grau
grau (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
---|---|---|---|---|
grau | grauer | am grausten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:grau |
Worttrennung:
- grau, Komparativ: grau·er, Superlativ: am graus·ten
Aussprache:
- IPA: [ɡʁaʊ̯]
- Hörbeispiele: grau (Info), grau (Info)
- Reime: -aʊ̯
Bedeutungen:
- [1] ohne Steigerung: in einer Farbe, die eine Mischung aus schwarz und weiß ist, gehalten
- [2] übertragen: trist
- [3] übertragen: eigenschaftslos
- [4] übertragen: längst vergangen, sehr alt
Herkunft:
- [1] aus mittelhochdeutsch grā -> althochdeutsch grāo mit der eigentlichen Bedeutung schimmernd, strahlend[1]
Synonyme:
- [2] karg, öd, öde
- [3] unauffällig, unscheinbar
Sinnverwandte Wörter:
- [1] aschfahl, silbrig, zementen
- [2] bedeckt, bewölkt, trübe, wolkenverhangen
- [2, 3] dröge, einförmig, eintönig, ereignislos, ermüdend, fade, freudlos, gleichförmig, langatmig, langweilig, monoton, reizlos, schnöde, stumpfsinnig, trostlos, uninteressant
- [4] atavistisch, uralt
Gegenwörter:
- [1] bunt, farbig, leuchtend
- [2] erfreulich, froh, fröhlich, glücklich, munter, pläsierlich
- [3] anregend, gehaltvoll, inhaltsreich, interessant, schillernd, spannend
- [4] aktuell, derzeitig, kontemporär, künftig, modern, neu, neuartig, zeitgemäß, zeitgenössisch, zeitnah, zukünftig, zurzeit
Oberbegriffe:
- [1] Farbe
Unterbegriffe:
- [1] anthrazit, aschgrau, betongrau, blaugrau, feldgrau, graumeliert, mausgrau, schiefergrau, silbergrau
Beispiele:
- [1] Jeder bekommt irgendwann graue Haare.[2]
- [1] Er hat graue Augen.
- [1] Mein Mantel ist grau.
- [1] Grau ist die Farbe von Elefanten, Zement und Bleistiftstrichen.
- [1] Graue Haare gibt es genau genommen nicht, lediglich eine Mischung aus pigmentiertem und pigmentlosem Haar.
- [2] Was für ein grauer Tag heute!
- [2] „Der Tag, selbst der grauste, war dagegen erquicklich…“[3]
- [2] Grau, theurer Freund, ist alle Theorie, […][4]
- [3] Mir kam sie immer so etwas grau vor.
- [4] Die Geschichte dieses Berufs [Friseur] reicht bis in die graue Vorzeit zurück.[5]
Redewendungen:
- [1] graue Zellen - das Gehirn, der Geist, die intellektuellen Fähigkeiten
- [2] alles/etwas grau in grau sehen - pessimistisch/deprimiert sein, in trüber Stimmung sein
- [3] graue Maus - eine unauffällige Person
- [3] graue Eminenz - eine sehr einflussreiche Person, die aber unauffällig bleiben möchte/nicht öffentlich in Erscheinung treten möchte
- [4] alt und grau werden - lange dauern
Sprichwörter:
- [1] der Abend rot, der Morgen grau, bringt das schönste Tagesblau
- [1] nachts sind alle Katzen grau (siehe hierzu Wikipedia: Farbe, Abschnitt Farbton, Helligkeit)
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] mit Substantiv: eine graue Bluse, eine graue Hose, ein graues Kleid, ein graues Kostüm, grauer Stoff
- [1] mit Substantiv: graue Augen, ein grauer Bart, graue Haare
- [1] mit Substantiv: ein grauer Himmel, graue Regenwolken, graue Rauchwolken
- [1] mit Substantiv (bei Krankheit): ganz grau im Gesicht, graues Gesicht, graue Gesichtsfarbe
- [1] mit Substantiv: grauer Star (eine Augenkrankheit)
- [1] mit Substantiv: grauer Beton, grauer Esel, graue Strähnen (im Haar), grauer Wolf
- [1] mit Substantiv: graue Substanz (Gehirn)
- [1] mit Verb: grau färben, grau lackieren, grau streichen
- [2] mit Substantiv: grauer Alltag, grauer Tag
- [4] mit Substantiv: in grauer Vorzeit, die Grauen Panther (eine deutsche Kleinpartei mit in der äußeren Wahrnehmung Schwerpunkt auf Vertretung älterer Menschen)[6]
- [4] mit Hilfsverb: grau geworden sein
- [4] mit Adjektiv: alt und grau
Wortbildungen:
- Adjektive/Adverbien: grauäugig, graubeige, graublau, graubraun, graugestreift, graugrün, grauhaarig, grauköpfig, graulich, gräulich, grauschwarz, grauweiß
- Substantive: Grau, Grauabgleich, Grauabstufung, Grauammer, Grauanteil, Graubär, Graubarsch, Graubereich, Graubruststrandläufer, Grauedelsänger, Graufischer, Graufuchs, Graugans, Grauhai, Grauhörnchen, Graukardinal, Graukatze, Graumöwe, Graumull, Graupapagei, Graureiher, Grauschimmel, Grauschleier, Grauschnäpper, Grauspecht, Grauton, Grauwal, Grauwolf, Grauzone
- Verben: grauen
Übersetzungen
[1]
[2] übertragen: trist
|
[3] übertragen: eigenschaftslos
|
[4] übertragen: längst vergangen, sehr alt
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–4] Wikipedia-Artikel „grau“
- [1, 2, 4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „grau“
- [1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „grau“
- [*] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „grau“
- [1–4] Duden online „grau“
Quellen:
- Duden-Suche
- Judith Hartl: Warum bloß werden unsre Haare grau?. In: Deutsche Welle. 6. März 2009 (Sendung: Wissen & Umwelt, URL, abgerufen am 3. März 2017).
- J.W.v. Goethe: Campagne in Frankreich. In: Goethes Werke Band X, Autobiographische Schriften II. Hrsg. v. Erich Trunz (Hamburger Ausgabe). 10. Auflage. Beck: München 1994, Seite 347. ISBN 3-406-08490-7
- Wikisource-Quellentext „Faust_I_(Goethe)_124.jpg“ (Stabilversion)
- Franz-Josef Michels, Redaktion: Beatrice Warken: Barbier und Bader – Ein Friseur erzählt. Vom Barbier und Bader zum Friseur: Der Beruf blickt auf eine mehrtausendjährige Geschichte zurück. Und der Werkstoff der Friseure, das Haar, hat in mehr als 100 Redewendungen seine Spuren hinterlassen. Haargenau!. In: Deutsche Welle. 12. Oktober 2010 (Sendung: Alltagsdeutsch - Podcast, URL, abgerufen am 3. März 2017).
- Wikipedia-Artikel „Graue Panther (Partei)“ (Stabilversion)
Konjugierte Form
Nebenformen:
Worttrennung:
- grau
Aussprache:
- IPA: [ɡʁaʊ̯]
- Hörbeispiele: grau (Info), grau (Info)
- Reime: -aʊ̯
Grammatische Merkmale:
- 2. Person Singular Imperativ Präsens Aktiv des Verbs grauen
Ähnliche Wörter (Deutsch):
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