, Hollerschnaps, Hollerstraube, Hollerstrauch, Vollholler

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Holler
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Holler
[1] The Free Dictionary „Holler
[1, 2] Duden online „Holler
[1, 2] Ulrich Ammon et al. (Herausgeber): Variantenwörterbuch des Deutschen. Die Standardsprache in Österreich, der Schweiz und Deutschland sowie in Liechtenstein, Luxemburg, Ostbelgien und Südtirol. 1. Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2004, ISBN 978-3-11-016574-6, DNB 972128115 „Holler“, Seite 354.
[1, 2] Jakob Ebner: Duden, Wie sagt man in Österreich? Wörterbuch des österreichischen Deutsch. 4. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Wien/Zürich 2009, ISBN 978-3-411-04984-4 „Holler“, Seite 178 f.
[1] Ludwig Zehetner: Bairisches Deutsch. Lexikon der deutschen Sprache in Altbayern. 4. Auflage. edition vulpes, Regensburg 2014, ISBN 3-939112-50-1 „Holler“, Seite 191.

Quellen:

  1. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 „Holunder“, Seite 419.
  2. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9 „Holunder“, Seite 553.
  3. Thomas Trenkler: „Forever Young“: Gesungene Liebeserklärung ans Kaffeehaus. In: Der Standard digital. 1. Februar 2013 (URL, abgerufen am 11. März 2018).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: hohler, holla
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