Matrize
Matrize (Deutsch)
Substantiv, f
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | die Matrize | die Matrizen |
Genitiv | der Matrize | der Matrizen |
Dativ | der Matrize | den Matrizen |
Akkusativ | die Matrize | die Matrizen |
Worttrennung:
- Ma·t·ri·ze, Plural: Ma·t·ri·zen
Aussprache:
- IPA: [maˈtʁɪt͡sə], [maˈtʁiːt͡sə]
- Hörbeispiele: Matrize (Info)
- Reime: -ɪt͡sə, -iːt͡sə
Bedeutungen:
- [1] Druckwesen: mit eingeprägten Buchstaben versehene Metallform, welche der Herstellung von Drucktypen (Lettern) dient
- [2] Druckwesen: Form aus Pappe, Wachs, Blei oder Kunststoff, die der Herstellung von Druckplatten dient
- [3] Druckwesen: zur Anfertigung von Kopien verwendete Folie aus Wachspapier oder einem anderen Material
- [4] Technik: bei einer Pressform der untere Teil, in die mithilfe des oberen Teils (des Stempels) das Material hineingedrückt wird
- [5] Technik: Negativform/Pressvorlage für Schallplatten
- [6] Technik: Hohlform, welche die Form eines Gussteils vorgibt
- [7] Genetik: DNA- oder RNA-Strang zur Duplizierung von Gensequenzen[1]
- [8] Zahnmedizin: Hilfsmittel zum Legen einer Zahnfüllung mit plastischem Füllmaterial[1]
Herkunft:
- Entlehnung aus französisch matrice → fr, von lateinisch matrix → la „Mutter(tier); Gebärmutter“[2] im übertragenen Sinne, zu lateinisch mater → la „Mutter“[3]
Synonyme:
- [5] Mutter
- [6] Gussform
Gegenwörter:
- [1] Patrize
Beispiele:
- [1] „Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde verschiedentlich versucht, den Neusatzzwang […] zu überwinden, indem man den Letternsatz mit Hilfe von Gips, Metall oder Papier abformte und diese Matrizen mit Schriftmetall zu Druckplatten ausgoss, welche man aufbewahren und mehrfach benutzen konnte.“[4]
- [1] „Aber die Drucktypen sind mit der deutschen sogenannten Didot-Matrize gegossen, und die ist um einen Bruchteil größer als die Matrize für die englischen Drucktypen und läßt auch etwas mehr Raum zwischen den Zeilen.“[5]
- [2] „Nach vorliegender Erfindung werden die Matrizen, auf welchen die Druckplatten hergestellt werden, so eingerichtet, daß die Platten eine größere Dicke an den Stellen erhalten, wo die Schattenseiten der Reproduktion hervorgerufen werden sollen, und dort dünner werden, wo Lichter wiederzugeben sind.“[6]
- [3] „Damals wurden Mehrfachexemplare einer schriftlichen Arbeit dadurch angefertigt, daß der Text mit der Schreibmaschine auf eine gewachste Folie, eine Matrize, geschrieben und dann vervielfältigt wurde.“[7]
- [4] „Matrizen stellt man her, indem man einen noch feuchten Tonklumpen auf ein positiv erhabenes Einzelmotiv drückt.“[8]
- [4] „Von der unteren Seite dringt der untere Stempel in die Matrize. Der Stempel selbst ist etwas schmäler im Durchmesser als die Matrize und kann sich daher in ihr bewegen.“[9]
- [5] „Von der Matrize konnten dann in der Folge Schallplatten hergestellt werden.“[10]
- [5] „Beim Öffnen der Presse löst sich die Schallplatte aufgrund der hohen Spannung von selbst aus der Form. Als Presswerkzeug bezeichnet man die zum Pressen verwendete Matrize.“[11]
- [6] „Als Modellmaterial dient in der Regel Messing, Bronze oder Stahl, wobei je nach dem Verfahren, welches zur Herstellung der Matrizen benutzt wird, Stahlmodelle auch gehärtet sein müssen.“[12]
- [6] „Ungleiches Fließen des Werkstoffes durch die Matrize hat Wellungen am Profil oder ein Krümmen des Stranges zur Folge.“[13]
- [7] „Jeder Strang einer Doppelhelix (blau) kann für die Synthese eines neuen komplementären Stranges (rot) als Matrize dienen.“[14]
- [7] „Eine Nukleinsäure mit festgelegter Basenfolge wird als komplementärer Einzelstrang zu dem Einzelstrang einer bereits vorhandenen Nukleinsäure synthetisiert, der bei der Synthese als Matrize (engl.: template) dient.“[15]
- [8] „Dazu wird die Matrize fest um den Zahn gelegt, sodass man mit der Polymerisationslampe sehr nah an das Füllungsmaterial gelangt.“[16]
- [8] „Mit Matrize gelegt, kann man saubere Füllungsränder erwarten, die nicht überstehen.“[17]
Übersetzungen
[1]
[2]
[3]
[4]
[5] Technik: Negativform/Pressvorlage für Schallplatten
[7]
[8]
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 3, 4, 6–8] Wikipedia-Artikel „Matrize“
- [*] Wikipedia-Suchergebnisse für „Matrize“
- [1, 2, 4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matrize“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „Matrize“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Matrize“
- [2–4] The Free Dictionary „Matrize“
- [1–5] Duden online „Matrize“
- [2, 3] PONS – Deutsche Rechtschreibung „Matrize“
Quellen:
- Wikipedia-Artikel „Matrize“ (Stabilversion)
- Duden online „Matrize“
- Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Matrize“
- Gunter Martens: Editorische Begrifflichkeit. Walter de Gruyter, 2013, ISBN 978-3-11-033782-2, Seite 186 (Zitiert nach Google Books)
- Albrecht Götz von Olenhusen: Wege und Abwege. Hochschulverlag, 1990, ISBN 978-3-8107-5052-5, Seite 50 (Zitiert nach Google Books)
- Jahrbuch für Photographie, Kinematographie und Reproduktionsverfahren. 1912, Seite 583 (Zitiert nach Google Books)
- Christian Zöllner: Was immer bleibt .... BoD – Books on Demand, 2018, ISBN 978-3-7528-3061-3, Seite 185 (Zitiert nach Google Books)
- Asuman Lätzer-Lasar: Die vermeintlich pergamenische Importkeramik in Ephesos. Archaeopress Publishing Ltd, 2020, Seite 95 (Zitiert nach Google Books)
- J. Weichherz, J. Schröder: Fabrikationsmethoden für Galenische Arzneimittel und Arzneiformen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-7091-9895-7, Seite 47 (Zitiert nach Google Books)
- Monika Jaros, Alexandra Stockert: Plattl mit Herz. Vandenhoeck & Ruprecht, 2019, ISBN 978-3-205-20875-4, Seite 105 (Zitiert nach Google Books)
- Frank Wonneberg: Labelkunde Vinyl. Schwarzkopf & Schwarzkopf, 2008, ISBN 978-3-89602-371-1, Seite 18 (Zitiert nach Google Books)
- Franz Roll: Handbuch der Gießerei-Technik. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-86953-2, Seite 96 (Zitiert nach Google Books)
- Ernst Müller: Hydraulische Pressen und Druckflüssigkeitsanlagen. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-662-12035-4, Seite 154 (Zitiert nach Google Books)
- Jeremy M. Berg, Lubert Stryer, John L. Tymoczko: Stryer Biochemie. Springer-Verlag, 2015, ISBN 978-3-8274-2989-6, Seite 830 (Zitiert nach Google Books)
- Konrad Bachmann: Biologie für Mediziner. Springer-Verlag, 2013, ISBN 978-3-642-71119-0, Seite 116 (Zitiert nach Google Books)
- Elmar Hellwig, Joachim Klimek, Thomas Attin: Einführung in die Zahnerhaltung. Deutscher Ärzteverlag, 2009, ISBN 978-3-7691-3371-4, Seite 222 (Zitiert nach Google Books)
- Reiner Wein: Schaden durch Zahnbehandlung? Erfahrungen eines Zahnarztes als Patient.. BookRix, 2013, ISBN 978-3-7309-5521-5, Seite 38 (Zitiert nach Google Books)
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