erzwingen

erzwingen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens icherzwinge
duerzwingst
er, sie, eserzwingt
Präteritum icherzwang
Konjunktiv II icherzwänge
Imperativ Singularerzwinge!
erzwing!
Pluralerzwingt!
PerfektPartizip IIHilfsverb
erzwungen haben
Alle weiteren Formen: Flexion:erzwingen

Worttrennung:

er·zwin·gen, Präteritum: er·zwang, Partizip II: er·zwun·gen

Aussprache:

IPA: [ɛɐ̯ˈt͡svɪŋən]
Hörbeispiele:  erzwingen (Info)
Reime: -ɪŋən

Bedeutungen:

[1] etwas (von jemandem) mit Zwang oder psychischem Druck erreichen

Herkunft:

etymologisch: von althochdeutsch arduingan  goh, mittelhochdeutsch ertwingen  gmherobern, bezwingen[1][2]
Wortbildungsanalyse: Derivation (Ableitung) des Verbs zwingen mit dem Präfix er-

Synonyme:

[1] durchboxen, durchbringen, durchdrücken, durchsetzen, forcieren

Gegenwörter:

[1] überzeugen, verführen

Oberbegriffe:

[1] zwingen, erreichen

Unterbegriffe:

[1] abringen, erpressen

Beispiele:

[1] „Damals kommentierten rund 36.000 deutsche Nutzer die neuen Regeln und erzwangen so eine Überarbeitung.“[3]
[1] „Zudem – so die zweite Hoffnung – könnte die Mittelschicht endlich Reformen in Afrikas kaputten Bildungs- und Gesundheitssystemen erzwingen.[4]
[1] „Niemand könne eine Idee erzwingen ‚und schon gar nicht die Offenbarung einer Idee‘.“[5]
[1] „Die Vorratsdatenspeicherung, die die EU-Kommission in Deutschland per Klage erzwingen will, steht derweil auf immer wackeligerem Boden.“[6]
[1] „Der Wettbewerb an einem Markt, der von wenigen, großteils staatlichen Fördergesellschaften beherrscht wird, lässt sich mit dem besten Kartellamt nicht erzwingen, denn dessen Macht hat (Staats-)Grenzen.“[7]

Redewendungen:

Liebe kann man nicht erzwingen, Liebe lässt sich nicht erzwingen

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] ein Geständnis, Versprechen, Zugeständnis erzwingen; eine Entscheidung erzwingen; einen Rücktritt erzwingen; gerichtlich, gesetzlich erzwingen; Gehorsam erzwingen; Neuwahlen erzwingen; jemandes Einverständnis, Einwilligung erzwingen; mit Waffengewalt erzwingen

Wortbildungen:

Erzwingen, erzwingend, Erzwingung, erzwungen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erzwingen
[1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „erzwingen
[1] Uni Leipzig: Wortschatz-Portalerzwingen
[1] The Free Dictionary „erzwingen
[1] Duden online „erzwingen

Quellen:

  1. Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „erzwingen.
  2. Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 525, Eintrag „erzwingen“.
  3. Christiane Schulzki-Haddouti: Deutsche Nutzer erzwingen Änderung der Facebook-Regeln. In: Zeit Online. 28. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  4. Pierre-Christian Fink: Afrikas neue Mitte. Wirtschaftswachstum. In: Zeit Online. Nummer 16/2012, 16. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  5. Prominente beharren auf Urheberrecht. Geistiges Eigentum. In: Zeit Online. 5. April 2012, ISSN 0044-2070 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  6. Heribert Prantl: Deutschland lässt sich von der EU verklagen. Fehlender Kompromiss zur Vorratsdatenspeicherung. In: sueddeutsche.de. 25. April 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).
  7. Michael Bauchmüller: Spart Sprit!. Kommentar zum Anstieg der Benzinpreise. In: sueddeutsche.de. 21. März 2012, ISSN 0174-4917 (URL, abgerufen am 4. Mai 2012).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: aufzwingen, bezwingen, erzwungen
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