kiebitzen
kiebitzen (Deutsch)
Verb
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | kiebitze | ||
du | kiebitzt | |||
er, sie, es | kiebitzt | |||
Präteritum | ich | kiebitzte | ||
Konjunktiv II | ich | kiebitzte | ||
Imperativ | Singular | kiebitz! kiebitze! | ||
Plural | kiebitzt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
gekiebitzt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:kiebitzen |
Worttrennung:
- kie·bit·zen, Präteritum: kie·bitz·te, Partizip II: ge·kie·bitzt
Aussprache:
- IPA: [ˈkiːbɪt͡sn̩]
- Hörbeispiele: kiebitzen (Info)
Bedeutungen:
- [1] intransitiv, umgangssprachlich, scherzhaft:
- [a] sich als Beisteher, zumeist bei einem Brett- oder Kartenspiel, mit unerwünschten Ratschlägen einmischen
- [b] übertragen: jemanden oder etwas über eine gewisse Zeit überwachend betrachten
Herkunft:
- seit dem 20. Jahrhundert bezeugt; Entlehnung aus dem Rotwelschen kibitschen „visitieren, beobachten“; die weitere Herkunft des Wortes ist jedoch unklar[1]
Sinnverwandte Wörter:
- [1b] beobachten
Gegenwörter:
- [1a] mitspielen
Oberbegriffe:
- [1] zuschauen, zusehen
- [1a] sich einmischen
- [1b] kontrollieren
Beispiele:
- [1a] „Vor 100 Jahren wurde der Geiger David Oistrach geboren, der – wie viele Musiker – auch dem Schachspiel sehr zugetan war und oft bei Turnieren »kiebitzte«.“[2]
- [1a] „Er stand auf und fing an, beim Mariagen zu kiebitzen: »Wenn du mir wenigstens die Pfeife anzünden möchtest«, sagte Schwejk freundschaftlich zu Chodounsky, »wenn du schon kiebitzen kommst. Mariage zu zweit is eine ernstere Sache wie der ganze Krieg und wie euer verfluchtes Abenteuer an der serbischen Grenze. – So eine Blödheit zu machen, ich sollt mich ohrfeigen! Daß ich nicht noch eine Weile gewartet hab mitn König, jetzt grad is mir der Ober gekommen. Ich Rindvieh.«“[3]
- [1b] „Einem Ehepaar im Landkreis Uelzen geschah es, daß ein Fahnder - offiziell ganz euphemistisch "Rundfunkgebührenbeauftragter" des NDR - durch die Fensterscheibe kiebitzte, um den Fernseher zu erspähen.“[4]
- [1b] „Die beiden heuerten den Theatermann Cecil B. De Mille an, der rasch für ein paar Stunden bei Thomas Edison beim Filmen kiebitzte.“[5]
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1a] beim Schach kiebitzen, beim Skat kiebitzen
- [1b] durch die Gardinen kiebitzen, um die Ecke kiebitzen
Wortbildungen:
- [1] Kiebitz
Übersetzungen
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] vergleiche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 949
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „kiebitzen“
Quellen:
- vergleiche Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Seite 486
- Online-Ausgabe der Die Zeit, Schach, 23.12.2008
- Jarosav Hašek: Die Abenteuer des braven Soldaten Schwejk. In: Projekt Gutenberg-DE. Bertelsmann Lesering, 1961 (übersetzt von Grete Reiner), 2. Quer durch Ungarn (URL, abgerufen am 28. März 2023).
- Online-Ausgabe der Frankfurter Allgemeine Zeitung, Der GEZ-Mann, 16.07.2006
- Online-Ausgabe des Spiegel, Ein neuer Garten Eden, 29.05.1989
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: stibitzen
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