rechthaberisch
rechthaberisch (Deutsch)
Adjektiv
Positiv | Komparativ | Superlativ | ||
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rechthaberisch | rechthaberischer | am rechthaberischsten | ||
Alle weiteren Formen: Flexion:rechthaberisch |
Worttrennung:
- recht·ha·be·risch, Komparativ: recht·ha·be·ri·scher, Superlativ: am recht·ha·be·rischs·ten
Aussprache:
- IPA: [ˈʁɛçtˌhaːbəʁɪʃ]
- Hörbeispiele: rechthaberisch (Info)
Bedeutungen:
- [1] den eigenen Standpunkt gegen alle anderen durchsetzen wollend oder auf der eigenen Meinung beharrend, auch wenn das Gegenteil bewiesen ist
Herkunft:
- Derivation (Ableitung) des Substantivs Rechthaber mit dem ein Adjektiv bildenden Suffix -isch im Sinne von in Art und Weise
Synonyme:
- [1] apodiktisch, besserwisserisch, borniert, dickköpfig, dogmatisch, eigensinnig, halsstarrig, herrschsüchtig, intolerant, kompromisslos, obstinat, streitsüchtig, stur, unnachgiebig, verstockt
Gegenwörter:
Oberbegriffe:
- [1] dominant
Beispiele:
- [1] Und Sie, Mylord, verzeihen Sie, sind noch immer so pedantisch, so rechthaberisch, als Sie waren.<[1]
- [1] Selbstverständlich und höchst gleichgültig, daß er oft dabei in seiner Begeisterung danebenhieb, daß er oft in Unrecht geriet, daß er oft rechthaberisch, bös, eitel, unversöhnlich und bitter werden konnte, daß er oft von Dingen sprach, die er nicht ganz verstand, daß er vieles nur von einer Seite sah, daß er nicht alles genügend durchdenken konnte, daß er sich und seiner heiligen stets wachen Selbsttreue oft hereinfiel.[2]
- [1] Das Hauptübel bei Capefigue ist, daß er den Charakter Luthers nicht versteht, daß er nicht begreift, daß man so rechthaberisch, so heftig, so unbillig als Luther und doch zugleich ein wahrhaft Begeisterter sein kann.[3]
- [1] Wenige Minuten darauf wird vielleicht ein ernsthaftes Thema angeschlagen aus der Politik, der Volkswirtschaft, der Soziologie, der Rechtsprechung, es sei, was es wolle, Einstein wird jeden Gedankenfaden fortspinnen, mit feiner Einfühlung in den Gesprächspartner, mit Aufstellung eigener Perspektiven, nie rechthaberisch, stets anregend, mit voller Sympathie für den Gegenstand und für alle Denkformen, worin er sich spiegelt, das Modell eines Wissenden, den Terenz sprechen läßt: Ich bin ein Mensch, nichts Menschliches ist mir fremd![4]
- [1] »… Ja, sie wird's« – setzte die Mutter rechthaberisch hinzu, als Celita ungläubig mit dem Kopf schüttelte, »den Doctor reizen die Häuser in Guajaquil und Quito, ihn lockt das baare Geld, das sie im Kasten liegen hat, und er ist gerade der rechte Mann, hartnäckig und unermüdlich dahinter her zu sein – kenn' ich ihn doch von früher gut genug.«[5]
- [1] Wie kann ich Sie trösten, ohne dass es rechthaberisch klänge?[6]
Charakteristische Wortkombinationen:
Übersetzungen
[1] den eigenen Standpunkt gegen alle anderen durchsetzen wollend
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „rechthaberisch“
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „rechthaberisch“
- [1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „rechthaberisch“
- [1] Duden online „rechthaberisch“
Quellen:
- Johann Nestroy → WP: Die beiden Nachtwandler. In: Projekt Gutenberg-DE. Zwölfte Szene (URL).
- Bjørnstjerne Bjørnson → WP: Die schönsten Novellen. In: Projekt Gutenberg-DE. Vorwort (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
- Franz Grillparzer → WP: Studien zur Philosophie und Religion. Historische und politische Studien. In: Projekt Gutenberg-DE. Luther (1856) (alte Schreibweise im Zitat: ‚daß‘, URL).
- Alexander Moszkowski → WP: Einstein – Einblicke in seine Gedankenwelt. In: Projekt Gutenberg-DE. Hauptlinien und Nebenwege, Abschnitt IV (alte Schreibweise im Zitat: ‚läßt‘, URL).
- Friedrich Gerstäcker → WP: General Franco. In: Projekt Gutenberg-DE. Kapitel 1: Die Familie Buscada (URL).
- Harald Martenstein: Seien Sie vorsichtig mit Gott! Kolumne. In: Zeit Online. 8. Juli 2006, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 21. November 2012).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: machthaberisch, Rechthaberei
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