schupfen

schupfen (Deutsch)

Verb

Person Wortform
Präsens ichschupfe
duschupfst
er, sie, esschupft
Präteritum ichschupfte
Konjunktiv II ichschupfte
Imperativ Singularschupf!
schupfe!
Pluralschupft!
PerfektPartizip IIHilfsverb
geschupft haben
Alle weiteren Formen: Flexion:schupfen

Worttrennung:

schup·fen, Präteritum: schupf·te, Partizip II: ge·schupft

Aussprache:

IPA: [ˈʃʊp͡fn̩]
Hörbeispiele:  schupfen (Info)
Reime: -ʊp͡fn̩

Bedeutungen:

[1] jemanden oder etwas stoßen, anstoßen
[2] etwas spielerisch werfen
[3] salopp: den Haushalt führen, organisieren
[4] einen Tischtennisball mit Unterschnitt/Rückwärtsdrall über das Netz spielen

Herkunft:

von mittelhochdeutsch schupfen  gmh, mitteldeutsch schuppen  gmh[1]

Synonyme:

[1] schubsen
[2] werfen
[3] führen, managen, organisieren

Gegenwörter:

[1] ziehen
[2] fangen
[4] angreifen, anziehen, Topspin spielen

Beispiele:

[1] Marcel und ich schupften uns gegenseitig ins Wasser.[2]
[1] Grimmig schupfte er Walter von sich und schrie: »Geh zum Vater! – ich will nichts mehr mit euch haben, ihr – ihr – ihr Hurenpack – ihr –«[3]
[2] Schupfe den Ball zu Moritz!
[2] »… Ziegelsteine sollten sie lieber schupfen, diese Herrn Doktors, statt bei die Bücher sitzen.«[4]
[3] Das wird auch bei den nächsten Drehs der Reihe der Fall sein: „Benni schupft dann den Haushalt halt allein.“[5]
[3] Er geht arbeiten, sie schupft den Haushalt und bleibt bei den Kindern zuhause - das Ergebnis dieses Extremfalls ist, dass bezahlte und unbezahlte Arbeit höchst ungleichmäßig verteilt ist.[6]
[4] „Doch der Mehlwurm schupfte stets auf Konopkas Rückhand zurück, und zwar stets vorsichtig genug, um den Ball mit größtmöglicher Wahrscheinlichkeit übers Netz zu bringen […].“[7]
[4] „Mit einem guten Aufschlag kann der Spieler einen direkten Punkt erzielen. Der Gegner kommt entweder gar nicht an den Ball oder er verschlägt ihn – zieht, schupft oder flippt ihn ins Netz oder über/neben den Tisch.“[8]
[4] „Das Gefährliche beim Schupfen ist der Schnittwechsel, also mit starkem, mittleren oder ganz ohne Unterschnitt zu schupfen.[9]
[4] „Geschupft wird meistens in den unteren Ligen, da diese noch nicht so gut angreifen können.“[10]
[4] „Natürlich steigt der prozentuale Anteil der Schupfpunkte mit sinkendem Spielniveau – in der Kreisklasse wird also mehr geschupft als bei den Profis […].“[11]

Charakteristische Wortkombinationen:

[1] jemanden von hinten schupfen; die Schultern schupfen
[1] mit Adjektiv: aggressiv / einfach / vorsichtig schupfen

Wortbildungen:

Konversionen: geschupft, Schupfen, schupfend
Substantive: Schupf, Schupfer

Übersetzungen


Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „schupfen
[*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „schupfen
[1, 2] Duden online „schupfen
[1–3] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 626, Eintrag „schupfen“.

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. Das umfassende Bedeutungswörterbuch der deutschen Gegenwartssprache. 8., überarbeitete und erweiterte Auflage. Dudenverlag, Berlin 2015, ISBN 978-3-411-05508-1, Seite 1572, Eintrag „schupfen“.
  2. Michael Schwendinger: Bregenzwoche. Mittelschule Haselstauden Dornbirn, abgerufen am 10. Dezember 2020.
  3. Heinrich Federer: Berge und Menschen. In: Projekt Gutenberg-DE. G. Grote'sche Verlagsbuchhandlung, Berlin 1941, Kapitel 15 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  4. Stefan Zweig: Die unsichtbare Sammlung. In: Projekt Gutenberg-DE. Verlag Philipp Reclam jun., 1977, Kapitel Buchmendel (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  5. Ex-Ski-Queen Raich: „Benni schupft Haushalt alleine“. In: Heute Online. 7. Juli 2020 (URL, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  6. Studie empfiehlt weniger Steueranreize fürs Daheimbleiben von Müttern. In: Tiroler Tageszeitung. 22. November 2017 (Online, abgerufen am 10. Dezember 2020).
  7. Frank Schulz: Mehr Liebe. Heikle Geschichten. Kiepenheuer & Witsch, 2010, ISBN 9783462301809, Seite 123 (Zitiert nach Google Books)
  8. Bernd-Ulrich Groß, Timo Boll: Tischtennis mit Timo Boll. Wie er spielt, trainiert und gewinnt. Meyer & Meyer, 2016, ISBN 9783840335792, Seite 50 (Zitiert nach Google Books)
  9. Bernd-Ulrich Groß, Werner Schlager: Tischtennis perfekt. Meyer & Meyer Verlag, 2011, ISBN 9783898995733, Seite 38 (Zitiert nach Google Books)
  10. Wieso schupft man eigentlich bei Tischtennis? 1. März 2019, abgerufen am 7. Januar 2021 (Deutsch).
  11. Bernd-Ulrich Groß: Tischtennis Basics. Alle Grundschlagtechniken in 30 Bildreihen. Aufschläge, Beinarbeit und Stellungsspiel. Praxis- und Trainingstipps von Richard Prause. Meyer & Meyer, 2015, ISBN 9783840311208, Seite 82 (Zitiert nach Google Books)

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: schuppen
Anagramme: pfuschen, schnupfe
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