Knecht

Knecht (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Knecht die Knechte
Genitiv des Knechtes
des Knechts
der Knechte
Dativ dem Knecht
dem Knechte
den Knechten
Akkusativ den Knecht die Knechte

Worttrennung:

Knecht, Plural: Knech·te

Aussprache:

IPA: [knɛçt]
Hörbeispiele:  Knecht (Info)
Reime: -ɛçt

Bedeutungen:

[1] veraltend: Mann, der auf einem Bauernhof niedere Arbeiten verrichtet
[2] gehoben: unfreier, abhängiger Mann
[3] veraltend: Diener, Untergebener

Herkunft:

seit dem 8. Jahrhundert bezeugt; mittelhochdeutsch: kneht; althochdeutsch: kneht = Knabe, Jüngling, Soldat, Geselle; altenglisch: cniht; altfriesisch: kniucht, knecht; altschwedisch: knekt; aus gleichbedeutend westgermanisch: *knehta-[1][2]

Synonyme:

[1] Landarbeiter, Feldarbeiter
[2] Unfreier, Sklave
[3] Diener, Untergebener

Weibliche Wortformen:

[1] Magd

Unterbegriffe:

[1] Altknecht, Bauernknecht, Bootsknecht, Brauknecht, Dienstknecht, Edelknecht, Folterknecht, Fuhrknecht, Fürstenknecht, Fußknecht, Gottesknecht, Großknecht, Hausknecht, Henkersknecht, Holzknecht, Jungknecht, Kammerknecht, Kleinknecht, Kriegsknecht, Landsknecht, Mahlknecht, Marterknecht, Pfaffenknecht, Pferdeknecht, Reitknecht, Ruderknecht, Schalksknecht, Schinderknecht, Stallknecht, Trossknecht, Waffenknecht, Weberknecht, Weiberknecht

Beispiele:

[1] „Trommel-Meier und Knecht Stolten traten näher und grinsten Kurt Marenke an, der ostpreußisch, berlinerisch, sächsisch und thüringisch durcheinandersprach, wie es die Zeiten so mit sich gebracht hatten.“[3]
[1] „Es ist noch früh, hauptsächlich sind Knechte und Mägde da.“[4]
[1] „Polnische Fremdarbeiter und ehemalige Knechte haben ihn in Besitz genommen und unter sich aufgeteilt.“[5]
[1] „Sie übernehmen einen Bauernhof nach dem anderen; Knechte und Herren tauschen die Rollen.“[6]
[2] Als Politiker ist man schnell der Knecht der öffentlichen Meinung.
[3] Er arbeitete, seit er zwanzig geworden war, als Knecht Gottes.
[3] „Auch die Knechte, die sich dem Kloster verpflichteten, die sogenannten Donaten, waren hier abgetrennt in einem eigenen Bauteil untergebracht.“[7]

Wortbildungen:

knechten, knechtisch, Verknechtung, Knechtsarbeit, Knechtschaft, Knechtsgestalt, Knecht Ruprecht, Stiefelknecht

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Knecht
[1–3] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Knecht
[1–3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Knecht
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalKnecht
[1, 2] The Free Dictionary „Knecht

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 4. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2006, ISBN 978-3-411-04074-2, Seite 502.
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742 Seite 418.
  3. Arno Surminski: Kudenow oder An fremden Wassern weinen. Roman. Hoffmann und Campe, Hamburg 1978, Seite 29. Kein ISBN.
  4. Hans Fallada: Bauern, Bonzen und Bomben. Roman. Aufbau, Berlin 2011, ISBN 978-3-7466-2793-9, Seite 457. Erstveröffentlichung 1931.
  5. Hans-Dieter Rutsch: Aus Mechthild wurde Magda. In: Als die Deutschen weg waren. Was nach der Vertreibung geschah: Ostpreußen, Schlesien, Sudetenland. 6. Auflage. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2013, ISBN 978-3-499-62204-5, Seite 25-83, Zitat Seite 38.
  6. Christian Graf von Krockow: Die Stunde der Frauen. Bericht aus Pommern 1944 bis 1947. Nach einer Erzählung von Libussa Fritz-Krockow. 11. Auflage. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart/München 2000, ISBN 3-421-06396-6, Seite 115. Erstauflage 1988.
  7. Ortwin Reich: Fort Konstantin und Koblenzer Kartause. Fölbach, Koblenz 2015, ISBN 978-3-95638-406-6, Seite 78.
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