Busen

Busen (Deutsch)

Substantiv, m

Singular Plural
Nominativ der Busen die Busen
Genitiv des Busens der Busen
Dativ dem Busen den Busen
Akkusativ den Busen die Busen

Worttrennung:

Bu·sen, Plural: Bu·sen

Aussprache:

IPA: [ˈbuːzn̩]
Hörbeispiele:  Busen (Info)
Reime: -uːzn̩

Bedeutungen:

[1] Anatomie: die weibliche Brust als Ganzes, auch speziell: der Raum zwischen den einzelnen Brüsten (sulcus intermammarius)
[2] Anatomie, poetisch: die menschliche Brust allgemein, vor allem als Sitz des Herzens
[3] Kleidung über der Brust
[4] Geografie, veraltet, nur noch in Komposita gebräuchlich: größere Ausbuchtung eines Meeres; Meerbusen, Meeresbusen, Meeresbucht

Herkunft:

Das Wort ist eine Bildung zur indogermanischen Wurzel *b(h)eu- „schwellen“, und findet sich im althochdeutschen als buosum, mittelhochdeutsch buosem/buosen, frühneuhochdeutsch busam/bosam; angelsächsisch bōsom, mittelniederdeutsch bōsem(e), niederländisch boezem; altenglisch bōsm, englisch bosom; urverwandte neuhochdeutsche Wörter sind Bauch, Bausch, Beule.[1] Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.[2]

Synonyme:

[1, 2] Brust
[1] lateinisch Einzahl: Mamma; Mehrzahl: Mammae; umgangssprachlich: Möpse, Titten, Oberweite, Brüste
[2] Brustkorb
[4] Anse, Bai, Syrte, große Bucht, Golf

Oberbegriffe:

[1, 2] Körperteil
[4] Meeresteil

Unterbegriffe:

[1] Atombusen, Hängebusen

Beispiele:

[1] Sie hat einen schönen Busen.
[1] „Ihr Busen war immerhin bemerkenswert, wenn das wirklich ihr Busen war, in dieser Form und Festigkeit.“[3]
[1] „Ihre jüngere Schwester sah ihr ähnlich, nur daß sie ein hellerer Typ war, einen dralleren Busen und breitere Schultern hatte.“[4]
[1] „Und sie ist eine große Frau mit einem großen Busen.“[5]
[1] „Wie hypnotisiert starrte ich auf ihren Busen, wollte nicht glauben, wie verkümmert bei der einen und wie fantastisch bei der anderen ein und derselbe Körperteil aussehen konnte.“[6]
[2] „Dem ist es schlecht in seiner Haut, der in seinen eignen Busen schaut“ - (Goethe).
[2] „Selig, wer sich ohne Hass | Vor der Welt verschließt, | Einen Freund am Busen hält | Und mit ihm genießt“ - (Goethe).
[2] „Doch dem war kaum das Wort entfahren, möcht’ er’s im Busen gern bewahren“[7]
[2] „Sie ließ ihre Lesebrille auf den bunt beblusten Busen sinken und beäugte das asiatische Trio, das sie noch nie zuvor in diesen Räumen gesehen hatte.“[8]
[3] Er zog den Brief aus seinem Busen.
[3] Sie steckte das Tuch in ihren Busen.
[4] Zwischen Estland und Finnland bildet die Ostsee einen Busen.
[4] „Rings um das mannigfaltig gegliederte Binnenmeer, das tief einschneidend in die Erdfeste den größten Busen des Ozeans bildet und, bald durch Inseln oder vorspringende Landfesten verengt, bald wieder sich in beträchtlicher Breite ausdehnend, die drei Teile der Alten Welt scheidet und verbindet, siedelten in alten Zeiten Völkerstämme sich an, welche, ethnographisch und sprachgeschichtlich betrachtet, verschiedenen Rassen angehörig, historisch ein Ganzes ausmachen.“[9]

Redewendungen:

eine Schlange an seinem Busen nähren - einen Unwürdigen zum Vertrauten machen
am Busen der Natur - naturnah

Wortbildungen:

barbusig, bebust, vollbusig
Alabasterbusen, Busengrabscher, Busenfreund, Busenhalter, Busenheft, Busennadel, Busensex, Busenwunder
[4] Jadebusen, Bottnischer Meerbusen, Löwenbusen, Meerbusen

Übersetzungen

Referenzen und weiterführende Informationen:
[1, 2, 4] Wikipedia-Artikel „Busen
[1–4] Jacob Grimm, Wilhelm Grimm: Deutsches Wörterbuch. 16 Bände in 32 Teilbänden. Leipzig 1854–1961 „Busen
[1–4] Digitales Wörterbuch der deutschen Sprache „Busen
[*] Uni Leipzig: Wortschatz-PortalBusen
[1, 2] The Free Dictionary „Busen
[1–3] Duden online „Busen

Quellen:

  1. Dudenredaktion (Herausgeber): Duden, Das Herkunftswörterbuch. Etymologie der deutschen Sprache. In: Der Duden in zwölf Bänden. 3. Auflage. Band 7, Dudenverlag, Mannheim/Leipzig/Wien/Zürich 2001, ISBN 3-411-04073-4: „Busen“, Seite 122
  2. Friedrich Kluge, bearbeitet von Elmar Seebold: Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache. 24., durchgesehene und erweiterte Auflage. Walter de Gruyter, Berlin/New York 2001, ISBN 978-3-11-017473-1, DNB 965096742, Stichwort: „Busen“, Seite 163.
  3. Robert Neumann: Ein unmöglicher Sohn. Roman. Desch, München/Wien/Basel 1972, ISBN 3-420-04638-3, Seite 64.
  4. Isaac Bashevis Singer: Max, der Schlawiner. Roman. Axel Springer Verlag, Berlin 2011, ISBN 978-3-942656-32-0, Seite 58. Englisches Original 1991.
  5. Philip Roth: Das sterbende Tier. Roman. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek 2004, ISBN 3-499-23650-8, Seite 11. Englisches Original 2001.
  6. Andreas Altmann: Frauen. Geschichten. Piper, München/Berlin/Zürich 2015, ISBN 978-3-492-05588-8, Seite 35.
  7. Schiller: Die Kraniche des Ibykus.
  8. Karin Kalisa: Sungs Laden. Roman. Droemer, München 2017, ISBN 978-3-426-30566-9, Seite 209.
  9. Theodor Mommsen: Römische Geschichte. In: Projekt Gutenberg-DE. Erstes Buch, 1. Kapitel (URL, abgerufen am 21. Januar 2023).

Ähnliche Wörter (Deutsch):

ähnlich geschrieben und/oder ausgesprochen: Bussen, Bußen, Basen, Besen, Blusen, Buben, Buden, buhen, bumsen, Bursen, Buten, buten, lusen, Musen, musen
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