spreizen

spreizen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichspreize
duspreizt
er, sie, esspreizt
Präteritum ichspreizte
Konjunktiv II ichspreizte
Imperativ Singularspreize!
Pluralspreizt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
gespreizt haben
Alle weiteren Formen: Flexion:spreizen

Worttrennung:

sprei·zen, Präteritum: spreiz·te, Partizip II: ge·spreizt

Aussprache:

IPA: [ˈʃpʁaɪ̯t͡sn̩]
Hörbeispiele:  spreizen (Info)
Reime: -aɪ̯t͡sn̩

Bedeutungen:

[1] transitiv: voneinander wegstrecken
[2] reflexiv: sich zieren

Herkunft:

Vorläuferformen dieses Verbs sind unter anderem das spätmittelhochdeutsche spreutzen (sich stützen, stemmen), das im Frühneuhochdeutschen auch für „auseinanderstrecken“, „mit einem Querholz auseinandersperren“ und „weit öffnen“ stand und sich im 16. Jahrhundert zu spreizen entwickelte. Diese stehen als Varianten neben dem althochdeutschen spriuʒen (unterstützen, sich stemmen), dem mittelhochdeutschen spriuʒen sowie dem frühneuhochdeutschen spreussen oder spreissen. Allesamt sind dies Ableitungen des zur Wortgeschichte des Verbes sprießen gehörigen althochdeutschen Substantiv spriuʒa, das im Spätmittelhochdeutschen zu spreitze und spräutze, im Frühneuhochdeutschen zu sprücze, sprütze und sprutz und schließlich im Neuhochdeutschen zu Spreize (Stützbalken, Stütze) wurde.[1]

Beispiele:

[1] Es gelingt ihm nicht, die Beine zum Spagat zu spreizen.
[1] „Sie blickten mit männlichem Ernst in die Kamera und spreizten zwei Finger zum V-Zeichen.“[2]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] Beine/Finger/Schamlippen/Zehen spreizen

Wortbildungen:

abspreizen, auseinanderspreizen, spreizbar, spreizbeinig, Spreizdübel, Spreize, Spreizfuß, Spreizhose, Spreizklappe, Spreizschritt, Spreizsprung, Spreizstellung, Spreizüberschlag, Spreizung, Spreizwindel, Spreizzange

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „spreizen
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „spreizen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalspreizen

Quellen:

  1. Wolfgang Pfeifer et al.: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. 8. Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 2005, ISBN 3-423-32511-9, „spreizen“, Seite 1331 f.
  2. Angelika Schrobsdorff: Jericho. Eine Liebesgeschichte. Dritte Auflage. Deutscher Taschenbuch Verlag, München 1998, ISBN 3-423-12317-6, Seite 109.

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: reizen
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