Graf

Graf (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Graf die Grafen
Genitiv des Grafen der Grafen
Dativ dem Grafen den Grafen
Akkusativ den Grafen die Grafen

Alternative Schreibweisen:

Graph

Worttrennung:

Graf, Plural: Gra·fen

Aussprache:

IPA: [ɡʁaːf]
Hörbeispiele:  Graf (Info)
Reime: -aːf

Bedeutungen:

[1] Adelstitel
[2] Mann mit Grafentitel
[3] Informatik, Mathematik, andere Schreibweise für Graph: Darstellung einer mathematischen Funktion

Abkürzungen:

[1] Gr.

Herkunft:

Das Wort geht auf mittelhochdeutsch grāve und althochdeutsch grāfio, grāvo zurück; dies ist möglicherweise vom mittellateinischen graphio  la „königlicher Beamter, Steuerbeamter“ bzw. vom byzantinisch-griechischen γραφεύς (grapheus)  grcSchreiber“ entlehnt, das seinerseits von altgriechisch γράφειν (graphein)  grcschreiben“ abgeleitet ist.[1][2]

Sinnverwandte Wörter:

[1, 2] comes (römisch), comte (französisch), Earl (englisch), Jarl (wikingisch)

Weibliche Wortformen:

[1] Gräfin

Oberbegriffe:

[1] Adelstitel

Unterbegriffe:

[1] Burggraf, Freigraf, Gaugraf, Landgraf, Markgraf, Pfalzgraf, Raugraf, Reichsgraf, Wildgraf

Beispiele:

[1] Der König ernannte ihn zum Grafen.
[1] „Der Markgraf der Nordmark, Wilhelm, der selbst den Angriff leitete, fiel am 10. Sept. 1056 mit einer großen Zahl seiner Mitkämpfer, darunter Graf Dietrich von Katlenburg.“[3]
[2] Der Graf ist heute nicht anwesend.
[2] „Die Bostontische wurden aufgestellt, es bildeten sich Gruppen von Spielern, und die Gäste des Grafen verteilten sich auf die beiden Salons, das Diwanzimmer und die Bibliothek.“[4]
[2] „Der Obrist war ein vornehmer und hochgelahrter Edelmann, Graf und Baron und Junker aus dem Lande Pommern und residierte hier auf einem Rittergut in der Nachbarschaft.“[5]
[1, 2] „Am 1. Juli 1900 wagte Graf Zeppelin den ersten Flug mit dem nach ihm benannten Fluggerät über den Bodensee.“[6]
[3] „Diese Definition verwendet direkt die in der Grafentheorie gebräuchlichen Begriffe Pfad und stark zusammenhängend. Man kann deshalb die in der Grafentheorie entwickelten Algorithmen für die Bestimmung stark zusammenhängender Knoten verwenden, wenn man das Blcokschaltbild als gerichteten Grafen interpretiert.“[7]
[3] „Den Funktionsgraf einer Umkehrfunktion erhält man durch Spiegelung des originalen Grafen an der Winkelhalbierenden.“[8]

Wortbildungen:

Grafentheorie, Grafentitel, Grafschaft

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1–3] Wikipedia-Artikel „Graf
[3] Wikipedia-Artikel „Graf (Begriffsklärung)
[1, 2] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Graf
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Graf
[1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGraf
[1–3] The Free Dictionary „Graf
[1, 2] Duden online „Graf (Titel, Beamter, Adliger)
[3] Duden online „Graf (Graph, Darstellung, Mathematik)

Quellen:

  1. Duden online „Graf (Titel, Beamter, Adliger)
  2. zusätzlich mit abweichender Theorie: Wolfgang Pfeifer: Etymologisches Wörterbuch des Deutschen, digitalisierte und aufbereitete Ausgabe basierend auf der 2., im Akademie-Verlag 1993 erschienenen Auflage. Stichwort „Graf
  3. Johannes Schultze: Die Prignitz. Aus der Geschichte einer märkischen Landschaft. In: Reinhold Olesch/Walter Schlesinger/Ludwig Erich Schmitt (Herausgeber): Mitteldeutsche Forschungen. 1. Auflage. Bd. 8, Böhlau Verlag, Köln/Graz 1956, Seite 34.
  4. Leo N. Tolstoi: Krieg und Frieden. Roman. Paul List Verlag, München 1953 (übersetzt von Werner Bergengruen), Seite 85. Russische Urfassung 1867.
  5. Halldór Laxness: Islandglocke. Roman. Suhrkamp Taschenbuch Verlag, Frankfurt/Main 1975, ISBN 3-518-06728-1, Seite 124. Isländisch 1943-1946.
  6. Jan Ahrenberg: Helden mit Patina. Berliner Zeitung, Berlin 01.06.2005
  7. Prof. Dr. Jan Lunze: Automatisierungstechnik. Methoden für die Überwachung und Steuerung kontinuierlicher und ereignisdiskreter Systeme. 3. Auflage. Odenbourg, München 2012, ISBN 978-3-486-71266-7, Grundlegende Eigenschaften dynamischer Systeme, Seite 64 (Automatisierungstechnik: Methoden für die Überwachung und Steuerung … (Google), abgerufen am 8. März 2016)
  8. Vorkurs Mathematik: Theorie und Aufgaben, Georg Hoever. Abgerufen am 18. September 2020.

Substantiv, m, f, Nachname

Singular m Singular f Plural
Nominativ der Graf
(Graf)
die Graf
(Graf)
die Grafs
Genitiv des Graf
des Grafs
Grafs
der Graf
(Graf)
der Grafs
Dativ dem Graf
(Graf)
der Graf
(Graf)
den Grafs
Akkusativ den Graf
(Graf)
die Graf
(Graf)
die Grafs
siehe auch: Grammatik der deutschen Namen

Anmerkung:

Der mündliche, umgangssprachliche Gebrauch des Artikels bei Nachnamen ist nicht einheitlich. Norddeutsch gebraucht man tendenziell keinen Artikel, mitteldeutsch ist der Gebrauch uneinheitlich, in süddeutschen, österreichischen und schweizerischen Idiomen wird der Artikel tendenziell gebraucht.
Für den Fall des Artikelgebrauches gilt: der „Graf“ – für männliche Einzelpersonen, die „Graf“ im Singular – für weibliche Einzelpersonen; ein und/oder eine „Graf“ für einen Angehörigen und/oder eine Angehörige aus der Familie „Graf“ und/oder der Gruppe der Namenträger. Die im Plural gilt für die Familie und/oder alle Namenträger gleichen Namens. Der schriftliche, standardsprachliche Gebrauch bei Nachnamen ist prinzipiell ohne Artikel.

Worttrennung:

Graf, Plural: Grafs

Aussprache:

IPA: [ɡʁaːf]
Hörbeispiele:  Graf (Info)
Reime: -aːf

Bedeutungen:

[1] deutscher Nachname, Familienname

Herkunft:

Ursprünglich hoher Verwalter, dann Adelstitel, später auch Bezeichnung des Dorfschulze. Auch Übername für Namensträger, die in einer Beziehung (Dienstverpflichtung, Verwandtschaft, Leistungsverpflichtung) zu einem Grafen standen. [Quellen fehlen]

Namensvarianten:

Grab, Gräb, Gräf, Grafe, Gräfe, Gräfel, Grafen, Graff, Gräff, Graffe, Gräffe, Grafitsch, Gräflin, Gräfling, Grave, Graven, Gräve, Greb, Grebe, Greef, Greeven, Grefen, Greff, Greiff, Greve, Grevé, Greven, Greving, Grew, Grewe

Bekannte Namensträger: (Links führen zu Wikipedia)

Steffi Graf, deutsche Tennisspielerin

Beispiele:

[1] Herr Graf arbeitet bei einer Versicherung.
[1] Frau Graf fährt ein pinkfarbenes Cabrio.
[1] Bei den Grafs ist immer gute Stimmung.

Wortbildungen:

[1] Burggraf, Fluthgraf, Grafemeyer, Grafenschäfer, Grafmüller, Kleegraf, Landgraf, Marggraf, Margraf, Markgraf, Pfalzgraf, Salzgraf, Steingraf, Zentgraf, Zinkgraf

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Wikipedia-Artikel „Graf
[1] Hans Bahlow: Deutsches Namenlexikon. Familien- und Vornamen nach Ursprung und Sinn erklärt. Gondrom Verlag, Bindlach 1991, 1993, 2004, ISBN 3-8112-0294-4, Seite 183
[1] Konrad Kunze: dtv-Atlas Namenkunde. Vor- und Familiennamen im deutschen Sprachgebiet. Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München 2000, ISBN 3-423-03234-0, Seite 133, 151
[1] Rosa Kohlheim, Volker Kohlheim: Duden Familiennamen. Herkunft und Bedeutung. Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim 2000, ISBN 3-411-70851-4, Seite 282 f.
[1] Anton Feinig, Tatjana Feinig: Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen. Hermagoras, Klagenfurt-Ljubljana-Wien 2005, ISBN 3-7086-0104-1, Seite 70
[1] Max Gottschald: Deutsche Namenkunde. Mit einer Einführung in die Familiennamenkunde. 6. Auflage. De Gruyter, Berlin 2006, ISBN 3-11-018032-4, Seite 218
[1] Albert Heintze; Paul Cascorbi (Herausgeber): Die Deutschen Familiennamen. geschichtlich, geographisch, sprachlich. 4. Auflage. Buchhandlung des Waisenhauses, Halle a. d. S. 1914, Seite 158
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalGraf

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Graph
Anagramme: frag
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