verschleißen
verschleißen (Deutsch)
Verb, unregelmäßig
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | verschleiße | ||
du | verschleißt | |||
er, sie, es | verschleißt | |||
Präteritum | ich | verschliss | ||
Konjunktiv II | ich | verschlisse | ||
Imperativ | Singular | verschleiß! verschleiße! | ||
Plural | verschleißt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
verschlissen | haben, sein | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:verschleißen |
Alternative Schreibweisen:
- Schweiz und Liechtenstein: verschleissen
Worttrennung:
- ver·schlei·ßen, Präteritum: ver·schliss Partizip II: ver·schlis·sen
Aussprache:
- IPA: [fɛɐ̯ˈʃlaɪ̯sn̩]
- Hörbeispiele: verschleißen (Info)
- Reime: -aɪ̯sn̩
Bedeutungen:
- [1] Hilfsverb sein: durch ständigen Gebrauch weniger geeignet werden, seinen Zweck zu erfüllen (etwas nutzt stark ab)
- [2] Hilfsverb haben: dazu beitragen, dass etwas weniger geeignet wird, seinen Zweck zu erfüllen (etwas wird stark abgenutzt)
- [3] Hilfsverb haben, auch über Personen, und dann auch reflexiv: (in kurzer Zeit und ohne Rücksicht) etwas einsetzen/verwenden/verbrauchen, bis es unbrauchbar/alle ist
Herkunft:
- etymologisch: Erbwort von mittelhochdeutsch verslīʒen → gmh, althochdeutsch farslīʒan → goh, einer Verstärung zu schleißen;[1] ähnliche Wortformen finden sich im Angelsächsischen forslîtan → ang, im Mittelniederdeutschen vorslîten → gml und im Altsächsischen farslîtan → osx[2]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) zum Verb schleißen mit dem Derivatem ver-
Sinnverwandte Wörter:
- [1] abnutzen, altern, aufbrauchen
- [2] angreifen
- [3] ausbeuten, ausnutzen, strapazieren, verbrauchen, verheizen
Beispiele:
- [1] Unsere Sommerreifen sind auf den Feldwegen schneller verschlissen, als wir uns das gedacht hatten.
- [2] Der grobkörnige Sand und die scharfen Steinsplitter verschleißen das Gummi.
- [3] Mein Sohn verschleißt seine Reithosen nur so. Jetzt habe ich ihm die dritte in diesem Jahr gekauft.
- [3] Die Band hat schon den vierten Gitarristen verschlissen.
- [3] „Nur derjenige, der sich ständig Kopfzerbrechen bereitet und neue Herausforderungen sucht und nie mit seiner momentanen Situation zufrieden ist, der verschleißt sich und kriegt Falten, beraubt sich seiner Energie.“[3]
Wortbildungen:
- Konversionen: Verschleißen, verschleißend, verschlissen
- Substantive: Verschleiß, Verschleißkrankheit
Übersetzungen
[1] durch ständigen Gebrauch weniger geeignet werden
|
[2] dazu beitragen, dass etwas weniger geeignet wird
[3] etwas einsetzen/verwenden/verbrauchen, bis es unbrauchbar/alle ist
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1, 3] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verschleißen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „verschleißen“
- [1–3] The Free Dictionary „verschleißen“
- [1–3] Duden online „verschleißen“
Quellen:
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1827, Eintrag „verschleißen“.
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verschleiszen“
- Vincent macht sich auf den Weg, Bernardus Hauptmeijer. Abgerufen am 6. Juli 2018.
Verb, regelmäßig
Person | Wortform | |||
---|---|---|---|---|
Präsens | ich | verschleiße | ||
du | verschleißt | |||
er, sie, es | verschleißt | |||
Präteritum | ich | verschleißte | ||
Konjunktiv II | ich | verschleißte | ||
Imperativ | Singular | verschleiß! verschleiße! | ||
Plural | verschleißt! | |||
Perfekt | Partizip II | Hilfsverb | ||
verschleißt | haben | |||
Alle weiteren Formen: Flexion:verschleißen |
Anmerkung zur Konjugation:
- Während Duden online „verschleißen“ auch eine starke Konjugation angibt, ist laut Österreichischem Wörterbuch (siehe Referenzen) nur eine regelmäßige Konjugation vorgesehen.
Worttrennung:
- ver·schlei·ßen, Präteritum: ver·schleiß·te, Partizip II: ver·schleißt
Aussprache:
- IPA: [fɛɐ̯ˈʃlaɪ̯sn̩]
- Hörbeispiele: verschleißen (Info)
- Reime: -aɪ̯sn̩
Bedeutungen:
- [1] transitiv, Österreich, Amtssprache, regelmäßige Konjugation: eine Ware im Kleinhandel anbieten
Herkunft:
- etymologisch: die im Mittelhochdeutschen nicht nachweisbare Bedeutung „in Kleinverkauf bringen“ tritt erst im Mittelniederdeutschen, Neuhochdeutschen und ebenso häufig in Oberdeutschland auf;[1] die ursprüngliche Bedeutung war „etwas in kleine Teile spalten und verkaufen“[2]
- Wortbildung: Derivation (Ableitung) zum Verb schleißen mit dem Derivatem ver-
Synonyme:
- [1] verkaufen, vertreiben
Beispiele:
- [1] Die Bestellung von Tabakverlegern und Trafikanten erfolgte ebenfalls durch die Gefällsverwaltung, die die Verkäufer dazu verpflichtete, die Waren in öffentlichen, deutlich gekennzeichneten Kaufläden zu verschleißen.[3]
Wortbildungen:
- Konversionen: Verschleißen, verschleißend, verschleißt
- Substantive: Verschleiß, Verschleißer, Verschleißpreis, Verschleißstelle
Übersetzungen
Referenzen und weiterführende Informationen:
- [1] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „verschleißen“
- [*] Online-Wortschatz-Informationssystem Deutsch „verschleißen“
- [1] Duden online „verschleißen“
- [1] ÖBV im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung (Herausgeber): Österreichisches Wörterbuch. Auf der Grundlage des amtlichen Regelwerks. Schulausgabe – 43. Auflage. ÖBV, Wien 2016, ISBN 978-3-209-08513-9 (Bearbeitung: Magdalena Eybl et al.; Red.: Christiane M. Pabst, Herbert Fussy, Ulrike Steiner), Seite 782, Eintrag „verschleißen2“.
Quellen:
- Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „verschleiszen“, Unterpunkt 4)
- Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Deutsches Universalwörterbuch. 6. Auflage. Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2007, ISBN 978-3-411-05506-7, Seite 1827, Eintrag „verschleißen“.
- Regina Maria Hriza; Universität Wien (Herausgeber): Tabakmonopol in Österreich. Diplomarbeit. Januar 2013, Seite 65 (Online, abgerufen am 6. Juli 2018).
Ähnliche Wörter (Deutsch):
- Anagramme: verschließen
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