Siegel
Siegel (Deutsch)
Substantiv, n
Singular | Plural | |
---|---|---|
Nominativ | das Siegel | die Siegel |
Genitiv | des Siegels | der Siegel |
Dativ | dem Siegel | den Siegeln |
Akkusativ | das Siegel | die Siegel |
Worttrennung:
- Sie·gel, Plural: Sie·gel
Aussprache:
- IPA: [ˈziːɡl̩]
- Hörbeispiele: Siegel (Info)
- Reime: -iːɡl̩
Bedeutungen:
- [1] Stempel zum Abdrucken eines Zeichens
- [2] Abdruck eines Siegels
- [3] Darstellung, die als Siegelbild verwendet wird
Herkunft:
- mittelhochdeutsch sigel → gmh, im 14. Jahrhundert entlehnt von lateinisch sigillum → la „Siegelabdruck“.[1]
Synonyme:
- [1] Petschaft
- [3] Siegelbild
Unterbegriffe:
- [1] Rollsiegel, Stempelsiegel
- [2] Briefsiegel, Gerichtssiegel, Sicherheitssiegel
- [2] Bio-Siegel (→ EU-Bio-Siegel), Dienstsiegel, Garantiesiegel
Beispiele:
- [1] Das Siegel wurde immer versperrt aufbewahrt.
- [1] „Der stellte seine Hellebarde beiseite und zeigte uns alte Siegel unter Glas.“[2]
- [2] Der Brief trägt unverkennbar sein Siegel.
- [2] „Von Bewunderung erfüllt, faltete mein Vater einen Umschlag, schrieb mit seiner schönen Tinte eine Anschrift darauf und versiegelte ihn mit seinem neuen Lack; das Siegel prägte sich vorzüglich ab.“[3]
- [2] „Am nächsten Morgen wurden die Siegel abgenommen, und ich kehrte nach Hause zurück.“[4]
- [2] „Die Woche, die bis zur Verlobungsanzeige vergehen sollte, war noch nicht um, als ihm ein Brief mit voller Titelaufschrift und einem großen roten Siegel ins Haus geschickt wurde.“[5]
- [2] „Er stand immer noch da, als ein kleiner Junge auf ihn zutrat und ihm ein locker zusammengefaltetes, aber mit vielen Siegeln fest verklebtes Briefchen gab, das er las und zu sich steckte.“[6]
- [3] Das Siegel des Grafen waren zwei gekreuzte Schwerter.
Redewendungen:
- für jemanden ein Buch mit sieben Siegeln sein/jemandem ein Buch mit sieben Siegeln sein
- jemandem Brief und Siegel geben
- unter dem Siegel der Verschwiegenheit
Charakteristische Wortkombinationen:
- [1] Brief und Siegel
Wortbildungen:
- Substantive: Siegelbaum, Siegelbewahrer, Siegelbruch, Siegelkunde, Siegellack, Siegelring, Siegelwachs
- Verben: besiegeln, entsiegeln, versiegeln
Übersetzungen
[1] Stempel zum Abdrucken eines Zeichens
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[2] Abdruck eines Siegels
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[3] Darstellung, die als Siegelbild verwendet wird
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Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1–3] Wikipedia-Artikel „Siegel“
- [1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Siegel“
- [1, 2] Uni Leipzig: Wortschatz-Portal „Siegel“
Quellen:
- Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Siegel“, Seite 847.
- Walter Kempowski: Tadellöser & Wolff. Ein bürgerlicher Roman. CW Niemeyer, Hameln 1991, ISBN 3-87585-911-1, Seite 92. Das Buch ist erstmals 1971 erschienen.
- Jan Graf Potocki: Die Handschrift von Saragossa oder Die Abenteuer in der Sierra Morena. Roman. Gerd Haffmans bei Zweitausendeins, Frankfurt/Main 2003, Seite 720 Übersetzung von 1962 des teils französischen (1805-14), teils polnischen Originals (1847).
- Giacomo Casanova: Geschichte meines Lebens, herausgegeben und eingeleitet von Erich Loos, Band 1. Propyläen, Berlin 1985 (Neuausgabe) (übersetzt von Heinz von Sauter), Seite 206.
- Theodor Fontane: Schach von Wuthenow. Erzählung aus der Zeit des Regiments Gendarmes. Nymphenburger, München 1969, Seite 90. Entstanden 1878-82, erschienen 1882.
- Friedrich Gerstäcker: Die Flußpiraten des Mississippi. Goldmann, München 1964, Seite 167. Zuerst 1848 erschienen.
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