Hure

Hure (Deutsch)

Substantiv, f

Singular Plural
Nominativ die Hure die Huren
Genitiv der Hure der Huren
Dativ der Hure den Huren
Akkusativ die Hure die Huren

Worttrennung:

Hu·re, Plural: Hu·ren

Aussprache:

IPA: [ˈhuːʁə]
Hörbeispiele:  Hure (Info),  Hure (Österreich) (Info)
Reime: -uːʁə

Bedeutungen:

[1] salopp abwertend, meist diskriminierend: eine Frau, die für Geld sexuelle Handlungen vornimmt; Prostituierte
[2] stark abwertend, diskriminierend, als Schimpfwort: Frau, die als moralisch leichtfertig angesehen wird, weil sie außerehelich oder wahllos mit Männern geschlechtlich verkehrt

Herkunft:

aus indogermanisch *kāro- ,begehrt, lieb‘ (woher auch lateinisch carus  lalieb, teuer‘); wurde zu althochdeutsch huora und mittelhochdeutsch huoreDirne, Prostituierte‘. Das Wort ist im Deutschen seit dem 8. Jahrhundert belegt.[1]

Synonyme:

[1] Prostituierte, Dirne, Hübschlerin, veraltet: Metze
[1, 2] Nutte

Gegenwörter:

[1] Prostituierter, Stricher, Strichjunge

Männliche Wortformen:

[1, 2] Hurer, Hurenbock

Verkleinerungsformen:

[1] Hürchen

Oberbegriffe:

[1] Frau, Mensch

Unterbegriffe:

[1] Luxushure

Beispiele:

[1] Er trieb sich mit Huren herum.
[1] „Offiziell hieß es aber, in unserem Dorf gäbe es weder Huren noch Schwule noch Diebe.“[2]
[1] „Wenn so eine Hure es nun schon vor der Hochzeit mit ihnen treibt, dann tut sie es bestimmt auch mit anderen, und so etwas heiratet man nicht.“[3]
[1] „Ihr Zuhälter hielt sie für verrückt, aber sie war seine beste und schönste Hure.[4]
[1] „Nicht jeder weibliche Sträfling war eine Hure.“[5]
[1] „Eines Tages erzählte der Philosoph ihnen eine ganz unglaubliche Geschichte von sich und einer Pariser Hure.“[6]

Wortbildungen:

herumhuren, vulgär Hurenbock, Hurenhaus, Hurenkind, Hurenlohn, Hurensohn, Hurenviertel, Hurenweibel, Hurerei, verhurt

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Wikipedia-Artikel „Hure
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Hure
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Hure
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalHure
[1, 2] Duden online „Hure

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer [Leitung]: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 2. durchgesehene und erweiterte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1993, ISBN 3-423-03358-4, Stichwort „Hure“.
  2. Hamed Abdel-Samad: Mein Abschied vom Himmel. Aus dem Leben eines Muslims in Deutschland. Knaur Taschenbuch Verlag, München 2010, Seite 140. ISBN 978-3-426-78408-2.
  3. Luigi Brogna: Das Kind unterm Salatblatt. Geschichten von meiner sizilianischen Familie. 7. Auflage. Ullstein, Berlin 2010, ISBN 978-3-548-26348-9, Seite 287 f.
  4. Rafik Schami: Eine deutsche Leidenschaft namens Nudelsalat und andere seltsame Geschichten. 4. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2011, ISBN 978-3-423-14003-3, Zitat: Seite 137 f.
  5. Colleen McCullough: Insel der Verlorenen. Roman. Limes, München 2001, ISBN 3-8090-2459-7, Seite 556
  6. Karl Heinz Bohrer: Granatsplitter. Erzählung einer Jugend. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2014, ISBN 978-3-423-14293-9, Seite 253, Erstausgabe 2012.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Hufe
Anagramme: ruhe, Ruhe
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