Ruß
Ruß (Deutsch)
Substantiv, m
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | der Ruß | die Ruße |
Genitiv | des Rußes | der Ruße |
Dativ | dem Ruß | den Rußen |
Akkusativ | den Ruß | die Ruße |
Anmerkung:
- Die Pluralform wird nur fachsprachlich verwendet.
Alternative Schreibweisen:
- Schweiz und Liechtenstein: Russ, Aussprache: [ʁuːs]
Nebenformen:
- österreichisch: Russ, Aussprache: [ʁʊs]
Worttrennung:
- Ruß, Plural: Ru·ße
Aussprache:
- IPA: [ʁuːs]
- Hörbeispiele: Ruß (Info)
- Reime: -uːs
Bedeutungen:
- [1] schwarzer Rückstand (Kohlenstoff), der bei unvollständiger Verbrennung übrig bleibt
Herkunft:
- Ruß geht auf das alt- und mittelhochdeutsche ruoʒ und das mitteldeutsche rūʒ zurück. Außerdem besteht eine Verbindung zum altsächsischen hrōt, zum mittelniederdeutschen rōt oder rūt und zum mittelniederländischen und niederländischen roet → nl (Ruß). Andere verwandte Formen sind das mittelhochdeutsche ruost und das frühneuhochdeutsche Rust, bei denen ein -t angefügt wurde, sowie das altenglische hrūm → ang (Ruß) und das altfriesische hrūmech (rußig) (auch rūmech), denen ein m-Suffix zugefügt wurde. Für alle diese Wörter muss das germanische *hrō- vorausgesetzt werden, welches sich in Beziehung zum althochdeutschen horo (Schlamm, Sumpf), zum mittelhochdeutschen hor oder hore (Kot, Schmutz), zum altsächsischen horu, zum mittelniederdeutschen hōr (Dreck, Mist, Unrat), zum mittelniederländischen hor oder hore (Kot, Dreck), zum altenglischen horh → ang (Dreck, Schleim) und zum altnordischen horr → non (Nasenschleim, Schmutz) setzen lässt. Außerhalb der germanischen Sprachen finden sich das altindische कर्दम (kardama-) → sa (Schmutz, Schlamm), das altgriechische κόρυζα (koryza☆) → grc (Erkältung, Rotz) nebst dem mittelirischen corcach → mga (Sumpf), so dass davon auszugehen ist, dass es die indoeuropäische Wurzel *ker- oder *k̑er- gab, die dunkle, schmutzige und graue Farben beschrieb.[1]
Unterbegriffe:
Beispiele:
- [1] Der Schornsteinfeger entfernte den Ruß aus dem Kamin.
- [1] „Die Gesundheitsgefahr durch Ruß und andere Feinstaubteilchen sollte nach Expertenansicht ernster genommen werden als bisher.“[2]
Wortbildungen:
- Adjektive: rußfarben, rußfarbig, rußbeschmutzt, rußgeschwärzt, rußgesichtig, rußig, rußschwarz, rußverschmiert
- Substantive: Rußentwicklung, Rußfilter, Rußköpfchen, Rußpartikel, Rußpinsel, Rußwolke
- Verben: rußen
Übersetzungen
[1] schwarzer Rückstand (Kohlenstoff), der bei unvollständiger Verbrennung übrig bleibt
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Wikipedia-Artikel „Ruß“
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Ruß“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Ruß“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Ruß“
Quellen:
- Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „Ruß“, Seite 1151
- Wortschatz-Lexikon Uni Leipzig, Quelle: abendblatt.de vom 12.03.2005
This article is issued from Wiktionary. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. Additional terms may apply for the media files.